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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Penny Jordan
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damals gewesen, und genau wie jetzt hatte sie es auf seinen Vorschlag hin getan – allerdings aus einem anderen Grund. Damals waren ihre Brüste straff genug gewesen, so daß sie es sich hatte leisten können. Nun dagegen …
    „Ich … ich kann nicht”, wandte sie ein, doch Steve hatte sie bereits losgelassen und ging zum Bett, um ihr Kleid zu holen. Es war aus schwarzer Baumwolle, wadenlang und vorn durchgeknöpft. Sie trug es häufig bei weniger offiziellen Besprechungen, weil sie darin zwar schick, aber nicht zu respekteinflößend aussah. Und bis zu diesem Moment, da er es in Händen hielt und die winzigen Knöpfe betrachtete, hatte sie es niemals als auch nur im mindesten aufreizend empfunden.
    „Alle werden es sehen”, fuhr sie leise fort, ging jedoch zu ihm und nahm es ihm ab, um es anzuziehen. Dabei wandte sie ihm den Rücken zu. Vergeblich mühte sie sich mit den Knöpfen ab.
    „Nein, das werden sie nicht.” Er stellte sich vor sie und knöpfte das Kleid für sie zu.
    Bildete sie es sich ein, oder ließ er sich extra Zeit, als er die Knöpfe über ihren Brüsten zumachte?
    „Aber du weißt es.” Sie konnte es einfach nicht fassen, daß sie sich so verhielt und gehorsam tat, was er sagte.
    „O ja, ich weiß es.” Er ließ den Daumen über eine feste Knospe gleiten. Dann neigte er den Kopf und hauchte einen Kuß zwischen ihre Brüste, bevor er die letzten Knöpfe schloß.
    Wie immer trug sie eine cremefarbene Jacke zu dem Kleid. Wenigstens verbirgt sie das Nötigste, dachte Abbie, als sie in ihre Schuhe schlüpfte und aus dem Schlafzimmer eilte. Und wenn sie Glück hatte, waren Cathy und die anderen bereits weg, weil sie keine Lust mehr gehabt hatten, noch länger zu warten.
    Doch wie sich herausstellte, waren alle noch da. Und wie nicht anders zu erwarten gewesen war, sah Stuarts Mutter sie als erste. Das Lächeln, das sie Steve bei der Begrüßung schenkte, war wesentlich herzlicher als das, mit dem sie Abbie bedachte. Dennoch versuchte Abbie, ihre Gefühle zu überspielen, indem sie sich ihr gegenüber betont freundlich gab.
    Obwohl Stuarts Mutter allenfalls zwölf Jahre älter war als sie, vermittelte sie ihr stets das Gefühl, sie wäre ein unreifes Schuldmädchen.
    „Ich habe mich so gefreut, als Cathy mir erzählt hat, daß Sie und ihr Vater es geschafft haben, Ihre … Probleme zu lösen”, flüsterte sie Abbie vertraulich zu, als Steve sich abwandte, um mit ihrem Mann zu reden. „Natürlich weiß ich, daß Trennungen und Scheidungen heutzutage an der Tagesordnung sind, aber wenn ein so großes Ereignis wie eine Hochzeit bevorsteht, wird einem um so mehr bewußt, welche Probleme daraus erwachsen können.
    Wollen Sie tatsächlich wieder heiraten, bevor Stuart und Cathy getraut werden? Ich gehe davon aus, daß Sie sowieso in die Flitterwochen fahren”, fuhr sie fort, während Abbie sie starr anblickte, sprachlos vor Wut und Entsetzen. „Es wird sich viel besser auf den Einladungen machen, nicht?
    Catherine hat mir gesagt, daß sie den Empfang im Ladybower geben möchte. Es eignet sich hervorragend, obwohl ich ja der Meinung bin, daß man einen Hochzeitsempfang immer bei sich im Garten geben sollte, weil es etwas so Persönliches ist.”
    „Sicher”, brachte Abbie mühsam hervor. „Allerdings ist mein Garten …” Aus den Augenwinkeln sah sie, wie, Cathy, die sich zu Steve und Stuarts Vater gesellt hatte, auf die Lippe biß. Daher schluckte sie die spöttische Bemerkung herunter und fuhr statt dessen leise fort: „Leider ist mein Garten viel zu klein für ein großes Festzelt. Haben Sie das Haus schon besichtigt?” Es kostete sie enorme Überwindung, freundlich zu bleiben.
    „O ja, wir haben es als erste gesehen. Stuart wollte gleich die Meinung seines Vaters hören.”
    Die Meinung seines Vaters oder die Zustimmung seiner Mutter? fragte Abbie sich bitter.
    „Es ist geräumig und gut geschnitten.” Abfällig fügte Stuarts Mutter hinzu: „Leider ist es nur eine Doppelhaushälfte. Mein Mann findet, daß er glimpflich davongekommen ist. Unsere Töchter hätten sich nur mit einem Einzelhaus zufriedengegeben, aber es hängt natürlich immer davon ab, was man gewohnt ist. Ich muß sagen, daß ich die Räume schrecklich klein finde. Allerdings kennt Cathy es vermutlich nicht anders.”
    Abbie kämpfte mit den Tränen, als sie hörte, wie Stuarts Mutter ihr geliebtes Haus so schlechtmachte, und wandte sich beschämt ab, die Hände in den Jackentaschen zu
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