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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Peggy Webb
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erstickten Laut von sich.
    Außerdem habe ich ihn eingeladen. Er ist mein Freund - und ein toller Tänzer."
    Mit einem extra Schwung ihrer Hüften marschierte Josie davon. Sie machte einen Umweg zum Podium, wo die Band spielte, bat um ein bestimmtes Lied und steuerte auf Ben zu.
    "Sie spielen unser Lied", verkündete sie und hielt ihm die Hand hin.
    Das hatte sie an Ben schon immer so großartig gefun14
    den ... er fragte niemals nach. Ihre Beziehung war so tief, dass Worte nur überflüssig wären.
    Ben nahm ihre Hand und führte Josie zum Tanzboden.
    Sie beide hatten einmal einen Preis in einem örtlichen Tanzwettbewerb gewonnen. Josie hatte Ben damals überredet, daran teilzunehmen. Der Tango hatte ihnen den Siegespreis gebracht.
    Der heiße Latinobeat und die Nähe des Mannes, den sie nicht hatte vergessen können, heizte ihr Blut an. Josie schmiegte sich an ihn, wollte ihn spüren, wollte sich seinem Rhythmus anpassen, wollte ihn bis auf den Grund seiner Seele erreichen.
    Seine Augen verdunkelten sich vor Leidenschaft, als er Josie mit einem Ruck eng an sich zog, um sie dann gleich so weit nach hinten sinken zu lassen, dass ihr Haar über den Fußboden fegte.
    "Das ist der einzige Weg, sich in der Öffentlichkeit zu lieben", murmelte Ben.
    "Ja, ich weiß", stimmte Josie ihm zu.

2. KAPITEL
    Wie in alten Zeiten, dachte Ben, während er und Josie tanzten. Obwohl er seit Jahren nicht getanzt hatte, hatte er weder die Schritte noch den Rhythmus vergessen. Was er aber vergessen hatte, war das Gefühl, Josie in den Armen zu haben.
    Und plötzlich wurde ihm klar, dass es überhaupt nicht wie in alten Zeiten war.
    Wenn das Gefühl, Josie in den Armen zu haben, damals 15
    am College so gut gewesen wäre, würde er sich doch daran erinnert haben - oder nicht?
    "Ich habe ganz vergessen, wie großartig du tanzen kannst, Josie."
    "Von dir habe ich nichts vergessen, Ben. Kein bisschen.
    Auch nicht, wie du mich immer angesehen hast, wenn du mich beim Tango runtergelassen hast. Ich hab mich immer gefragt, was das zu bedeuten hat."
    Josie war schon immer die ehrlichste Frau gewesen, die er gekannt hatte.
    Diesen Charakterzug mochte Ben besonders an ihr.
    "So sehr kannst du dich gar nicht gefragt haben, Josie.
    Nach dem College habe ich gerade zwei Weihnachtskarten von dir erhalten."
    "Was immer noch mehr ist, als was ich von dir erhalten habe, Ben Standing Bear. Eine einzige lausige Geburtstagskarte."
    "Du mochtest sie nicht?"
    "Ich mag Rosen." Josie schmiegte sich enger an ihn, wenn das überhaupt noch möglich war, und flüsterte: "Kannst du diesen Tanz ein wenig mehr aufpeppen?
    Du weißt schon, ein wenig mehr sexy machen?"
    "Dein Wunsch ist mir Befehl, Josie."
    So war das schon immer gewesen. Deshalb hatte er vorhin auch nicht nachgefragt, als sie ihn um den Tanz bat.
    Ben hatte auch gar nicht zu fragen brauchen. Ihr Gesicht hatte es ausgedrückt.
    Und er war Zeuge gewesen von dem Wortwechsel zwischen ihr und Jerry Bob Crawford. Er hatte den starren Ausdruck in den Gesichtern ihres zukünftigen Ehemannes gesehen und der Frau, die, wie er annahm, Josies Schwiegermutter sein würde. Der Himmel stehe Josie 16
    und Jerry Bob bei!
    Josies Augen hatten regelrecht Feuer gesprüht, als sie Mutter und Sohn einfach stehen ließ. Beide hatten Josie fassungslos hinterhergestarrt, als sie auf die Band zusteuerte. Es war nicht das erste Mal, dass Josie so etwas getan hatte.
    Und auch das war etwas, was Ben an ihr mochte. Josie gab sich niemals mit Halbheiten ab. Bei Josie war es entweder alles oder nichts. Ganz gleich ob es um ihre Meinung oder um ihre Grundsätze ging, sie setzte sich immer mit Leidenschaft durch.
    Übrigens, Leidenschaft. Was Josie im Augenblick mit ihm tat, sollte als gesetzeswidrig gelten. Alles an ihr war provozierend ... die Art, wie sie die Hüften schwang, die Art, wie sie ihm tief in die Augen sah. Er sollte vorsichtig sein. Für eine Frau so zu fühlen, die für einen anderen Mann bestimmt war, könnte einen bitteren Nachgeschmack haben.
    Als der Latinobeat durch Ben pulsierte, drückte er Josie so eng an sich, dass man nicht einmal einen Strohhalm zwischen sie hätte schieben können. Dann führte er eine Tanzbewegung aus, der die Zensoren die Bewertung für Jugendliche nicht geeignet gegeben hätten.
    Ben war zu selbstkritisch, um sich vorzumachen, dass er nur Josies Wunsch nachkam. Ganz im Gegenteil. Was er auf dem Tanzboden mit Josie Belle Pickens tat, hätte er mit seiner besten Freundin am College niemals
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