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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Peggy Webb
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das unsichtbare Schwert zu ziehen, das du ständig mit dir herumträgst."
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    "Mit dem Schwert kämpfe ich für Gerechtigkeit", hatte sie erwidert, und beide hatten gelacht.
    Clytee Crawfords Sinn für Gerechtigkeit war ziemlich unterentwickelt, sonst hätte sie nicht verkündet: "Ich denke, dass jeder, der Hunde im Haus hält, sein Gehirn untersuchen lassen sollte." Dabei hatte sie sehr süß gelächelt, um zu zeigen, dass sie das ohne auch nur einen Anflug von Bosheit gesagt hatte. "Ich hoffe wirklich, dass du diesen Köter loswirst, bevor du und Jerry Bob heiratet.
    Mir graut, wenn ich nur daran denke, was so ein Tier aus einem hübschen Haus machen würde."
    "Bruiser wird ein liebendes Herz und gute Manieren in mein Haus bringen, was mehr ist, als ich von gewissen Leuten behaupten kann."
    Später hatte Jerry Bob ihr erzählt: "Mama hat drei Tage gebraucht, um über diese Bemerkung hinwegzukommen."
    Josie beabsichtigte nicht, an diesem Abend irgendwelche beleidigenden Bemerkungen zu machen. Die Woche vor der Hochzeit sollte die freudigste Zeit im Leben eines Menschen sein. Sie wollte Jerry Bob die Freude nicht verderben.
    Und wo blieb da Josie?
    Während die Partygäste sich um sie drängten, um ihnen zu gratulierten, brannte Josie diese Frage auf der Seele.
    Auf einmal überkam sie Angst.
    Ich werde es nicht durchstehen, dachte sie, als Jerry Bob von einem Freund von ihrer Seite weggezogen wurde.
    "Das nennt man, kalte Füße bekommen", hatte ihre Mutter vor zwei Monaten erklärt, als Josie ihr mitteilte, dass sie Jerry Bob den Ring wieder zurückgeben wolle '
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    weil sie ihn nicht so liebe, wie ein Mann es verdiene geliebt zu werden.
    "Jede Braut macht das vor der Hochzeit durch. Sorge dich nicht, Darling, du kommst darüber hinweg."
    Josie hoffte es ganz ehrlich.
    "Hallo, Josie!"
    Eine Stimme aus der Vergangenheit.
    Mit brennenden Wangen und wild schlagendem Herzen drehte sich Josie um und schaute Ben Standing Bear geradewegs in die schwarzen Augen.
    "Ich habe deine Einladung bekommen", sagte er. Dann lächelte er. Dieses atemberaubende Lächeln hatte Josie seit Jahren geradezu verfolgt.
    Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Ben kommen würde oder dass er in der Stadt war. Ihre Mutter hatte die Einladungen verschickt, während Josie bis über beide Ohren in den üblichen Vorbereitungen für das Lehrerseminar steckte, das immer dem Schulanfang vorausging.
    "Ben!" Sie konnte nicht mehr klar denken. Sie wollte nur eins ...
    vor ihm glänzen, ihn erheitern, ihn mit ihrem Charme beeindrucken und mit ihrer Fröhlichkeit. Es war, als ob ihre bevorstehende Hochzeit sie lähmte, als ob das Schicksal sie ereilt hätte.
    Der Mann ihrer Träume war zu spät gekommen.
    Normalerweise hätte sie ihn umarmt. Immerhin war er einst ihr bester Freund gewesen. Aber das lag schon lange zurück, und sie war nicht mehr frei, ihn zu umarmen, nicht einmal freundschaftlich.
    "Ich bin sehr froh, dass du kommen konntest", sagte sie und streckte ihm die Hand hin.
    "Ich hätte es um nichts in der Welt versäumen wollen."
    Seine Hand umschloss ihre Hand und hielt sie fest. Und 10
    Josie wollte sich irgendwohin flüchten und weinen. Wie hatte sie so dumm sein können? Wie hatte sie sich so irren können? Wenn man den Mann, den man liebte, nicht haben konnte, war es nicht richtig, den Mann zu heiraten, den man haben konnte. Weil, wenn man das tat, man nicht viel besser war als ein Lügner und ein Dieb.
    Ihre Hand in Bens Hand zu spüren machte sie unbeschreiblich froh. Sie hatte sich um diese Freude gebracht, als sie dem falschen Mann ihr Jawort gab. Nun würde sie Zeit ihres Leben auf dem langweiligen Highway reisen, statt in einem Raketenflugzeug dem Mond entgegenzufliegen.
    "Du siehst großartig aus, Josie." Ben hielt noch immer ihre Hand umschlossen, und Josie würde sie ihm ganz sicher nicht als Erste entziehen. "Was machst du so, seit wir uns zuletzt gesehen haben? Außer, dass du heiratest."
    Josie wünschte sich, Ben hätte den letzten Teil nicht hinzugefügt. Im Moment wünschte sie sich, sie hätte das Wort Heirat niemals gehört.
    "Ich lehre Drama an der hiesigen High School."
    "Drama ... Nun ja, für dieses Fach bist du zweifellos besonders geeignet."
    "Ich fasse das als Kompliment auf."
    "Genau so hab ich das gemeint, Josie Belle."
    Josie wünschte sich, sie wäre der Typ, der leicht ohnmächtig wurde. So wie Ben ihren Namen ausgesprochen hatte, wäre sie am liebsten, umflossen von rotem Taft, wie leblos zu Boden gesunken.
    "Und
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