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Einladung in den Palast des Scheichs

Einladung in den Palast des Scheichs

Titel: Einladung in den Palast des Scheichs
Autoren: Jackie Braun
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zu verhindern.“
    „Warum sind Sie denn dann gekommen?“
    Da Emily nicht in der Stimmung war, mit einer Wildfremden die Gefühle zu diskutieren, die sie nach Kashaqra getrieben hatten, erwiderte sie schlicht: „Aus geschäftlichen Gründen. Madani hat mich engagiert, um bei den Vorbereitungen für das Fest der Sieben Tage zu helfen. Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen.“
    „Mein Sohn erwähnte, dass Sie in New York eine sehr erfolgreiche Catering-Firma betreiben.“ Und mit einem Blick auf den kunstvoll dekorierten Apfelstrudel fügte sie hinzu: „Wie ich sehe, hat er nicht übertrieben, als er Ihr Talent in höchsten Tönen lobte.“
    „Vielen Dank. Bald werde ich auch mein eigenes Restaurant eröffnen.“
    „Das wird eine hübsche Stange Geld kosten. Besonders in New York.“
    „Allerdings“, stimmte Emily zu. „Auch das ist einer der Gründe, weshalb ich hier bin.“
    „Aber es gibt noch mehr Gründe, nicht wahr?“
    „Ja, ich wollte Kashaqra sehen.“
    „Warum?“
    Weil es Madani zu dem gemacht hat, was er ist.
    „Weil Sie meinen Sohn noch einmal sehen wollten.“
    „Ein allerletztes Mal, ja.“
    Aufmerksam forschte Fadilah in Emilys Gesicht. Schließlich sagte sie: „Wissen Sie, auch ich bin eine Geschäftsfrau. Mein Unternehmen ist meine Familie. Darum möchte ich Ihnen ein Angebot machen.“
    „Ein Angebot?“
    „Ich verdreifache Ihren Lohn, wenn Sie Kashaqra morgen früh mit der ersten Maschine verlassen.“
    Obwohl sie das eigentlich sowieso vorgehabt hatte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. „Aber ich habe einen Vertrag unterschrieben.“
    „Verträge kann man brechen. Denken Sie in Ruhe darüber nach, und geben Sie mir am Nachmittag Bescheid.“
    Nicht nur Verträge kann man brechen, dachte Emily und starrte gedankenverloren auf die Tür, durch die Fadilah die Küche verlassen hatte.
    Als er Emily später im Park des Palastes erblickte, lösten sich all seine guten Vorsätze, sich von ihr fernzuhalten, in Luft auf. Einen Augenblick beobachtete Madani, wie sie sich hinabbeugte und den Duft einer Rose einsog. Wie wunderschön sie aussah! Und wie unglaublich traurig …
    „Hallo, Emily!“
    Erschrocken zuckte sie zusammen. „Madani! Ich dachte nicht, dass wir uns … Ich … liebe diese Rosen!“
    „Ja, meine Mutter hegt ihre Rosensträucher wie ihre Kinder.“
    „Kein Wunder, dass sie gedeihen.“
    Zwar verstand er nicht, was Emily damit meinte, aber er hatte keine Lust, die wenige Zeit, die ihnen blieb, damit zu verbringen, über seine Mutter zu reden. Stattdessen fragte er: „Wie geht es mit dem Restaurant voran?“
    „Gut. Danke der Nachfrage.“ Als sie den Blick senkte, legte er einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie sanft, ihm in die Augen zu sehen.
    „Du bist doch glücklich, oder?“
    Sie musste glücklich sein. Dass sie so nah bei ihm und doch so unerreichbar fern war, konnte er nur ertragen, weil er ihr auf diese Weise bei der Verwirklichung ihres Traums half.
    „Ich dachte, ich würde es sein. Ich sollte sein. Immerhin habe ich mein ganzes Leben lang von meinem eigenen Restaurant geträumt. Aber …“
    „Aber was?“
    „Das ist nicht so wichtig.“
    „Alles, was dich betrifft, ist mir wichtig.“
    Abwehrend schüttelte sie den Kopf. „Nein. So etwas darfst du nicht sagen. Das ist genau der Grund, weshalb ich gehen muss.“
    „Gehen?“
    „Ich hätte nicht nach Kashaqra kommen dürfen. Aber ich dachte, ich könnte es schaffen.“
    „Was schaffen?“
    „Eine geschäftliche Miene aufzusetzen und nach außen hin so zu tun, als würde es mir nicht das Herz brechen, dich mit einer anderen zu sehen. Doch ich kann es nicht. Es tut zu weh.“
    „Oh, Emily!“ Sonderbar, dass man gleichzeitig todtraurig und doch so unsagbar glücklich sein konnte! Jetzt konnte er dem Drang, sie zu berühren, nicht länger widerstehen. Sanft nahm er ihre Hand. „Du hast mir so gefehlt!“
    „Sag so etwas nicht“, bat sie schwach und entzog ihm ihre Hand.
    „Ich sage nur die Wahrheit.“
    „Dann lüg mich an!“, rief sie außer sich. „Verstehst du denn nicht, Madani? Ich will diese Wahrheit nicht hören! Das macht alles nur noch schlimmer! Lüg mich an! Sag mir, dass du nie an mich gedacht, dass du mich nicht vermisst hast.“
    „Warum?“
    Kopfschüttelnd wich sie einen Schritt zurück. Die Antwort lag in ihren Augen, doch er wollte es hören.
    „Sprich es aus. Nur einmal“, bat er und nahm ihre Hände in seine. „Sag mir, dass du mich auch
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