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Einladung in den Palast des Scheichs

Einladung in den Palast des Scheichs

Titel: Einladung in den Palast des Scheichs
Autoren: Jackie Braun
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sie.“
    Gut. Nach dieser Unterhaltung konnte sie einen Schnaps gebrauchen! Was hatte sie sich nur dabei gedacht, hierher zu kommen? Einen gewaltigen Fehler hatte sie da gemacht! Wieso redete sie sich ein, dies sei eine Geschäftsreise wie jede andere?
    Seit sie Madanis hübsche Braut gesehen hatte, konnte sie nur noch an eines denken: Er liebt mich! Nicht sie!
    Das hier war zehnmal schmerzhafter, als in Manhattan zu bleiben und in einem scheußlichen Brautjungfernkleid auf Elles Hochzeit zu tanzen!
    Karriere? Abschied? Nein, sie musste hier weg! Und zwar so schnell wie möglich!
    Wie ein Tiger im Käfig ging Madani in seinen privaten Gemächern auf und ab. Emily befand sich unter dem gleichen Dach wie er, und doch schien sie weiter entfernt denn je. Zu ihr gehen konnte er nicht. Noch nicht einmal unter dem Vorwand, sie in seiner Heimat willkommen heißen zu wollen.
    Plötzlich riss ein Klopfen an der Tür ihn aus den Gedanken. Draußen stand seine Mutter und machte eine Miene, die nichts Gutes verhieß.
    „Der amerikanische Spitzenkoch, den du engagiert hast, ist eine Köch in !“, rief sie empört und stürmte an ihm vorbei. „Eine junge, hübsche Frau!“
    „Trotzdem ist sie absolute Weltspitze!“
    „Genau das habe ich auch zu Bahira gesagt, als sie sich darüber aufregte. Aber ganz ehrlich, ich kann ihre Bedenken verstehen. Was das für einen Tratsch auslösen wird! Und das so kurz vor deiner offiziellen Verlobung! Madani, was hast du dir nur dabei gedacht?“
    „Sie ist eine exzellente Köchin. Du wirst sehen. Riyad wird neben ihr verblassen. Jeder verblasst neben ihr.“
    „Du verschweigst mir doch etwas“, sagte seine Mutter misstrauisch. „Junge, deine Verlobung wird in Kürze bekannt gegeben. Jetzt ist nicht die Zeit für solche … Unbesonnenheiten.“
    Beschwichtigend nahm Madani ihre Hand. „Ich werde nicht unbesonnen sein. Das verspreche ich dir.“
    Zärtlich presste Fadilah seine Finger an ihre Wange. „Aber du empfindest mehr für diese Frau, als du mir gegenüber eingestehst.“
    „Wie besprochen, werde ich Nawar zur Frau nehmen. Ich würde nichts tun, was die Gesundheit meines Vaters in Gefahr bringt.“
    Seufzend erwiderte sie: „Deinem Vater geht es gut. Seine Gesundheit hat sich vollkommen stabilisiert.“
    „Und so wird es auch bleiben“, versprach er fest.
    Im Gehen drehte Fadilah sich nochmals um und fragte ernst: „Was genau bedeutet dir diese Emily Merit, Madani?“
    „Sie ist …“ Die Frau, neben der ich jeden Tag aufwachen möchte. Die Frau, die ich heiraten und mit der ich eine Familie gründen möchte. Die Frau, die ich unendlich liebe! Für den Rest meines Lebens. Kopfschüttelnd befahl er seinem Herzen, zu schweigen. „Was sie mir bedeutet, spielt keine Rolle. Denn sie kann und darf mir nichts bedeuten.“

13. KAPITEL
    Am nächsten Morgen machte sich Emily auf den Weg in die Palastküche. Auch wenn sie so schnell wie möglich zurückreisen wollte, fühlte sie sich doch verpflichtet, zuvor die Vorbereitungen für das Fest in geordnete Bahnen zu lenken.
    Gerade als sie dem Palastkoch zeigte, wie man Apfelstrudel backt, kam Madanis Mutter herein. Mit einem freundlichen Lächeln wandte sie sich an Riyad: „Ich würde gern ein paar Worte mit Miss Merit unter vier Augen wechseln. Wären Sie so nett, uns kurz allein zu lassen?“
    Während sie beobachtete, wie der dicke Chefkoch sich mürrisch zurückzog, klopfte Emily das Mehl von den Händen und wartete. Nach einer kurzen Pause sagte Fadilah schließlich: „Es gibt ein Problem, Miss Merit. Meinen Sohn betreffend.“
    Und? Das wusste sie schon lange! „Ich hoffe, es geht ihm gut?“
    „Körperlich ja. Aber emotional ist er etwas … durcheinander.“ Nervös zupfte Madanis Mutter an dem handbestickten Ärmel ihres Gewandes. „Bald wird ganz Kashaqra von seiner Verlobung mit Nawar erfahren. Doch obwohl die offizielle Ankündigung erst jetzt erfolgt, war diese Verbindung seit Jahren ein offenes Geheimnis. Vielleicht hat er Ihnen erzählt, dass seine Verlobung bereits beschlossen wurde, als Nawar noch in der Wiege lag?“
    „Das hat er erwähnt, ja.“
    Nach kurzem Schweigen fuhr Fadilah fort: „Leider hat mein Sohn ausgerechnet jetzt eine andere Frau kennengelernt. Eine, von der er glaubt, sie zu lieben. Vielleicht empfindet sie sogar das Gleiche für ihn?“
    „Ja, das tut sie“, gestand Emily leise. „Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich bin nicht hierher gekommen, um irgendetwas aufzuhalten oder
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