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Einladung in den Palast des Scheichs

Einladung in den Palast des Scheichs

Titel: Einladung in den Palast des Scheichs
Autoren: Jackie Braun
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ihm ihre wahren Gefühle gestanden und ihn angefleht, diese verdammte Verlobung zu annullieren.
    Stattdessen atmete sie tief durch und sagte so gleichgültig, wie es ihre aufgewühlten Emotionen zuließen: „Ich wollte gerade gehen.“
    Er nickte. „Ich hätte vorher anrufen sollen.“
    Weshalb er es nicht getan hatte, wussten sie beide. Sie hätte ihn nicht sehen wollen. Nicht nach dem, was vorgefallen war.
    „Leider muss ich jetzt los. Was auch immer dich hierher treibt, wird warten müssen.“ Und zwar bis die Hölle einfror!
    Damit ging Emily zum Aufzug, doch als Madani ihr folgte, entschied sie sich, die Treppen zu nehmen. Auf keinen Fall wollte sie mit ihm allein in einem geschlossenen Raum sein! Nicht einmal für fünfzehn Sekunden auf dem Weg ins Erdgeschoss.
    „Es kann nicht warten, Emily. Ich verlasse morgen das Land.“
    „Ach ja, richtig. Du kehrst nach Kashaqra zurück und zu deiner inoffiziellen zukünftigen Braut“, erwiderte sie schnippisch.
    „Ja“, bestätigte er tonlos.
    Wütend knirschte sie mit den Zähnen. Auf einmal konnte er gar nicht ehrlich genug sein! „Ich wüsste nicht, was das mit mir zu tun hat.“
    „Muss ich davon ausgehen, dass du deine Meinung über mein Geschenk nicht geändert hast?“
    „Absolut.“
    „Dann möchte ich dir ein Geschäft vorschlagen.“
    Seufzend blieb sie stehen. „Was denn für ein Geschäft?“
    „In meinem Land feiern wir jeden Sommer das so genannte Fest der Sieben Tage. Damit erinnern wir an den Sturz eines grausamen und tyrannischen Herrschers, der für den Hungertod vieler Kashaqrer verantwortlich war. In der Hauptstadt ist das Festmahl besonders üppig, und die Bevölkerung hat den ganzen Tag frei, um daran teilnehmen zu können.“
    Das klang sowohl aufregend als auch exotisch. Zwei Zutaten, die ihrem Leben fehlten. Oder gefehlt hatten, ehe sie Madani kennengelernt hatte.
    „Gemäß der Tradition richtet die Herrscherfamilie das Festmahl für die Bürger der Hauptstadt aus. Dazu gehört auch die Zusammenstellung des Menüs.“
    Wider Willen horchte sie auf. „Menü?“
    „In diesem Jahr wollen wir Spezialitäten aus der ganzen Welt anbieten. Und am letzten Tag des Festes soll meine Verlobung zu Nawar bekannt gegeben werden.“
    Ihre Miene wurde hart. „Also wird es eine Verlobungsfeier, an der das ganze Land teilnimmt“, stellte sie fest und begann weiterzugehen.
    „Leider ist der Chefkoch des Palastes in fremdländischen Speisen nicht gerade bewandert“, fuhr Madani unbeirrt fort und folgte ihr die Treppen hinab.
    „Aha.“
    „Und deshalb würde ich gern ein Menü zusammenstellen und dich engagieren, um unseren Chefkoch und sein Personal bei der Zubereitung anzuleiten.“
    Hatte sie das eben richtig gehört? Verblüfft blieb sie stehen und starrte ihn an.
    „Ich weiß, dass ich sehr viel von dir verlange.“
    Sehr viel? Zu viel! Gestern hatte er noch behauptet, dass er sie liebte. Heute liebte er anscheinend nur noch ihre Kochkünste …
    Stolz hob sie das Kinn. „Tut mir leid, Scheich. Das klingt zwar nach einem großartigen Event, aber ich muss leider passen. Wie du weißt, mache ich mir nichts aus großen Veranstaltungen. Fließbandarbeit ist nicht nach meinem Geschmack.“
    „Ja, ich weiß. Glaub mir, Emily, nichts, was du mir erzählt hast, werde ich je vergessen.“
    Warum musste er das jetzt sagen? Warum musste sie genau das Gleiche empfinden?
    „Wenn du zustimmst, wirst du selbstverständlich großzügig vergütet“, erklärte Madani und zog ein paar Papiere aus der Tasche, die Emily sehr bekannt vorkamen.
    „Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Ich kann und will dieses Gebäude nicht annehmen.“
    „Nicht als Geschenk“, stimmte er zu. „Aber vielleicht ja als Kompensation für deine Zeit, dein Talent und deine Arbeit beim Fest der Sieben Tage?“
    „Auch wenn ich keine Immobilienexpertin bin, weiß ich doch, dass dieses Gebäude mitten in Manhattan Millionen wert sein muss.“
    „Stimmt. Mein erstes Angebot war wirklich ein wenig übertrieben. Darum habe ich mir überlegt, dass ich Eigentümer des Gebäudes bleiben werde, dir jedoch das Erdgeschoss als Bezahlung für das Catering in Kashaqra für drei Jahre mietfrei zur Verfügung stelle.“
    „Nein, danke.“
    „Okay, zwei Jahre. Aber keinen Tag weniger. Du willst dich doch nicht unter Wert verkaufen?“
    Noch immer schüttelte Emily ablehnend den Kopf.
    „Denk wenigstens ein paar Tage darüber nach, bevor du mir eine endgültige Antwort
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