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Einfach neugierig

Titel: Einfach neugierig
Autoren: Jude Deveraux
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sie zum Haus zurückkehrten, schien dort das blanke Chaos zu herrschen. Alle liefen in der Vorbereitung auf die Hochzeit durcheinander und riefen einander unzusammenhängende Sätze zu. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, kam Karen »ihr« Raum wie eine Oase der Ruhe vor. Sie ging ins Bad, und als sie wieder herauskam, türmten sich auf dem Bett Unmengen von Kartons und Paketen.
    »Das wurde alles geliefert, während Sie im Bad waren«, erklärte er, und als Karen einwenden wollte, sie hätte niemanden das Zimmer betreten hören, eilte Mac hastig ins Bad.
    In einem Karton entdeckte sie weiße Unterwäsche aus Seide: Spitzen-BH, Hemdhöschen und weiße, halterlose Strümpfe. Noch nie hatte Karen von einer Hochzeit gehört, zu der neben dem Kleid auch die Unterwäsche zur Verfügung gestellt wurde.
    »Sie haben keine Zeit, das alles zu inspizieren«, sagte Mac, als er den Raum wieder betrat.
    »Aber
    »Ziehen Sie sich an!«
    Sie griff zur Unterwäsche, dann zu dem voluminösen Kleid, das aus Hunderten Meter Chiffon gemacht schien - und warf einen verunsicherten Blick in das enge Bad.
    »Ich werde Sie schon nicht überfallen, wenn ich Sie in Unterwäsche sehe - aber nur, wenn Sie mir das gleiche versprechen«, erklärte Mac mit todernster Miene.
    Karen wollte protestieren, lächelte dann aber nur durchtrieben. »Okay, ganz wie Sie wollen«, sagte sie und verschwand im Bad. Als sie wenig später zurückkehrte, trug sie nur ihr Make-up und die seidene Unterwäsche und wußte, daß sie hinreißend aussah. Oberhalb der Taille war sie nicht sehr füllig, hatte aber - wie ihr immer wieder versichert worden war - die langen Beine eines Showgirls. „Wissen Sie, wo ...«, fragte Mac und drehte sich zu ihr um. Und dann sah Karen mit ungeheurer Genugtuung, daß ihm jede Farbe aus dem Gesicht wich.
    „Was soll ich wissen?« erkundigte sie sich unschuldig. Aber Mac brachte keinen Ton heraus. Wie erstarrt stand er da, eine Hand ausgestreckt, während die andere gerade einen Manschettenknopf befestigen wollte.
    »Soll ich Ihnen damit vielleicht helfen?« fragte sie und ging ganz langsam auf ihn zu. So behutsam wie möglich befestigte sie erst den einen, denn den anderen Manschettenknopf. Dann lächelte sie zu ihm auf. »Kann ich vielleicht sonst noch etwas für Sie tun? <
    Als er nicht reagierte, lächelte sie noch einmal und wandte sich in dem sicheren Wissen von ihm ab, daß ihre Rückseite genauso ansehnlich war, wie sie von vorn war.
    Weit kam sie nicht. Mac griff nach ihren Schultern, zog sie in die Arme und senkte seine Lippen auf ihren Mund. Wie konnte ich nur vergessen, wie wundervoll ein Kuß sein kann, dachte sie merkwürdig verträumt.
    Er küßte sie leidenschaftlich und lange, seine kräftigen Hände liebkosten ihren Körper und zogen sie fest an sich. Hätte es nicht an der Tür geklopft, hätte draußen nicht eine Stimme »Bereit für die Fahrt zur Kirche?« gerufen -Karen hätten für den weiteren Verlauf der Dinge nicht garantieren können. Und selbst so entwand sie sich nur sehr zögernd seinen Armen. Ihr Herz klopfte heftig, ihr Atem flatterte.
    »Wir müssen uns anziehen«, brachte sie mühsam über die Lippen, während er sie schweigend anblickte. Mit bebenden Fingern versuchte sie ihr Kleid über den Kopf zu streifen, ohne sich die Frisur zu ruinieren, und es überraschte sie gar nicht, daß ihr Mac dabei behilflich sein mußte und den Reißverschluß im Rücken hochzog. Und es schien nur natürlich, daß sie ihm auch beim Anziehen seiner Smokingjacke half.
    Erst als sie den Raum verlassen wollten, öffnete er den Mund. »Fast hätte ich vergessen, Ihnen Ihr Brautjungferngeschenk zu geben.« Er griff in die Tasche und zog eine zweireihige Perlenkette sowie einen Perlenohrring hervor. »Wunderschön«, sagte Karen. »Die Perlen sehen fast echt aus.«
    »Finde ich auch«, sagte er, angelte den zweiten Ohrring aus der Tasche und schloß ihr die Kette im Nacken, während sie die Ohrringe befestigte.
    »Sehe ich passabel aus?« wollte sie allen Ernstes wissen. »Niemand wird die Braut auch nur eines Blickes würdigen.« Es war ein Klischee, aber so, wie er es sagte, gab es ihr das Gefühl, wunderschön zu sein.
    Die Hochzeit wurde ein Traum. Trotz des vorherigen Chaos lief alles glatt, und während des Empfangs herrschte eine herrlich unbeschwerte Atmosphäre. Mac verschwand mit einigen Männern, die er seit Jahren nicht gesehen hatte, und für ein paar Minuten blieb Karen sich selbst
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