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Eines Tages geht der Rabbi

Eines Tages geht der Rabbi

Titel: Eines Tages geht der Rabbi
Autoren: Harry Kemelman
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Unzurechnungsfähigkeit geltend machen müßten. Ich sage dir das so knallhart, weil du Anwalt bist und es doch merkst, wenn ich versuche, dir blauen Dunst vorzumachen. Inzwischen ist es wohl am besten, wenn du die Kandidatur für den Senat zurückziehst. Ich werde eine Erklärung aufsetzen, daß du erst den Flecken auf deiner Ehre wieder loswerden willst oder so. Und noch eins: Du redest nicht über die Sache. Nicht mal mit Laura oder ihrem alten Herrn. Ist das klar?»

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    Howard Magnuson gab Morris Halperin vor seiner Abreise nach Paris letzte Anweisungen. «Hier sind Lauras Schlüssel zu dem Laden. Die Verträge für die gemieteten Möbel sind alle im obersten Schreibtischfach, das ist der Schlüssel dazu. Sie setzen sich mit diesem Mulcahey in Verbindung und sagen ihm, er soll alles auflösen und die Einrichtung zurückgeben. Hier ist eine Vollmacht von Laura, damit können Sie Geld vom Wahlkampffonds abheben und offene Rechnungen begleichen. Die Schecks hat sie immer unterschrieben. Aber vielleicht möchte Mulcahey da auch mitmischen, schließlich ist er Scofields Rechtsbeistand.»
    «Das könnte ich mir auch vorstellen.»
    «Na gut, dann lassen Sie ihm ruhig den Willen. Die Hauptsache ist, daß die ganze Sache so schnell wie möglich vom Tisch kommt. Wenn im Fonds nicht genug Geld ist, springe ich ein – solange es einigermaßen im Rahmen bleibt. Geben Sie meinem Büro in Boston Bescheid, die überweisen, was nötig ist. Sonst noch was?»
    «Wie ist das jetzt mit meinem Bruder, Mr. Magnuson?»
    «Tja, so wie es jetzt aussieht, wird wohl nichts aus unserem Plan, dafür werden Sie Verständnis haben. Hat er in Kansas schon gekündigt?»
    «Nein, aber –»
    «Sehen Sie, Morris, Sie haben mir mal gesagt, daß Ihr Bruder Pech gehabt hat. So was gibt’s. Dafür hat eben Rabbi Small Glück, darauf läuft’s wohl hinaus. Es wird am besten sein, wenn Sie Ihren Bruder anrufen und ihm offen sagen, was los ist. Sie können ihm von mir ausrichten, daß ich ihm sehr dankbar bin, daß er einspringen wollte, und ihm gern unter die Arme greife, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Und irgendwann kommen auch wieder andere Zeiten. Passen Sie auf – eines Tages geht der Rabbi.»
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