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Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre
Autoren: Sandra Brown
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Katherine, dass das Leid dieser Menschen real war. Diese Berichte wurden nicht gesendet, um die Fernsehzuschauer damit zu unterhalten. Es waren persönliche, menschliche Tragödien.
    Verblüfft registrierte sie, dass der Bohrturm noch stand. Folglich war es nicht die Ölquelle, die explodiert war. In einem weiten Halbkreis standen Autos, Pick-ups und Feuerwehrfahrzeuge geparkt, die das Gelände großräumig absperrten. Sie stellte den Kombi ab, sprang hektisch ins Freie und rannte kopflos auf das Feuer zu, das ganz woanders wütete - nämlich im Bürocontainer!
    »Hey, Lady!« Starke Arme packten sie um die Taille, und sie kämpfte wie eine Wildkatze, um sich loszureißen. »Sie dürfen da nicht hin! Sie könnten sich verletzen!« Der Feuerwehrmann, in seiner signalgelben Uniform weithin sichtbar, fluchte wortreich, als sie ihm in die Hand biss, mit der er sie am Arm festhielt.
    »Da haben Sie wenig Chancen. Die Dame ist verdammt schwer zu überzeugen.« Wie von weit her drang die ruhige, tiefe Stimme zu Katherines panisch aufgewühltem Verstand durch. Sie schwankte, stürzte und sank ohnmächtig in die Arme des verdutzten Feuerwehrmannes. In seiner Verblüffung hätte er sie glatt fallen lassen, wenn nicht zwei starke Arme nach ihr gegriffen hätten.
    »Jace«, flüsterte sie ungläubig, als sie in sein rußverschmiertes Gesicht blinzelte. »Oh!«, rief sie, alarmiert von seinem bestürzenden Äußeren.
    »Keine Sorge, das sind keine Brandwunden, das ist bloß Dreck«, versicherte er ihr.

    »Oh, Liebling, Liebling.« Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd und umarmte ihn ungestüm. »Ich hatte solche Angst um dich. Ich dachte …« Von ihren Emotionen überwältigt, brachte sie keinen Ton heraus. Stattdessen drückte sie ihn noch inniger an sich.
    »Komm mal mit. Ich erklär dir kurz, was passiert ist.« Jace löste sich aus ihrer klammeräffchenartigen Umarmung. Im Weitergehen fiel ihr Blick auf den Feuerwehrmann, der seine verletzte Hand verarztete.
    »Das mit Ihrer Hand tut mir wahnsinnig leid«, entschuldigte sie sich. »Ich dachte, mein Mann wäre verletzt, und da bin ich eben ausgerastet. Bitte entschuldigen Sie vielmals.«
    Ein schiefes Grinsen tauchte in seinem Gesicht auf, und er grummelte: »Ist schon in Ordnung, Ma’am.«
    Jace schob energisch eine Hand unter ihren Ellbogen und führte sie zu ihrem Wagen. Kaum waren sie dort, blickte Katherine mit tränenfeuchten Augen zu ihm hoch und fragte: »Was ist passiert?«
    Jace wischte sich mit dem Ärmel seines Arbeitshemds über die Stirn. »Es sieht schlimmer aus, als es ist. Die meisten Löschfahrzeuge sind bloß hier wegen des angrenzenden Waldes. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, um im Ernstfall Schlimmeres zu verhindern. Trotzdem«, setzte er grimmig hinzu, »können wir froh sein, dass es uns nicht in die Luft gejagt hat.«
    »Der Rauch?«
    »Ja, Öl entwickelt irrsinnige Rauchmengen. Irgendwas in der Nähe des Containers - irgendein Stromkabel oder eine Telefonleitung - verursachte einen Funken, der die Butantanks entzündete, die unter dem Container lagerten.
Die Dinger schossen wie Feuerwerksraketen in die Luft. Mehrere Fässer lagerten zudem unsachgemäß. Wenn ich hier gewesen wäre …« Er mahlte vielsagend mit den Zähnen. »Wie dem auch sei, sie gingen mitsamt dem Container hoch.«
    »Billy!«, rief Katherine. Sie umklammerte Jasons Arm.
    »Zum Glück hatten wir beide kurz vorher den Container verlassen, um uns den Pick-up anzuschauen, den er gerade repariert.«
    Als Katherine schauderte, zog er sie an seine Brust. »Ich hab eine tolle Crew, Katherine«, sagte er stolz. »Die Jungs ließen alles stehen und liegen und schnappten sich die Feuerlöscher. Andere hoben mit Schaufeln Gräben um den Brandherd aus. Sie reagierten echt professionell.«
    »Sie haben eben einen klasse Boss«, grummelte sie an seiner Schulter.
    Er bog die Schulterblätter leicht nach hinten, senkte seinen Blick in ihre feucht schimmernden Augen. »Du warst verdammt schnell hier. Wieso hast du dich so beeilt?«, zog er sie auf. Dann wurde er wieder ernst.
    »Ich musste dich finden«, gab sie ohne zu zögern zu. »Ich wollte dich unbedingt sehen, um dir etwas zu sagen. Es tut mir aufrichtig leid, Jace. Alles, Jace. Ich hab mich bescheuert benommen.« Plötzlich flossen ihre Tränen. »Als ich mir vorstellte, du wärest womöglich … Da war mir alles egal. Da konnte mich nichts mehr halten. Nichts. Nicht mal … was ich dir sagen will … Ich liebe dich, einerlei, wie du für
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