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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk
Autoren: Miranda Jarrett
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abzuwenden, schob er seinen Degen zurück in die Scheide, löste den Gürtel und warf ihn klirrend vor Grahams Füße.
    „Da, Graham. Ich gebe auf. Sie können mit mir anstellen, was immer Ihnen in den Sinn kommt. Lassen Sie Miss Everard nur gehen. Mein Leben für das ihre.“
    Graham schnaubte verächtlich. „Sie enttäuschen mich, Sparhawk. So wie ich das sehe, habe ich Sie bereits besiegt. Warum sollte ich also die Kleine freigeben? Sie werden als Pirat gehängt, und ihr Körper wird am Galgen verrotten, als Warnung für andere. Außerdem …“
    Aber seine Worte wurden übertönt von einem seltsamen Geräusch, das vom Dach der Arkaden kam. Graham runzelte die Stirn und hob den Kopf, und in diesem Moment sprang eine große schwarze Katze herab, stieß einen entsetzlichen Schrei aus und krallte sich in Grahams Schultern. Er fluchte vor Schreck und vor Schmerz und taumelte zurück. Dabei verlor er seinen Degen und ließ auch Rose los, während er versuchte, das Tier von seinem Hals abzuschütteln.
    Das Geräusch wurde lauter, und eine Tonschale mit roten Begonien, die die Katze umgeworfen hatte, rollte über die Dachschräge, fiel herab und zerbarst auf Grahams Kopf. Mit einem Stöhnen sank er zu Boden, begraben unter einem Haufen aus Scherben, roten Blüten und schwarzer Erde, während die Katze im Gebüsch verschwand.
    „Nick“, flüsterte Rose und schlang die Arme ganz fest um seine Taille, als er sie an sich zog. „Lieber Himmel, was war denn das?“
    „Das war deine Schwester, Liebste.“ Nick seufzte müde und berührte mit den Lippen ganz leicht Roses Kopf. Sie war in Sicherheit, und nur das zählte.
    „Meine Schwester ?“, fragte Rose unsicher. „Das hat Lily getan?“
    „Ich kann dir das jetzt nicht so einfach erklären“, sagte er und bückte sich, um seinen Degen aufzuheben. Lily war natürlich verschwunden, das war nicht überraschend nach dem Schaden, den sie diesmal angerichtet hatte. Er schloss den Gürtel um seine Hüften und warf einen letzten Blick auf Graham, der ausgestreckt im Gras lag. „Später, wenn wir sicher auf der Angel Lily sind, dann werde ich es dir erklären. Aber nun komm, wir sollten Michel nicht länger warten lassen.“

17. KAPITEL
    „Du bist wirklich ein Glückspilz, mon frère “, sagte Michel Géricault, während er Nick dabei half, das kleine Boot vom Strand zurück ins Wasser zu schieben. „Zumindest ein Teil von mir hat erwartet, dich in diesem Leben nicht mehr wiederzusehen.“
    „Ich werde dich nicht fragen, um welchen Teil es sich handelte“, entgegnete Nick und schwang sich über Bord, als das Boot frei war. „Und außerdem sind wir erst außer Gefahr, wenn wir die Angel Lily erreicht haben.“
    „Eine einfache Übung“, meinte Michel. „Die Gezeiten sind auf unserer Seite, und der Wind auch. Wir müssen nur so tun, als seien wir einfach irgendwelche Fischer, bis wir in tiefere Gewässer gelangen.“
    „Jawohl, nichts leichter als das, solange uns niemand verfolgt.“
    Michel lachte leise und zog eine Leine fest. „Du bist ein Pessimist, mon ami . Wir werden lange fort sein, wenn man Grahams Leiche findet. Ohne ihn, der aus deiner Entführung eine Vendetta gemacht hat, wird das Interesse an deiner Person schnell schwinden, vor allem, weil die englische Flotte in zwei Wochen nach England zurücksegeln wird. Bis zum Winter, wenn die Orkane vorüber sind und sie zurückkehren, werden sie vergessen haben, dass es dich überhaupt gab. Und vielleicht, wenn dein außerordentliches Glück weiterhin anhält, wird bis dahin sogar der Krieg vorbei sein.“
    Nick sah auf die Ruderpinne hinunter, die er in der Hand hielt, und senkte die Stimme, sodass Rose ihn nicht hören konnte. „Graham ist nicht tot, Michel“, sagte Nick. „Oder zumindest war er es nicht, als wir den Garten verließen.“
    „Sacrebleu.“ Michels Gesicht blieb völlig ausdruckslos, aber die unausgesprochene Frage hing noch immer zwischen ihnen in der Luft.
    Nick verzog keine Miene. „Ich weiß, was du jetzt denkst, Michel“, meinte Nick gleichmütig. „Aber ich bin nicht so wie du. Ich habe noch nie absichtlich einen Mann getötet, der besinnungslos oder verwundet war, und ich habe in dieser Nacht nicht damit angefangen.“
    Michel zuckte die Achseln. „Wie du meinst, mon frère “, erwiderte er. „Wir müssen alle unseren eigenen Weg gehen, nicht wahr?“
    Aber Nick wusste genau, was Michel nicht aussprach. Weil er so verdammt viele Skrupel gehabt hatte, Graham zu erledigen,
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