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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk
Autoren: Miranda Jarrett
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in diesem Zimmer gewesen war. Vielleicht hatte er sie nur verpasst, vielleicht war sie in ein anderes Zimmer hier im Haus gerufen worden und würde gleich zurückkehren. Vielleicht …
    Das fliegende Bündel aus schwerem Samt traf ihn genau gegen die Brust, und es hätte ihn beinahe von den Füßen gerissen, als er unter dem Anprall zurücktaumelte, das Messer zur Verteidigung erhoben.
    „Oh Nick, du bist gekommen, du bist gekommen !“, keuchte Rose in aufgeregtem Flüsterton, während sie versuchte, sich aus dem Gewirr von Samt zu befreien. „Ich habe sogar gebetet, dass du vernünftig sein und in St. Pierre bleiben würdest, aber jetzt, da du hier bist, bin ich so glücklich, dich zu sehen, und … Oh Nick, ich liebe dich so sehr!“
    Sie legte ihren gesunden Arm um seinen Nacken und küsste Nick so leidenschaftlich, dass er ganz kurz in Erwägung zog, sie gleich hier in dem Bett auf der anderen Seite des Zimmers zu nehmen. Ihr Geschmack, der Duft ihres Haars und ihrer Haut, das Gefühl, sie in den Armen zu halten – all das erschien ihm so kostbar, und das um so mehr, als er so nahe daran gewesen war, es zu verlieren.
    „Und ich liebe dich auch, Rose.“ Einen langen, wunderbaren Augenblick lang schmiegte er sein Gesicht in ihr dunkles seidiges Haar, ehe er sich dazu zwang, an Lord Eliot zu denken und an die Gefahr, in der sie schwebten. Deshalb schob Nick sie sanft zurück.
    „Geht es dir gut, Liebste?“, fragte er und suchte in ihrem Gesicht nach Zeichen für Misshandlungen. „Lord Eliot hat dir nichts getan?“
    „Das würde er nicht wagen“, sagte sie. „Dafür verlangt es ihn zu sehr nach meinem Geld. Und wir müssen leise sein, denn draußen in der Halle, vor meiner Tür, sitzt eine schreckliche alte Frau, damit ich nicht fliehen kann. Aber sieh her, Nick.“
    Mühsam hob sie das Samtbündel hoch, das sie gehalten hatte, als sie sich in seine Arme geworfen hatte. „Ich habe das getan, was du in Charles Town während des Feuers gemacht hast. Ich habe die Vorhänge vom Bett genommen und sie zusammengebunden, und ich war gerade dabei, sie am Fensterrahmen zu befestigen und hinunterzuklettern, als du kamst.“
    „Du wolltest ganz allein zum Fenster hinaus, mit all deinen Unterröcken und mit nur einem gesunden Arm?“, fragte er und stellte sich entsetzt vor, was dabei alles hätte geschehen können. „Wusstest du nicht, dass dort unten ein Posten mit einer Muskete steht? Und wenn du es irgendwie geschafft hättest, die Mauer zu überwinden und auf die Straße zu gelangen, was dann? Wohin wolltest du gehen in einer Stadt, die kaum mehr ist als ein Lager von betrunkenen, lüsternen Seeleuten und Marinesoldaten?“
    Sie lächelte unsicher. „Ich weiß, dass der Posten nachts oft auf der Bank einschläft, und ich wollte warten, bis es soweit war. Und was den Rest betrifft, ich … ich … Oh Nick, sie wollen mich zwingen, diesen schrecklichen Mann morgen zu heiraten, und ich konnte nicht hierbleiben und darauf warten, wirklich nicht!“
    „Das musst du jetzt nicht mehr“, beruhigte Nick sie und zog sie wieder in seine Arme. Himmel, wenn er fünfzehn Minuten später gekommen wäre, oder sogar nur zehn … „Michel wartet mit einem Boot am Strand, und Gideon liegt mit der Angel Lily in der Nähe des Hafens. Wir müssen nur noch dorthin gelangen.“
    Sie sah zu ihm auf und lächelte, und damit schmolz jeder Zweifel dahin, den er noch gehegt hatte. „Wir werden es schaffen. Natürlich zusammen. Ich bin ganz sicher.“
    „Gutes Mädchen.“ Sanft nahm er ihr die zusammengebundenen Vorhänge aus dem Arm und warf sie zurück aufs Bett. „Das werden wir diesmal nicht brauchen. Ist noch jemand hier außer der Frau vor der Tür und dem Mann im Garten?“
    Rose schüttelte verneinend den Kopf, und er nahm ihre Hand. „Dann nichts wie weg, Rosi.“
    Ihr Herz schlug wie rasend, als sie sich von ihm über das flache Dach führen ließ und sich dann an ihn klammerte, wie er ihr es befohlen hatte, während er an dem Rosenspalier hinabkletterte.
    „Ich sehe den Posten nicht“, flüsterte sie. „Er muss hier irgendwo sein.“
    „Das ist er“, sagte Nick und führte sie über das feuchte Gras, „aber er wird uns keine Schwierigkeiten bereiten. Jetzt werde ich dich auf die Mauer heben, und du wartest, bis ich dir auf der anderen Seite hinunterhelfen kann.“
    „Nein, warte, Nick, es gibt ein Tor hier auf dieser Seite, das nicht verschlossen ist“, entgegnete sie und ging voran, um es ihm zu zeigen.
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