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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk
Autoren: Miranda Jarrett
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„Deswegen wurde der Posten aufgestellt.“
    Aber als sie über das Gras eilte, den Rock gerafft, hörte Nick die Schritte und Stimmen von Männern auf der anderen Seite der Mauer, und instinktiv lief er hinter Rose her, um ihren Arm zu packen und sie zurück in die schützende Dunkelheit zu ziehen. Aber ehe er das tun konnte, hatten die Männer das zweite Tor erreicht, zwei Männer in den Uniformen eines Lieutenants und eines Captains. Als hätte das Mondlicht sie verzaubert, standen alle vier einen Augenblick lang wie erstarrt.
    Dann lief Rose mit einem leisen Entsetzensschrei zu Nick zurück. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Nick ergriff ihren Arm und zog sie hinter sich in der Hoffnung, dass sie so vernünftig sein würde, dort zu bleiben, wo sie sicher war, und dann begegnete er den Blicken der beiden Engländer. Der Captain erregte seine Aufmerksamkeit. Es war ein rotgesichtiger Mann mit bösen, eng stehenden Augen. Ein Grobian, wie er im Buche stand.
    Es war nicht nötig, dass er sich vorstellte.
    „Captain Lord Eliot Graham, wenn ich mich nicht irre“, sagte Nick leise und zog seinen Dolch hervor. „Ich bin Nick Sparhawk. Zu Ihren Diensten, Sir.“
    „Zum Teufel mit Ihnen, Sparhawk“, stieß Graham hervor. Sein Hass war beinahe fühlbar. „Sie werden die kleine Dirne nicht bekommen.“
    „Sie befinden sich in einem doppelten Irrtum, Graham. Miss Everard ist eine Lady “, erwiderte Nick kühn. „Und wie es scheint, habe ich sie schon.“
    Der Lieutenant zog mit geübtem Griff seinen Degen. „Überlassen Sie ihn mir, Captain“, sagte er und kniff die Augen zusammen. „Machen Sie sich an einem solchen Yankeebastard nicht die Hände schmutzig.“
    Aber als der Mann Nick angriff, glitt er auf dem feuchten Gras aus und stürzte nach hinten. Sein Kopf schlug gegen einen der großen, runden Steine, die den Gartenweg begrenzten. Die Perücke rutschte von seinem kahlrasierten Kopf, und seine leeren Augen starrten in den Sternenhimmel, während der Degen aus seinen Händen fiel.
    „Nutzlos“, murmelte Graham verächtlich, als er mit dem Fuß gegen den Arm des besinnungslosen Mannes stieß. „Verdammt nutzlos, dieser ungeschickte Affe.“
    Lilys Lachen erscholl durch den Garten, und Nick hob den Kopf. Sie saß auf der Mauer und bewegte heftig ihren Fächer. „Nutzlos, in der Tat“, sagte sie heiter. „Ich habe das Gleichgewicht der Kräfte für Sie wieder hergestellt, Nick. Jetzt ist es an Ihnen, die Ehre meiner armen Schwester zu verteidigen.“
    „Es wird mir ein Vergnügen sein“, murmelte er und lächelte, als er für einen kurzen Moment grüßend die Klinge seines Degens in ihre Richtung erhob. „Und vielen Dank, meine Liebe.“
    Wütend zog Graham seinen Degen. In seinen Augen loderte der Zorn. „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, du überheblicher Bastard!“
    Er machte einen Ausfallschritt auf Nick zu. Die Klinge glänzte im Mondlicht, als er sie durch dieLuft führte. Geschickt parierte Nick den Hieb. Stahl schlug gegen Stahl, und er drängte Graham zurück.
    Aber der Engländer griff wieder an, mit einer gnadenlosen Entschlossenheit, die Nick dazu nötigte, seine Kräfte zusammenzunehmen und ernsthaft zu kämpfen. Obwohl er Graham im Hinblick auf Größe und Kraft überlegen war, bemerkte Nick sofort, dass der andere über mehr Erfahrung und mehr Übung verfügte. Er konnte es sich nicht leisten, die Vorsicht außer Acht zu lassen, nicht, wenn so viel mehr als nur sein Leben auf dem Spiel stand. Er war Rose den Sieg schuldig, und obwohl Lily ihn retten könnte, wollte er es doch ohne ihre Hilfe schaffen, um ihr – und sich selbst – zu zeigen, dass er die Fähigkeit dazu besaß.
    Rose zitterte vor Angst und presste die Hände vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken. Sie wollte nicht zusehen, aber wie sollte sie ertragen, es nicht zu tun?
    Ein Mann würde sterben, und ein Mann würde leben. So einfach war es, und doch so schwierig, denn sie würde dem Überlebenden gehören. Sie dachte an die Zeit zurück, als sie Nicks Degen in ihren eigenen Händen gehalten hatte und damit umgegangen war, als handelte es sich nur um ein Kinderspielzeug. Aber heute spielte niemand. Kein Wunder, dass die Gebete, die sie für Nick zum Himmel sandte, tief aus ihrem Herzen kamen.
    Wieder wurden die beiden Klingen gegeneinander geschlagen und wieder getrennt. Noch einmal überraschte Lord Eliot sie mit seiner Wendigkeit. Er bewegte seinen schweren Körper mit einer Schnelligkeit,
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