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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben
Autoren: Jennifer Greene
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einzigen Männer, die sie in diesem Umfeld kennenlernen würde, verheiratete Familienväter.
    Zu dieser Sorte zählte zweifellos auch ihr neuer Nachbar. Jedenfalls würde keine Frau, die ihre sieben Sinne beisammenhatte, ihn je wieder vom Haken lassen, wenn sie ihn erst einmal an der Angel hatte.
    Es war nur … dieser Mann hatte sie in seiner ganzen Größe und Schönheit auf dem falschen Fuß erwischt. Das dunkelbraune Haar war nicht ungewöhnlich, aber schon der dunkle Schatten seines Dreitagebarts hatte etwas Besonderes, Verruchtes.
    Die hellbraunen Augen erinnerten sie an die Farbe von Whiskey. Der nackte Oberkörper ihres Nachbarn war glatt und muskulös, seine Jeans saßen tief auf den Hüften, und auf seiner gebräunten Haut schimmerte ein Hauch von Schweiß. Der Kerl war eine geballte Ladung Männlichkeit. Vermutlich produzierte er Unmengen von Testosteron.
    Wieder rief er nach seinem Sohn, seinem Hund und seiner Katze. Sogar seine Stimme, einen gleichmäßigen Tenor, fand sie anziehend.
    Nicht dass das ein Problem war. Sie hatte nur einfach gehofft, eine nette alte Lady als Nachbarin zu bekommen. Oder eine Familie mit sechs Kindern und einem überforderten Vater mit Bierbauch.
    Nach dem Wohnzimmer kam die Küche mit den hellen Birkenmöbeln und dem großen Erkerfenster – einer der Gründe, warum sie sich für dieses Haus entschieden hatte. Doch vor lauter Schachteln, die sich überall aufstapelten, war von all dem nicht viel zu sehen.
    Princess, ihre Angorakatze, hatte sich auf einen dieser Schachtelstapel gerettet, doch lange würde sie dort nicht in Sicherheit sein. Amanda sah zu, wie ihr Nachbar sie sich mit einer schwungvollen Bewegung schnappte und beruhigend an sich drückte. Princess schmiegte sich vertrauensvoll an ihn, als würde sie ihn schon ihr Leben lang kennen. Aber sie hatte ja auch Grund zur Dankbarkeit. Schließlich hatte er sie vor dem zerrupften Kater gerettet, der auf der Suche nach ihr um den Kistenstapel schlich.
    „Ich nehme sie“, bot Amanda an.
    Der Nachbar reichte ihr die Katze in einer Wolke von weißem Katzenhaar.
    Sie griff sich das Bündel, trug Princess in die Gästetoilette und schloss die Tür hinter ihr.
    Eine Katze hatten sie damit dingfest gemacht, blieben noch eine weitere Katze und zwei Hunde. Und, nicht zu vergessen, zwei Kinder.
    Die Hunde hatten aufgehört zu bellen. Das schien Amanda Grund zur Besorgnis zu sein. Außerdem hörte sie ein Weinen. Aus der Entfernung konnte sie nicht sagen, um welches der Kinder es sich handelte, doch das Geräusch kam aus dem Obergeschoss, wo sich zwei Schlafzimmer und ein Bad befanden.
    Amanda reagierte schneller als Mike und nahm auf dem Weg nach oben immer drei Stufen auf einmal.
    Dort saß ihr süßes kleines Mädchen auf dem Nachbarsjungen und schlug wie von Sinnen auf ihn ein. Zwar wog sie bestenfalls halb so viel wie der Junge, doch Amanda wusste, dass ihre Tochter unglaubliche Kräfte entfalten konnte, wenn sie die Nerven verlor. Sie zog Molly von dem Jungen herunter und rügte sie für das Schlagen.
    „Schlagen ist nie eine Lösung“, stellte Amanda mit einer Stimme fest, die keinen Widerspruch duldete. „Das weißt du genau. In diesem Haus wird nicht geschlagen. Niemals. Wenn es ein Problem gibt, das ihr nicht untereinander klären könnt, kommst du zu mir. Aber Schlagen kommt nicht infrage. Und jetzt entschuldigst du dich sofort.“
    Darauf folgte ein geräuschvolles Hin und Her mit den wohlbekannten Argumenten „Aber er …“ und „Sie hat gesagt …“ und „Nein, er hat angefangen …“ und „Ich konnte nicht anders …“ und „Du warst gemein, gemein, gemein!“. Et cetera.
    Es dauerte einige Minuten, bis alle Tränen getrocknet waren und Amanda sich vergewissert hatte, dass keines der Kinder ernsthafte Verletzungen davongetragen hatte.
    Der Nachbarsjunge sah genauso aus wie sein Vater: kräftig und groß gewachsen. Eine Miniaturausgabe des Erwachsenen, der plötzlich am Treppenabsatz erschien: „Ich habe die Hunde gefunden.“
    „Oh, gut. Wo?“
    „In dem Raum, der wahrscheinlich Ihr Wohnzimmer wird. Hinter der Couch. Slugger habe ich rausgeschmissen, und ich habe die Haustür hinter ihm zugemacht. Doch nun gehen wir besser. Es war wirklich sehr nett bei Ihnen, aber ich möchte Ihre Gastfreundschaft auf keinen Fall überstrapazieren.“
    Er streckte einen Arm aus, an dem sein Sohn wie ein Äffchen auf seinen Rücken kletterte und von hinten seinen Hals umklammerte, während er gleichzeitig die Beine
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