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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben
Autoren: Jennifer Greene
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dagegen gehörte Teddy, der dort seine aktuellen Lieblingsspielsachen aufbewahrte.
    Mike genoss die himmlische Ruhe, die nicht mit Gold aufzuwiegen war. Doch bevor es ihm gelang, die Zeitung zu öffnen, wurde er von Slugger und Carlo belagert. Carlo machte es sich auf der Sessellehne an seinem Hals gemütlich, während sich Slugger auf seinen Schoß drängte. Beide begannen binnen kürzester Zeit zu schnarchen.
    Am Horizont ging die Sonne unter. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis es dunkel wurde. Aber Mike war viel zu müde, um aufzustehen und das Licht einzuschalten. Es war ohnehin Vollmond und hell genug. Er lehnte sich entspannt zurück und genoss sein Mondbad vor dem offenen Fenster.
    Dabei rieb er Slugger den Bauch und kraulte mit der anderen Hand Carlo unter dem Kinn, der dankbar schnurrte – was sich so nahe an Mikes Ohr anhörte wie ein Jumbojet im Landeanflug.
    Mike fand den Abend ganz und gar wunderbar, bis sein Blick zufällig das Nachbarhaus streifte. Abrupt hörte er auf, die Tiere zu streicheln, und hielt die Luft an.
    Im Nachbarhaus, in einem Fenster im ersten Stock, war ein Nabel zu sehen. Ein nackter Bauchnabel.
    Er setzte die Tiere ab, um aufstehen und vom vorderen Fenster einen genaueren Blick nach drüben werfen zu können. Und wirklich: In dem Fenster im Nachbarhaus befand sich ein nackter Körper. Natürlich konnte er nicht den ganzen sehen. Nur den Teil zwischen Rippenbogen und Hüfte. Doch er genoss einen exzellenten Blick auf die schlanke Taille, die elegant geschwungenen Hüften und den wohlgeformten, einwärts zeigenden Bauchnabel.
    Nicht dass er Nabel besonders ansprechend fand. Sondern eher Beine. Und Brüste. Und natürlich Pos. Na ja, eigentlich hatte er immer den ganzen weiblichen Körper faszinierend gefunden. Bis er Sex vor Kurzem ganz aufgegeben hatte.
    Aber was machte sie da eigentlich?
    Aha. Sie malte, stellte er fest, als sie sich nach unten beugte. Offenbar stand sie auf einer Leiter, denn er konnte jetzt ihre Hand sehen, in der sie einen tropfenden Pinsel hielt. Nun drückte sie wieder ihren Bauch an die Scheibe, vermutlich, um sich abzustützen, während sie den heiklen Anschluss zwischen Wand und Decke malte.
    Nicht dass er die Decke sehen konnte. Doch die tanzende Vor-und-zurück-Bewegung ihres Arms sagte ihm alles, was er wissen musste.
    Okay, dann war das also geklärt. Eigentlich konnte er sich jetzt wieder setzen. Das würde auch besser sein, bevor sie bemerkte, dass er sie beobachtete, und ihn für einen Nabel-Voyeur hielt. Fälschlicherweise, natürlich. Obwohl … noch schlimmer war der Gedanke, dass er vielleicht wirklich ein Nabel-Voyeur war, wenn er jetzt nicht bald aufhörte, zum Fenster hinauszustarren.
    Er wollte sich gerade abwenden, als er eine rasche Bewegung wahrnahm. Von einem Augenblick auf den anderen war der Nabel verschwunden, ebenso wie die Leiter.
    Man brauchte kein Hellseher zu sein, um sich auszurechnen, was passiert war. Besorgt beobachtete Mike das Fenster weiter, doch seine Nachbarin gab kein Lebenszeichen von sich.
    Ein Sturz von einer Leiter konnte ernste Folgen haben.
    Aber natürlich konnte er seinen Sohn nicht allein lassen. Das tat er nie. Ganz besonders nicht, weil Teddy gelegentlich schlecht träumte. Dann musste er als Vater zur Stelle sein, um seinen Sohn zu trösten. Doch andererseits – wie lange konnte es schon dauern, kurz im Nachbarhaus nach dem Rechten zu sehen?
    Er sparte sich die Schuhe und lief barfuß zur Vordertür hinaus. Dabei schoss ihm durch den Kopf, dass er sich die Mühe eigentlich sparen konnte, da seine Nachbarin bestimmt die Haustür abgesperrt hatte. Also würde er gar nicht hineinkommen, wenn ihr wirklich etwas passiert war.
    Doch zu seiner Überraschung öffnete sich die Tür, als er versuchsweise den Knauf drehte. Wo hatte seine Nachbarin nur ihren Kopf? Eine Frau und ein Kind nachts allein in einem Haus – und sie vergaß, die Tür abzusperren?
    Mike wollte schon klopfen, doch er hatte Angst, dass das nervige weiße Hündchen daraufhin ein Bellkonzert veranstalten würde, was wiederum die rosarote Tochter wecken würde.
    Deshalb rief er nur leise: „Hallo, ich bin’s … Mike, der Nachbar. Ich habe zufällig durch mein Wohnzimmerfenster gesehen, dass Sie gestürzt sind. Ich will mich wirklich nicht aufdrängen. Ich gehe gleich wieder. Ich wollte mich nur vergewissern, dass Ihnen nichts passiert ist …“
    Schlagartig brach er ab, als er ein Stöhnen aus dem Obergeschoss hörte.
    Mike hetzte hinauf
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