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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben
Autoren: Jennifer Greene
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„Was soll das eigentlich? Normalerweise lasse ich mich nicht so einfach von fremden Männern betatschen.“
    Mike schaltete schnell. „Dann stelle ich mich wohl besser vor. Ich heiße Mike Conroy.“
    „Und ich Amanda Scott.“ Sie musste lachen. „Ich denke, ich kann jetzt aufstehen. Würden Sie mir bitte hochhelfen?“
    „Okay, aber ganz langsam.“
    „Vielleicht sollten wir aufhören, uns immer unter solch ungünstigen Umständen zu treffen. Wir sollten noch einmal ganz von vorne beginnen und uns wie normale Nachbarn benehmen. An der Tür klopfen, einen Kuchen oder eine Flasche Wein mitbringen und uns offiziell vorstellen. Na, wie klingt das für Sie? Oh, nein, nein, Darling!“
    Verblüfft fragte sich Mike, womit er sich diesen Kosenamen verdient hatte. Bis ihm klar wurde, dass plötzlich das weiße Hündchen auf der Bildfläche erschienen war. Offensichtlich hörte es auf den Namen Darling. Oder auch nicht, denn trotz der dringenden Ermahnungen seines Frauchens steuerte es direkt auf die Farbpfütze am Boden zu.
    Mike riskierte einen kühnen Sprung über die Pfütze und schnappte sich den Hund, bevor er mittendrin stand. Der Pudel oder Pudelmischling – was immer es war – wunderte sich nicht im Mindesten, dass er plötzlich schwebte. Er schien daran gewöhnt zu sein, dass man ihn trug.
    Wahrscheinlich würde Slugger Mike die Hölle heißmachen, wenn er nach Hause kam und nach Pudel roch, aber damit musste er jetzt leben.
    „Könnten Sie Darling bitte in Mollys Zimmer bringen und die Tür anlehnen, aber nicht schließen? Der Hund schläft immer bei Molly im Bett.“
    „Mache ich. Aber Sie warten mit Aufstehen, bis ich wieder zurück bin, in Ordnung?“
    Im Zimmer der Kleinen brannte nur ein schwaches Nachtlicht, aber Mike sah sofort, dass der Raum die weibliche Entsprechung zu dem war, den er für Teddy eingerichtet hatte.
    Nur dass Amanda noch weiter gegangen war. Die Regale quollen über vor lauter Stofftieren. An der Wand stand ein winziger Schminktisch mit einem ebenso winzigen Stühlchen davor. Das Kind wurde von seinem überdimensionalen Himmelbett praktisch verschluckt, und nur ein schmaler Weg führte überhaupt zu ihm, links und rechts gesäumt von Miniaturmöbeln, Spielzeug und Puppen, so weit das Auge reichte.
    Puppen in Wiegen, Puppen in Kinderwagen, Puppen mit oder ohne unterschiedlichste Arten von Kleidern, Puppen auf Regalen, Puppen auf dem Boden, Puppen ohne Kopf.
    Er näherte sich vorsichtig, um nicht zu stolpern, bis er schließlich die Umrisse des Kindes im Bett erkannte. Die Kleine atmete tief und ruhig, doch sie hatte die halbe Bettdecke weggestrampelt.
    Mike setzte den Pudel auf dem Bett ab. Der machte es sich sofort am Fußende gemütlich. Dann deckte er das Kind zu und hob eine abgewetzte Kinderdecke auf, die zu Boden gefallen war. Das war bestimmt die Lieblingskuscheldecke der Kleinen. Mit solchen Dingen kannte er sich aus.
    Dem Kind ging es gut, dem Hund ging es gut. Beruhigt zog er sich zurück.
    Doch als er in das Katastrophengebiet nebenan zurückkehrte, musste er feststellen, dass es Amanda keineswegs gut ging.
    Immerhin hatte sie es geschafft, sich aufzurichten. Sie saß mit angezogenen Knien auf dem Boden und schluchzte mitleiderregend. Links und rechts kugelten ihr Tränen über die Wangen, die sie mit den Händen wegzuwischen versuchte. Ihre zarte, blasse Haut wies schon hässliche, unregelmäßige Flecken auf.
    „Tut es so weh?“, fragte er besorgt und kauerte sich neben sie.
    „Gehen Sie! Vielen Dank für Ihre Hilfe, aber ich möchte jetzt lieber allein sein. Es geht mir gut.“
    Oh ja, solche Äußerungen kannte er. Der Umgang mit Frauen in diesem emotionalen Zustand war gefährlicher als Topfschlagen im Minenfeld. Egal, was er tat, ob er blieb oder sein Heil in der Flucht suchte – es würde auf jeden Fall Ärger geben. Es ging ihr nämlich keineswegs gut. Aber sie wollte ihn nicht in ihrer Nähe haben.
    Und er hätte nichts lieber getan, als sich in sein Haus und auf seinen gemütlichen Fernsehsessel zu verziehen. Andererseits konnte er sie in diesem völlig aufgelösten Zustand nicht allein hier zurücklassen. „Wissen Sie was?“, begann er.
    „Haben Sie nicht gehört? Sie sollen verschwinden. Es geht mir gut. Ich habe nur gerade einen kleinen Nervenzusammenbruch, aber so etwas kommt vor. Nur wäre es mir lieber, wenn ich dabei keine Zuschauer hätte, okay? Also lassen Sie mich bitte endlich allein.“
    „Das werde ich, das werde ich“, versprach
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