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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf
Autoren: Madeline Hunter
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zu. Sie entschuldigte sich und ging in den hinteren Teil des Hauses.
    »Geh zurück und sag ihm Nein.« Jonathan gab sich keine Mühe, seine Stimme zu senken. Sie hörte jedes Wort. »Er hätte sich nicht einmischen sollen. Ich habe ihn nicht darum gebeten.«
    »Er ist kein Mann, der denkt, dass er eine Erlaubnis braucht, um irgendetwas zu tun, geschweige denn, sich einzumischen«, sagte Hawkeswell. »Ich wäre genauso verärgert wie du. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass er zu weit gegangen ist.«
    »Ob er es nun hätte tun sollen oder nicht, es ist nun einmal so«, erwiderte Summerhays. »Du solltest dich zumindest erkundigen, was er in Erfahrung gebracht hat.«
    »Es interessiert mich überhaupt nicht, was er in Erfahrung gebracht hat.«
    »Das sollte es aber«, sagte Summerhays. »Es geht schließlich um deine Zukunft und um die deiner Kinder.«
    Alle drei verfielen in Schweigen. Celia machte sich daran, ein paar übrig gebliebene Pflanzen aus dem Regal zu nehmen. Ein langer Moment verstrich. Vielleicht flüsterten sie, damit die anderen im Haus sie nicht hören konnten. Sie jedenfalls konnte es nicht.
    »Ich gebe zu, dass Summerhays in dieser Hinsicht recht hat, Albrighton«, sagte Hawkeswell. »Du kannst ihm ja hinterher sagen, dass er sich zur Hölle scheren soll, aber anhören würde ich ihn auf alle Fälle.«
    Eine weitere ausgedehnte Pause, dann erklangen Schritte im Flur. Jonathan betrat den hinteren Salon und schloss die Tür. Er war immer noch wütend, aber nicht mehr so sehr wie zuvor.
    »Was ist denn los?«, fragte sie.
    Er seufzte ungeduldig. »Ein Mann, den ich kenne, hat ohne meine Erlaubnis Erkundigungen für mich eingeholt. Wenn ich nicht zu ihm gehe, steht er eines Tages vielleicht betrunken vor der Tür und macht eine Szene.«
    »Und er schickt einen Earl und den Bruder eines Marquess als Boten? Handelt es sich bei diesem Mann vielleicht um Castleford? Er ist bekannt für seine Szenen und seine ständige Trunkenheit, und du bist mit ihm befreundet.«
    Er lachte bitter auf. »Befreundet. Ich nehme an, das könnte man wohl so sagen.«
    »Ich weiß nicht alles über die Welt, Jonathan, aber wenn ein Herzog etwas für einen im Namen der Freundschaft tut, wäre es dumm, undankbar zu sein.«
    Sie ließ ihre Pflanzen stehen und ging zu ihm. »Was hat er denn für dich getan?«
    Nachdenklich sah er zu Boden. Er wirkte plötzlich so sanft, dass es ihr Angst machte. Er sah aus wie ein Mann, der sich von seiner Geliebten verabschiedete, bevor er auf eine lange Reise ging.
    »Er hat nach Informationen über meine Herkunft gesucht, Celia. Er wollte herausfinden, ob ich ein Bastard bin oder nicht.«
    Sie brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was er gesagt hatte. Die volle Bedeutung seiner Worte schockierte sie.
    »Wusstest du, dass du es möglicherweise nicht bist?«
    »Meine Mutter hat erzählt, dass der Earl sie geheiratet habe, aber es hätte genauso gut eine Geschichte gewesen sein können, die man einem kleinen Kind erzählt, damit es mit seinem Schicksal besser zurechtkommt.«
    Verwirrung ergriff sie. »Weiß er, dass sie das erzählt hat? Thornridge, meine ich? Hat er darum versucht, dich …?«
    »Ja.«
    Er sah sie immer noch auf diese seltsame Art und Weise an. Sein Blick lud sie ein, ihm die bange Ahnung anzuvertrauen, die sie plötzlich verspürte.
    Ich werde dich verlieren. Du bist verrückt, aber nicht so verrückt. Kein Mann würde so etwas aufgeben, wenn das Schicksal es ihm auf dem Silbertablett serviert.
    Sie lächelte so fröhlich, wie sie konnte. »Das ist ja wunderbar, Jonathan. Wenn er etwas so Wichtiges erfahren hat, dass er zu dieser Stunde nach dir schicken lässt, bin ich sicher, dass er gute Neuigkeiten für dich hat.«
    Er widersprach ihr nicht. Stumme Panik ergriff ihr Herz.
    »Komm mit mir, Celia.«
    Sie sehnte sich danach, wenn auch nur, um ein wenig länger bei ihm zu sein, bevor sich alles veränderte. Sie würde es aber nicht ertragen. Sie konnte sich nicht ruhig anhören, wie ein Herzog erklärte, dass bisher der falsche Mann als Thornridge bekannt war.
    »Ich kann nicht. Die Lieferung. Erinnerst du dich?«
    »Natürlich.« Er berührte ihr Gesicht und küsste sie. »Ich bin bald wieder da. Wahrscheinlich rechtzeitig, um dir zu helfen, wie ich es versprochen habe.«
    Dann war er fort. Seine Schritte marschierten auf die Männer zu, die auf ihn warteten, und auf seine wahre Bestimmung.
    »Was soll das heißen, Seine Gnaden sind im Bett?« Hawkeswell stieß die Frage so
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