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Eine Koelner Karriere

Eine Koelner Karriere

Titel: Eine Koelner Karriere
Autoren: Thomas Ziegler
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Unfall. Verdammt, wir wollten sie nicht töten! Sie sollte weiter für Trucker arbeiten, doch sie weigerte sich. Sie wollte nicht einmal Kress anrufen. Trucker hat ihr ein paar geknallt, und sie schien vernünftig zu werden. Aber nach dem Anruf …«
    »Dieses hirnvermatschte Tränentier ging plötzlich mit dem Messer auf mich los«, sagte Trucker fast entschuldigend. »Ich mußte ihr eine scheuern, es ging nicht anders. Aber statt vernünftig zu werden, kippte sie um und fiel in das Messer. Weiber!« Er wackelte verächtlich mit dem Kopf. »Aber da ist wieder mal typisch – einfach abnibbeln, und ich kann sehen, wie ich aus der Scheiße wieder rauskomme!«
    »Verstehe. Dann kam Kress, Sie schoben ihm den Mord in die Schuhe und machten sich mit dem Geldkoffer davon.« Markeschs Fingerspitzen berührten den kühlen Griff der Magnum. »Und jetzt? Urlaub in der Sonne? Ferien zu Dritt, oder fährt Denise allein?«
    »Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht, Schnüffler«, grollte Trucker, »aber sie bringt schon mal die Kohle in Sicherheit. Wir kommen nach und …«
    Er brach ab.
    Ihm schien zu dämmern, daß Denise keinesfalls so vertrauenswürdig war, wie er bisher geglaubt hatte.
    Markesch lachte demonstrativ. »Ein genialer Plan. Ich würde Denise auch mein ganzes Geld anvertrauen. Jederzeit. Schließlich …«
    »Halt dein verfluchtes Maul!« schrie sie. »Halt endlich …«
    »Den Koffer«, sagte Trucker. »Gib ihn mir, Denise.«
    Sie starrte ihn fassungslos an. »Was soll das? Läßt du dich etwa von diesem Scheißkerl …«
    »Gib mir den Koffer!« Er trat einen drohenden Schritt auf sie zu. »Sofort!«
    Denise wich Richtung Durchgang zurück und schüttelte entschlossen den Kopf. In ihrer Hand blitzte plötzlich eine Waffe, ein Damenrevolver, fast ein Spielzeug, aber ein Spielzeug, das töten konnte. Trucker blieb stehen und schnaufte verblüfft.
    »Schluß jetzt«, sagte Denise mit schneidender Stimme. »Ja, der Schnüffler hat recht. Ich denke nicht daran, das Geld mit jemand zu teilen, vor allem nicht mit einem Schwachkopf wie dir, Trucker!«
    Der Zuhälter setzte sich wieder in Bewegung, unbeeindruckt von den Beleidigungen und der auf ihn gerichteten Waffe, als wären seine Muskelbündel eine kugelsichere Weste und er von seiner Unsterblichkeit überzeugt. »Ich warne dich, Denise! Gibt mir sofort den Koffer, oder …«
    Markesch sah aus den Augenwinkeln, wie Blackie plötzlich nach vorn stürmte, mit heulender Bohrmaschine und nackter Mordlust im Gesicht, viel schneller, als er es bei seiner enormen Körpermasse für möglich gehalten hatte, aber nicht schnell genug.
    Der Damenrevolver ruckte herum, ein Schuß peitschte los.
    Blackie röchelte und blickte erstaunt nach unten, auf seine Brust, wo sich ein kleiner dunkelroter Fleck abzeichnete und schnell größer und heller wurde. Die Bohrmaschine fiel aus seiner schlaffen Hand, dann stürzte er ebenfalls zu Boden.
    Markesch kam im gleichen Moment hoch und riß die Magnum unter seiner Lederjacke hervor. Ein zweiter Schuß peitschte. Die Kugel pfiff an Truckers Kopf vorbei, und Markesch spürte einen dumpfen Schlag an der Schulter, aber keinen Schmerz.
    Der Zuhälter holte aus und schmetterte Denise die Waffe aus der Hand. Sie stolperte zurück, klammerte sich an den Metallkoffer wie an einen Rettungsring und starrte Trucker mit schreckgeweiteten Augen an.
    Er holte wieder mit der Faust aus, aber ehe er zuschlagen konnte, erwischte ihn Markesch mit dem Knauf der Magnum am Hinterkopf.
    Ein Beben durchlief seinen monströsen Leib. Er schwankte wie ein mächtiger Baum im Sturm, drehte sich halb, die bowlingkugelgroße Faust noch immer zum Schlag erhoben, mit einem seltsam verletzten Ausdruck in den Augen, und Markesch schickte ihn mit einem Kinnhaken endgültig zu Boden.
    Der Schlag schien seine Hand zerschmettert zu haben. Schmerz flackerte auf und wich sofort besorgniserregender Taubheit. Aber Markesch hatte keine Zeit, seine Wunden zu lecken. Mit einem Knurren wirbelte er zu Denise herum. Sie war nur zwei Meter von ihm entfernt, halb gebückt, den Geldkoffer noch immer in der einen Hand, die andere nach dem Damenrevolver ausgestreckt.
    Ihre Finger schlossen sich um die Waffe und rissen sie hoch.
    Für einen zeitlosen Moment blickte er in die schwarze, tödliche Mündung, in das liebreizende und doch so kalte Gesicht der Frau, und dann tat er, was er schon lange hatte tun wollen, schwang die Magnum wie eine Keule und drosch sie ihr auf die Nase.
    Sie flog
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