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Eine hinreißend widerspenstige Lady

Titel: Eine hinreißend widerspenstige Lady
Autoren: Loretta Chase
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sich auf die Hinterbeine, beschnupperte das Essen und rannte wieder hinaus.
    Daphne schenkte weder den Mätzchen des Mungos noch Ruperts wenig überzeugenden Einwänden Aufmerksamkeit und schob ihm Kissen in den Rücken, damit er sich aufsetzen könne. Erst als sie meinte, es ihm recht bequem gemacht zu haben, setzte auch sie sich.
    Rupert störte sich nicht daran, hatte sie doch äußerst einnehmende arabische Gewänder angelegt. Zu einer zwar pludrig weiten, doch sehr raffinierten, da sehr dünnen Hose trug sie ein ebenfalls dünnes Hemd aus Crêpe, eine verführerisch um die Hüfte geschlungene Seidenschärpe und über alldem ein weich fließendes seidenes Überkleid. Ein leichter Weihrauchhauch umfing ihn bei jeder ihrer Bewegungen.
    Das ließ sich alles höchst ermutigend an.
    „Welch grausame Versuchung, sich mir so zu zeigen, dem jegliche Art von Bewegung untersagt ist“, meinte er.
    „So?“, erwiderte sie. „Kein Wunder, dass Miles so wenig angetan war. Er hat mich mit seinem Blick schier durchbohrt.“
    „Vielleicht hat der Schock seine Gesichtszüge erstarren lassen“, sagte Rupert. „Er hat mich schon vor ein paar Stunden mit durchbohrenden Blicken bedacht. Glaubst du, er hat Verdacht geschöpft?“
    „Ich glaube, er weiß es“, erwiderte sie.
    „Was bin ich froh, keine Schwester zu haben“, seufzte er. „Ich würde meine Abneigung überwinden müssen, Duellanten zu töten.“
    Daphne wandte ihre Aufmerksamkeit dem Tablett zu. „Wenn mich meine bescheidenen medizinischen Kenntnisse nicht trügen, brauchst du etwas, um dein Blut zu stärken. Du solltest das geschmorte Lamm probieren. Und Rotwein trinken. Der Reis wurde in Hühnerbrühe und Zwiebeln gegart. Ein wenig Brot und Käse, etwas Obst und ...“
    „Ich kann jetzt nichts essen“, unterbrach er sie. „Ich bin zu ... zu Er runzelte die Stirn. „Zu irgendwas. Gefühle.“
    Ihr grüner Blick begegnete dem seinen. „Gefühle“, wiederholte sie.
    „Ich hatte warten wollen“, sagte er. „Bis es mir besser geht. Weil ich nicht will, dass du dich von Mitleid leiten lässt.“
    „Mitleid“, wiederholte sie.
    „Wegen meiner Wunde“, erklärte er.
    „So ein Unsinn“, entgegnete sie. „Ich würde dich gewiss nicht wegen eines kleinen Kratzers am Bauch bemitleiden.“
    „Auf jeden Fall kann ich nicht länger warten“, fuhr er fort. „Und ich sollte dich besser gleich warnen, dass ich nicht vorhabe, mich sportlich zu verausgaben. Wenn ich auf die Knie fallen müsste und wieder zu bluten anfinge ..."
    „Ich wüsste nicht, warum du auf die Knie fallen solltest“, beschied sie streng.
    „Weil man es normalerweise so macht“, erwiderte er.
    „Es?“, fragte sie, etwas weniger streng.
    „Ich hätte es gleich beim ersten Mal so machen sollen, aber ich wusste ja kaum, was ich tat“, entschuldigte er sich. „Du meintest, es sei besser, sich zu binden, als zu brennen, und mein Befinden war einer Feuersbrunst vergleichbar - aber das allein war es nicht.“
    Sie hockte sich auf die Knie. „Du solltest ein wenig Wein trinken“, schlug sie vor.
    „Nein, ich fühle mich stark genug“, entgegnete er. „Ich weiß nur nicht, ob mein Verstand dem auch gewachsen ist. Aber erst will ich es dir erklären, denn du sollst nicht denken, dass Lust der einzige Grund sei. Lust ist ein Teil davon. Ein sehr beträchtlicher Teil. “
    Sie ließ sich auf die Fersen sinken und betrachtete ihre Hände.
    „Aber ich mochte dich von dem Moment an, da ich zum ersten Mal deine Stimme gehört hatte“, sagte er. „Als ich dich noch gar nicht gesehen hatte. Ich fand es herrlich, wie du um mich gefeilscht hast, als wäre ich ein alter Teppich. Und ich mochte, wie du mich angeschaut hast, wie du mich herumkommandiert hast. Ich mag es, wie du mir etwas erklärst, geduldig und ungeduldig zugleich. Ich liebe den Klang deiner Stimme und jede deiner Bewegungen. Ich liebe deinen Mut und deine Liebenswürdigkeit und deine Großherzigkeit und deine Sturheit und deine Leidenschaft.“ Er hielt inne. „Du bist das Genie von uns beiden. Sag, was soll das bedeuten?“
    Sie sah ihn kurz von der Seite an. „Dass du verrückt bist“, meinte sie. „Ein Fieber ist dir zu Kopf gestiegen.“
    „Ich bin nicht verrückt. Eine Frau von deiner außerordentlich entwickelten Intelligenz sollte eigentlich zu der Schlussfolgerung gelangen, dass ich verliebt bin. In dich. Ich wünschte, du hättest mir das früher gesagt. Es war verdammt peinlich, es von deinem Bruder gesagt zu
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