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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)
Autoren: Desire de Marlon
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kleiner Junge über seinen Weg lief.
    Es war ein lieber Junge. Sein kleiner Körper war vom Hunger gezeichnet, seine Kleidung fadenscheinig und viel zu dünn bei der klirrenden Kälte.
    Der Kaufmann wurde von Reue gepackt und verschenkte sein Haus mitsamt dem Laden an diesen Jungen. Sodann verließ er eilig die Stadt. Niemand hat je wieder etwas von ihm gehört.
    Der kleine Junge lief eilig nach hause zu seiner Mutter. Als sie von dem Geschenk hörte, nahm sie ihre sieben Kinder und zog in die Wohnung über dem Laden.
    Von nun an wurde zu fairen Preisen verkauft. Unter diesen Bedingungen kauften viel mehr Leute bei ihr ein, als zuvor bei dem Kaufmann und es kehrte Wohlstand in das Haus zurück, aber diesmal ein wohlverdienter!
    In den Jahren danach stellten die neuen Kaufleute jedes Jahr einen Baum vor den Laden um an den geizigen Kaufmann zu erinnern. Sie schmückten ihn mit Bändern, Äpfeln, Nüssen, Strohsternen und Kerzen. Immer mehr fanden Gefallen an dem bunten “Sündenbaum” und nach und nach fand er Einzug in vielen Wohnstuben.
    Der Schmuck des Baumes wurde prachtvoller und jeder versuchte seinen in besonderem Glanz erstrahlen zu lassen. Mit den Sünden hat der Baum schon lange nichts mehr zu tun.
    Er wurde zum Festtagssymbol.
    Trotzdem strahlen die Kerzen und der glitzernde Behang jedes Jahr mit leuchtenden Kinderaugen um die Wette…

    Nachdenklich saßen die Kinder zu Kassandras Füßen. “Also ist auch der Weihnachtsbaum ein Brauch des alten Glaubens.” sagte Joschi erstaunt.
    “Gibt es noch viele Bräuche des alten Glaubens, die von der christlichen Religion übernommen wurden?” fragte Svetlana. “Aber ja! Das Osterfest geht zurück auf das Fest der Ostara, der druidischen Frühlingsgöttin. Die Druiden feierten das Fest zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Perchda oder Ostara, wie die Germanen sie nannten. Sie lebte angeblich in den Holundersträucher. So hütete sie jedes Haus, vor dem ein Holunderstrauch wuchs und brachte Wohlstand und reiche Ernte. Die Hasen, Küken und Eier waren Symbole der Fruchtbarkeit. Darum gehören sie noch heute zum Osterfest. Die Christen konnten diese Bräuche nicht verbieten, weil immer noch viele Menschen diese Bräuche ernst nahmen um den Segen der alten Götter zu erbitten. So legten die Christen Jesus Kreuzigung und seine Auferstehung einfach auf die Zeit der Osterafeste, machten die mangelnden Vorräte nach der langen Winterzeit zur Fastenzeit zu Ehren des einzigen Gottes, den sie erlaubten, legten die Fruchtbarkeitssymbole als Zeichen des ewigen Lebens aus und schon war Ostern ein christliches Fest! Das selbe machten sie mit dem Lithafest, dem Lichtfest der Druiden. Wir feiern das Lichtfest am zweiten Februar, als Zeichen dass die Tage wieder länger werden und die dunkle Jahreszeit vorbei ist. Die Christen machten daraus Marialichtmess. An dem Tag soll Maria die Geburt des Messias durch einen Engel angekündigt bekommen haben, der dann am heiligen Abend das Licht der Welt erblicken sollte. Dieser Tag fiel dann rein zufällig auf unsere Wintersonnenwende. Na ja, ganz konnten sie unsere Bräuche nicht vertreiben, also gaben sie ihnen andere Namen und Bedeutungen. Solange es Druiden gibt, und uns Hexen, werden die wahren Hintergründe weiterleben…”
    Kassandra und die Kinder lachten sich zu wie Verschwörer, die ein Geheimnis zu bewahren hatten.
    Die Elfen hatten wie gebannt zugehört. Nun lachten auch sie über die Dummheit und Abergläubigkeit der Menschen.
    Die Christen wussten gar nicht, was sie jedes Jahr in Wahrheit feierten, aber alle machten begeistert mit!
    Es war spät geworden und die Sonne ging in einem prächtigen Farbenspiel hinter den Bäumen unter.
    Kassandra und ihre Kinder packten ihr Picknick zusammen, luden das Julscheit auf ihren Schlitten und machten sich auf den langen Weg nach Hause.
    Nach alter Tradition wurde das Julscheit mit Met begossen und gesegnet.
    Kassandra rief die Ahnen an und bat um ein glückliches reiches Jahr, dankte für ihren Beistand im vergangenen Jahr und entzündete das Julscheit. Nun sollte das Holz zwölf Tage und Nächte brennen.
    In dieser Zeit kamen die Ahnen zu Besuch, ähnlich wie beim Halloweenfest, nur wollten sie nun den Segen und den Schutz über die Bewohner des Hauses bringen. Die Asche des Julscheites sollte als Dünger in die Erde gebracht werden um die neue Ernte mit dem Segen des alten Jahres zu sicher. Ein schöner Brauch! Schade, das er nur noch selten angebracht wurde. Die meisten Wohnungen
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