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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)
Autoren: Desire de Marlon
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andere Geister dazu. Jette stellte jeden mit Namen und Verwandtschaftsgrad vor. So wurde die ganze Nacht über die Vergangenheit erzählt, es wurde gelacht, und allgemein als ´normal´ empfunden. Langsam färbte sich der Himmel rosa und die Sterne verblassten am Himmel…
    Die Geister lösten sich einer nach dem anderen auf.
    Als auch Jette immer durchscheinender wurde, sagte sie: “Nun hast du einen kleinen Teil deinen Wurzeln gefunden. Solange das Julscheit brennt, kannst du Kontakt zu deinen Ahnen aufnehmen. Du hast noch immer viele Fragen… Wir kommen morgen Nacht wieder… nun schlaft gut und träumt schön, denn der erste Traum in einem fremden Bett geht in Erfüllung….”
    Jette hielt Wort: in den folgenden elf Nächten kam sie wieder und mit ihr all die anderen Ahnen.
    Die Kinder waren von dieser Art Geschichtsunterricht begeistert, waren doch ihre eigenen Verwandten live dabei gewesen. In Büchern war alles so steif und unwirklich beschrieben, aber wenn die Geister davon erzählten, war man mitten drin im Kampfgetümmel, konnte den Pulverdampf förmlich riechen und glaubte den Lärm des Schlachtfeldes zu hören .
    Josi erfuhr viel über alte Rezepte, Heilkräuter und dem Leben ohne den modernen Errungenschaften der Zivilisation.
    Und Tom?
    Der fühlte sich mittlerweile als Teil einer riesengroßen Familie! Da er als Einzelkind berufstätiger Eltern aufgewachsen war, kannte er kein richtiges Familienleben. Seiner Familie versuchte er zwar so viel Zeit zu widmen wie möglich, aber so mit Tanten, Onkeln, Vettern und Basen war es doch ganz anders.
    Ohne Scheu konnte er über Probleme mit ihnen reden, sich Rat holen oder aus Geschichten lernen.
    Kurz um…. es wurde das schönste Weihnachten, dass die Familie je hatte! Josi hatte in Jettes Schranktruhe gestöbert und einige wundervolle Kleider aus dem achtzehnten Jahrhundert gefunden.
    Zum Fest erschien sie in einem davon und sah aus wie aus einem historischen Film. Jette rief zum Abschied Tom an ihre Seite: “Nun, wie hast du dich entschieden? Wirst du das alles verkaufen? Deine Wurzeln wegwerfen?”
    “Nein, Jettchen! Man verkauft seine Wurzeln nicht! Einige kleine Veränderungen hier und da, aber alles in allem soll es so bleiben. Wir werden unsere Ferien hier verbringen und jedes Weihnachtsfest! Wirst du auch nächstes Jahr wieder zu uns kommen?”
    “Gewiss doch. Sofern ihr es wünscht, werden die Ahnen bei euch sein. Immer! Jedoch sichtbar sind wir nur, wenn das Julscheit brennt! Oder in den Halloweennächten, wenn die Schranken zu der Anderswelt offen sind. Das ist nur in der Zeit der Wintersonnenwende und am Neujahrstag der Druiden der Fall. Denk daran: wir sind immer bei euch, wir beschützen euch und helfen in der Not! Ruft uns um Hilfe und es wird geschehen. Noch eins: Hinter dem Bild über dem Kamin ist ein loser Stein ! Nimm ihn heraus und sieh, was dahinter steckt. Es gehört jetzt dir… für Notfälle…”
    Jette verschwand vor seinen Augen.
    “Bis nächstes Jahr Ururoma Jette..” flüsterte er mit Tränen in den Augen.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl von Trauer, dass ihn überkam.
    ´Abschied,´ dachte er,´tut weh!
    Aber er ist ja nicht für immer, auch wenn sie alle tot sind.
    Hinter dem losen Stein über dem Kamin fanden Tom und Josi eine blanke goldene Dublone aus der Zeit Napoleons…….

    Die Kinder waren nicht erstaunt, dass Tom und Josi zu ihrer Verwandtschaft gehörten, jedoch zu den Verwandten gehörten, die vor vielen Jahren dem christlichen Glauben beigetreten waren und alles magische und den alten Glauben der Druiden ablehnten… bis sie vor vielen Jahren in das kleine Bergdorf kamen.
    Am nächsten Morgen machte sich die kleine Familie auf den Weg zum Stein des Lebens, dorthin wo Zirto, der Gnomenkönig sein Volk zu neuem Leben erweckte und die Tradition der Hexen in Kassandras Familie ihren Ursprung nahm. Hier war immer Sommer. Überall blühten Blumen, Schmetterling flatterten über die Lichtung, Vögel zwitscherten und alles war friedlich und heiter.
    Die Elfen begrüßten Kassandra und zeigten ihr den dicken Eichenstamm, den die Gnome für sie ausgesucht hatten. Kassandra streute die mitgebrachten Samen aus und pflanzte die Stecklinge ein. Sogleich brachten die Elfen Wasser in Blütenkelchen und begossen die Stecklinge.
    Svetlana packte ein üppiges Picknick aus und alle, auch die Elfen und Gnome speisten mit sichtlichem Wohlbehagen. Zur großen Freude der Kinder kamen sogar zwei Einhörner an den Rand der Lichtung.
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