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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)
Autoren: Desire de Marlon
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Geschäftsmann, ohne Sinn für Romantik und Tradition. Für ihn war das alte Haus wertlos, da es keine Elektrizität, kein fließendes Wasser oder gar sanitäre Anlagen hatte.
    Einzig das Land, mit dem dichten Waldbestand, war es wert, das Erbe anzunehmen. Er wollte den Wald abholzen lassen und mit großem Gewinn das wertvolle Holz der uralten Bäume verkaufen.
    Danach würde er auch das Land verkaufen und das Geld in Immobilien in der Stadt anlegen.
    Nun, ansehen wollte er sich die “Bruchbude” doch einmal. Vielleicht ließe sich das eine oder andere Möbelstück an einen Antiquitätenhändler verscheuern .
    Es war an einem bitterkalten Dezembertag, als Tom mit Frau und Kindern das kleine Haus zum ersten mal betrat.
    Weihnachten stand vor der Tür, die schneebedeckten Berge mit seinen vereisten Tannen ließen genau die richtige Stimmung aufkommen. Tom`s Frau und die Kinder waren begeistert von dem vielen Schnee. Alles war so weiß und sauber! Hier konnte man Schneeballschlachten machen, Rodeln und Schneemänner bauen. Tom betrat als erster das Haus: “Wer weiß, was uns entgegen kommt.” warnte er seine Familie.
    Die Holzläden waren geschlossen, wodurch das Innere des Hauses in tiefe Dunkelheit gehüllt war.
    Vorsichtig tastete sich Tom zum ersten Fenster vor, das er öffnete und die Läden auf stieß. Sehr viel heller wurde es nicht, aber man konnte jetzt wenigstens die Umrisse der Möbel erkennen.
    Nachdem alle Läden geöffnet waren und ein Feuer im Kamin brannte, gingen die vier von Raum zu Raum.
    Josi, Tom`s Frau war begeistert.
    “Als ob die Zeit zurück gedreht worden wäre…” flüsterte sie ergriffen. Ehrfürchtig fuhr sie mit der Hand über eine alte Vitrine, die bis oben hin mit herrlichem Kristallgläsern und Porzelanfiguren gefüllt war. Alle Stücke waren erlesener Qualität und von hohem Wert.
    Bilder, Teppiche und Möbel waren liebevoll gepflegt, wenn auch nicht einer Stilepoche zugehörig. Sie hatten sich im laufe vieler Jahrzehnte angesammelt, ein Sammelsurium schöner Dinge …
    Die Kinder spielten Ritter und schwangen unsichtbare Schwerter.
    Als der Lärm zu stark wurde, schickte Tom seine Jungs in die Scheune, während er weiter seine neuen Schätze begutachtete.
    Im Geiste rechnete er schon den Gewinn aus. “Wir müssen eine Inventarliste erstellen. Was meinst du? Aus welchem Jahrhundert ist diese Vase ? Wie viel die wohl wert ist?”
    Josi war entsetzt. “Wie kannst du in einem solchen Moment an Geld denken? Fühlst du denn überhaupt nicht, wie jedes einzelne Stück dir seine Geschichte zuflüstert? Was ist los mit dir? Deine Ururgroßmutter hat dir ein großes Stück Geschichte hinterlassen! Jeder Raum… jedes Stück steckt voller Magie… voller Liebe… Es ist, als wären wir nicht allein hier!”
    Josi gefiel es so gut in dem kleinen Haus, dass sie am liebsten für immer hier geblieben wäre.
    “Du wirst noch früh genug die Annehmlichkeiten der modernen Stadt vermissen.” brummte er. “Was meinst du wie kalt dein hübscher Hintern wird, wenn du mal aufs Örtchen musst! An die Küche und unser Abendessen darf ich gar nicht denken… Wenigstens sind die Betten sauber und bequem… Komm, hilf mir das Gepäck rein zu holen, bevor es noch dunkler draußen wird.”
    Josi zuckte mit den Schultern und ging mit Tom hinaus. Koffer für Koffer wurde in die Zimmer unter dem Dach gebracht. Danach standen alle in der Küche und versuchten sich vorzustellen, wie die Leute vor hundert Jahren gekocht hatten. Im Vorratsraum fanden sie nur Mehl, Reis, Zucker und Speck.
    “Dann muss ich wohl zur nächsten Stadt fahren und uns was Essbares organisieren…” murmelte Tom, doch zur großen Überraschung für alle, klopfte es plötzlich laut an der Vordertür.
    Draußen standen alle Nachbarn, um die Nachfahren Jettes willkommen zu heißen. Jeder hatte etwas zu essen mitgebracht und schon bald saßen alle plaudernd in der Wohnstube am Kamin.
    Tom erfuhr eine ganze Menge über seine Ururgroßmutter und das Leben in den Bergen.
    Apfelwein wurde erhitzt und löste die Zungen. Lachen und Wärme erfüllte das Haus und nach und nach begann sich Tom wohler zu fühlen .
    Vor dem Haus tobte mittlerweile ein Schneesturm und allgemein war jeder froh, die Wärme des Feuers zu genießen.
    Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und der alte Jupp kam mit Schnee und Kälte in das Haus.
    “Das Julscheit!” rief er, “Willkommen bei uns in den Bergen!”
    Tom sah ratlos von einem zum anderen. “Julscheit? ”
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