Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte
Autoren: Jojo Moyes
Vom Netzwerk:
Ellie. »Da ist kein Loch.«
    »Nicht dein Ding über die Sprache der Liebe. Ich lasse nicht zu, dass ein Artikel über wiederverwertete Bücher in unserer …«
    »Nein«, wiederholt Ellie. »Ich habe ihn geschrieben. Zweitausend Wörter Urtext. Hier. Sag mir Bescheid, ob er der Überarbeitung bedarf. Ist es dir recht, wenn ich für eine Stunde verschwinde?«
    Sie hat sie verblüfft. Ellie überreicht die Seiten, beobachtet, wie Melissa die erste überfliegt und ihre Augen zu leuchten beginnen, wie immer, wenn sie etwas liest, das sie interessiert. »Wie? Ja. In Ordnung. Wie auch immer. Sieh zu, dass du zur Besprechung wieder da bist.«
    Ellie unterdrückt den dringenden Wunsch, die Faust in die Luft zu stoßen, als sie aus dem Büro geht. Das ist nicht so schwer: Sie findet es fast unmöglich, die Arme energisch zu bewegen, während sie auf Pumps balanciert.
    * * *
    Sie hat ihm am Abend zuvor eine E-Mail geschrieben, und er hat ohne Einwände zugestimmt. Es ist nicht seine Art von Kneipe; er steht auf Bars und schicken, diskreten Restaurants. Im Giorgio’s, direkt gegenüber von der Nation auf der anderen Straßenseite, gibt es Eier, Pommes und Speck unbekannter Herkunft für knapp drei Pfund.
    Als sie eintrifft, sitzt er bereits an einem Tisch, in seiner Paul-Smith-Jacke und dem weichen, hellen Hemd merkwürdig fehl am Platz zwischen Bauarbeitern. »Tut mir leid«, sagt er, noch bevor sie sich hingesetzt hat. »Es tut mir wirklich leid. Sie hatte mein Handy. Ich dachte, ich hätte es verloren. Sie hat zwei E-Mails erwischt, die ich nicht gelöscht hatte, und deinen Namen gefunden … der Rest …«
    »Sie hätte eine gute Journalistin abgegeben.«
    Er wirkt kurz abgelenkt, winkt die Kellnerin herbei und bestellt einen weiteren Kaffee. Er ist in Gedanken woanders. »Ja. Ja, wahrscheinlich.«
    Sie nimmt Platz und gestattet sich, den Mann ihr gegenüber genau zu betrachten, den Mann, der sie in ihren Träumen verfolgt hat. Seine Sonnenbräune verbirgt nicht die dunklen Ringe unter seinen Augen. Abwesend fragt sie sich, was am Abend zuvor passiert ist.
    »Ellie, ich glaube, es wäre gut, wenn wir uns bedeckt halten. Nur für ein paar Monate.«
    »Nein.«
    »Wie?«
    »Das war’s, John.«
    Er ist nicht so überrascht, wie sie angenommen hatte.
    Er denkt über ihre Worte nach, bevor er antwortet. »Du willst … soll das heißen, dass du Schluss machen willst?«
    »Na ja, seien wir doch ehrlich, wir sind keine große Liebesgeschichte, oder?« Trotzdem ist sie dann verblüfft, dass er nicht protestiert.
    »Du bedeutest mir durchaus etwas, Ellie.«
    »Aber nicht genug. Du bist nicht an mir interessiert, an meinem Leben. An unserem Leben. Ich glaube nicht, dass du überhaupt etwas von mir weißt.«
    »Ich weiß alles, was ich brauche, um zu …«
    »Wie hieß mein erstes Haustier?«
    »Was?«
    »Alf. Alf war mein Hamster. Wo bin ich aufgewachsen?«
    »Ich weiß nicht, warum du mich das fragst.«
    »Was hast du je von mir gewollt, außer Sex?«
    Er schaut sich um. Die Bauarbeiter am Tisch hinter ihnen sind verdächtig still geworden.
    »Wer war mein erster Freund? Was ist mein Lieblingsgericht?«
    »Das ist doch lächerlich.« Er presst die Lippen zusammen, ein Ausdruck, den sie noch nie bei ihm gesehen hat.
    »Nein. Du hast kein Interesse an mir, bis auf die Frage, wie schnell ich mich ausziehen kann.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Hat es dich je gekümmert, wie ich mich gefühlt habe? Was ich durchgemacht habe?«
    Er hebt empört die Hände. »Herrgott, Ellie, stell dich hier nicht als Opfer dar. Benimm dich nicht, als wäre ich ein bösartiger Verführer«, sagt er. »Wann hast du je mit mir über Gefühle gesprochen? Wann hast du mir je gesagt, dass du das nicht so wolltest, wie es war? Du hast klargestellt, dass du eine moderne Frau bist. Sex auf Abruf. Karriere an erster Stelle. Du warst …« Er sucht nach dem richtigen Wort »… undurchdringlich.«
    Das Wort ist eigenartig verletzend. »Ich habe mich geschützt.«
    »Und ich soll das durch Osmose wissen? Was hat das mit ehrlich zu tun?« Er scheint wirklich schockiert.
    »Ich wollte einfach nur mit dir zusammen sein.«
    »Aber du wolltest mehr – eine Beziehung.«
    »Ja.«
    Er betrachtet sie, als sähe er sie zum ersten Mal. »Du hast gehofft, ich würde meine Frau verlassen.«
    »Natürlich. Letztendlich. Ich dachte, wenn ich dir sage, was ich wirklich fühle, würdest du – würdest du mich verlassen.«
    Die Bauarbeiter hinter ihnen fangen wieder an zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher