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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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ich Sie getroffen habe, Mr. Courtenay«, fuhr er fort. »Ich habe, wie Sie wissen, Ihre Unterhaltung mit Mr. Abels mitangehört. Es war sehr interessant zu erfahren, dass die Venusrakete so dicht vor ihrer Vollendung steht. Der Kongress ist von seiner Gewohnheit abgewichen, mich auf dem Laufenden zu halten. Ich weiß natürlich, dass die Untersuchungen und Vorarbeiten laufen. Aber …« Er lächelte. Spitzbübisch sagte er: »Ich habe auch an Ihrem Wettbewerb teilgenommen, Mr. Courtenay. Mein Slogan war: ›Die Starr, die Starr, die schmeckt so wunderbar.‹ Ich glaube allerdings nicht, dass ich hätte mitfliegen können, selbst wenn ich gewonnen hätte.«
    »Ich glaube auch, das wäre nicht möglich gewesen«, sagte ich aufrichtig. Und ein bisschen weniger aufrichtig: »Außerdem haben Sie hier unten ja ziemlich viel zu tun.«
    »Ach, eigentlich nicht. Der Januar ist nicht leicht, ich berufe den Kongress ein, wissen Sie, und dann verliest man den Bericht zur Lage der Nation. Aber der Rest des Jahres vergeht langsam. Wollen Sie morgen wirklich vor dem Kongress eine Rede halten, Mr. Courtenay? Das würde bedeuten, dass man eine Hauptversammlung abhält, und normalerweise lädt man mich dazu ein.«
    »Ich würde mich freuen, wenn Sie kämen«, sagte ich herzlich. Der kleine Mann schenkte mir ein warmes Lächeln und blinzelte hinter seiner Brille. Das Taxi hielt an, der Präsident schüttelte mir herzlich die Hand und stieg aus. Er steckte den Kopf noch einmal durch die Tür. »Hm«, sagte er und schaute besorgt zum Fahrer. »Sie waren sehr nett. Vielleicht verstoße ich jetzt ein wenig gegen die Regel, aber falls ich einen Vorschlag machen dürfte: Ich verstehe etwas von Astronomie, das ist eine Art Hobby von mir; ich hoffe, Sie verzögern den Start des Raumschiffes nicht; er sollte während der gegenwärtigen Konjunktion stattfinden.«
    Gegenstellung von zehn Grad und entfernte sich – das spielte allerdings keine Rolle, weil der größte Teil des Flugs ohne Energie stattfinden würde.
    Er legte den Finger an die Lippen. »Auf Wiedersehen, Sir«, sagte er. Ich starrte während der restlichen Fahrt auf die behaarten Ohren des Fahrers und überlegte, worauf der kleine Mann angespielt hatte.
     
    Abends schauten Kathy und ich uns die Stadt an. Ich war nicht allzu sehr beeindruckt. Die berühmte Kirschblüte war herrlich, das stimmte schon, aber für meine neu erwachten Naturschutzgefühle war sie doch zu prunkvoll. »Ein Dutzend hätte gereicht«, wandte ich ein. »Dass man sie hier überall auf Vasen verteilt hat, war reine Verschwendung der Steuergelder. Weißt du, was sie bei Tiffany kosten?«
    Kathy kicherte. »Mitch, Mitch«, sagte sie. »Warte nur, bis wir die Venus übernommen haben. Hast du dir jemals überlegt, was es bedeutet, wenn einem ein ganzer Planet zur Verfügung steht und man ihn bepflanzen kann? Viele Hektar voller Blumen, Bäume und allem Möglichen?«
    Ein untersetzter Schullehrertyp, der neben uns am Geländer lehnte, richtete sich auf, warf uns einen starren Blick zu, schnaufte empört und ging fort. »Du bringst uns in Verruf«, sagte ich zu Kathy. »Lass uns ins Hotel zurückgehen, bevor wir Schwierigkeiten bekommen.«
    Ein aufgeregter Schrei von Kathy weckte mich. »Mitch«, rief sie aus dem Badezimmer, und zwei runde Augen schauten verwundert unter dem Handtuch hervor, das sie um sich herumdrapiert hatte. »Hier gibt es eine Badewanne! Ich wollte die Tür zur Dusche öffnen, aber das war gar keine Dusche! Darf ich, Mitch? Bitte!«
    Es gibt Augenblicke, da hat selbst ein aufrichtiger Anhänger des Naturschutzes sein Vergnügen daran, sich als Leiter von Fowler Schocken Inc. geben zu können. Ich gähnte, warf ihr eine Kusshand zu und sagte: »Gewiss. Und – nimm nur frisches Wasser, hörst du?«
    Kathy tat, als fiele sie in Ohnmacht, doch ich bemerkte, dass sie keine Zeit verlor, den Zimmerkellner zu rufen. Während das Bad eingelassen wurde, kleidete ich mich an. Wir frühstückten gemütlich und schlenderten anschließend Hand in Hand zum Capitol.
    Ich besorgte Kathy einen Platz in der Pressekabine und ging ins Erdgeschoss. Unser Lobbychef in Washington bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er trug einen Papierstreifen in der Hand. »Hier steht alles, Mr. Courtenay«, sagte er. »Wie ist es – alles in Ordnung?«
    »Alles in Ordnung«, erwiderte ich. Ich entließ ihn mit einer Handbewegung und schaute mir das Papier an. Es war von Dicken, über den augenblicklichen Stand der Dinge bei
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