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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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gerichtet.
    Taunton hatte einen Schluckauf und sagte: »Dies war der denkbar schlechteste Ort, sich eine Puppe zu suchen, Courtenay. Für ungebetene Gäste wie Sie haben wir nämlich ein Fotoregister. Süße, könntest du wohl einen Schritt beiseitegehen …«
    Sie ging nicht beiseite. Sie ging geradewegs auf Taunton zu und rammte ihm ihre Pistole in den Magen. Sein rotes Gesicht wurde aschfahl. »Sie wissen bestimmt, was Sie zu tun haben«, knurrte sie drohend.
    »Jungs«, sagte er schwach, »lasst die Waffen fallen. Um Himmels willen, werft sie fort!«
    Unschlüssig sah einer den anderen an. »Werft sie fort!«, bat er flehend. Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie die Waffen auf die Erde legten, aber sie taten es. Taunton begann zu schluchzen.
    »Dreht euch um«, sagte ich, »und legt euch hin.« Ich hatte inzwischen meine geliehene Pistole hervorgeholt. Es war ein wunderbares Gefühl.
    Den Aufzug hätte man leicht mit Gas füllen können. Also stiegen wir zu Fuß die Treppe hinunter. Es war eine langwierige, anstrengende Sache, obgleich alle Schläfer bereits vor Stunden das Haus hatten räumen müssen, um B. J.s Plan nicht zu behindern. Er schluchzte und jammerte vor sich hin. Im zehnten Stockwerk wimmerte er: »Ich brauche etwas zu trinken, Courtenay. Ich sterbe. Hier ist eine Bar, Sie können mich mit der Pistole begleiten …«
    Kathy lachte bitter bei dem bloßen Gedanken daran, und wir setzten unseren langsamen Abstieg fort.
    Am Ausgang für Nachtbewohner legte ich meinen Mantel über Kathys Hand, damit man die Pistole nicht sah; vergaß dabei allerdings, dass Winter war. »Alles in Ordnung!«, rief B. J. zitternd einem misstrauischen Wachtposten zu, der auf uns zukam. »Diese Leute sind Freunde von mir. Es ist alles in Ordnung!«
    Wir gingen mit ihm bis zur Bahnstation, stiegen ein und ließen ihn schwitzend, mit grauem Gesicht, auf der Straße stehen. Jetzt waren wir sicher. Seine einzige Chance wäre, die gesamte Bahnstation in die Luft zu jagen, und darauf war er nicht vorbereitet.
    Eine Stunde lang fuhren wir kreuz und quer durch die Stadt, und ich rief von einer Telefonzelle aus mein Büro an. An einer anderen Station erwartete uns ein Kommando vom Fabrikschutz, und fünfzehn Minuten später waren wir im Schocken-Hochhaus.
    Das Einzige, worüber wir an diesem Morgen lachen konnten, war die Zeitung, in der zu lesen stand, um drei Uhr nachts habe man im Treppenschacht des Taunton-Gebäudes ein Leck in der Klimaanlage entdeckt. B. J. Taunton persönlich habe unter Einsatz seines Lebens die Evakuierung der Nachtbewohner des Gebäudes überwacht, Unfälle habe es keine gegeben.
    Über den Frühstückstisch hinweg sagte ich zu Kathy: »Dein Haar sieht ja fürchterlich aus. Kann man das rauswaschen?«
    »Genug der Komplimente«, sagte sie. »Du hast gesagt, ich kann die Venus haben. Mitch, ich meinte es ernst. Und die Venus gehört uns wahrhaftig. Wir sind die Einzigen, die richtig damit umgehen können, außerdem war der erste Mensch, der dort gelandet ist, einer von uns. O’Shea gehört zu uns, Mitch.«
    »Seit wann?«
    »Seitdem seine Mutter und sein Vater feststellten, dass er nicht mehr wuchs, seither gehört er zu uns. Sie wussten, dass die W.N.G. bald Raumpiloten benötigen würde – und zwar je kleiner, desto besser. Nicht die Erde hat die Venus entdeckt, sondern die Welt-Naturschutz-Gesellschaft. Und wir fordern das Recht, sie zu besiedeln. Wie steht’s?«
    »Ja«, sagte ich. »Du lieber Himmel, das wird ein Durcheinander geben. Unsere Listen sind bereits voll – lauter eifrige Leute, die zur Venus wollen, die bereit sind, sich für die Erde und Fowler Schocken ausbeuten zu lassen. Na ja, dann mache ich eben einen eleganten Rückzieher.«
    Ich drückte auf den Knopf und stellte eine Verbindung mit der Abteilung »F. & E.« her. »Charlie!«, sagte ich, »es handelt sich um die CO 2 -Ausschreibung mit hiesigen Produzenten. Vergessen Sie die Angelegenheit. Ich habe festgestellt, dass die meisten Hersteller mit Taunton zusammenarbeiten.«
    »Geht in Ordnung, Mr. Courtenay«, sagte Charlie gutgelaunt. »Soweit wie die Vorarbeiten schon angelaufen sind, wird das denen einen ganz schönen Schlag versetzen.«
    Ich fragte Kathy: »Kannst du Runstead für mich wieder zum Leben erwecken? Ich habe keine Ahnung, wo die W.N.G. ihn versteckt hält, aber wir brauchen ihn. Es wird eine harte Arbeit. Die Kunst des Texters besteht darin, die Menschen zu überzeugen, ohne sie merken zu lassen, dass sie überzeugt
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