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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg
Autoren: Julia Howard
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verführerisches „Danke” hauchte.
    Während er ihren Bericht durchblätterte, betrachtete sie Daniel verstohlen. Wie gut sein maßgeschneiderter Anzug saß, und wie sich sein weißes Hemd über der breiten Brust spannte!
    Doch sie verscheuchte diese beunruhigenden Gedanken, indem sie mit einer eleganten Handbewegung auf den Ordner deutete.
    „Mit den Grundzügen des Programms bist du ja schon vertraut. Der einleitende Bericht gewährt einen Überblick, während ich mich in den übrigen Abhandlungen mit jedem einzelnen Aspekt des Schulungsprogramms befasst habe.”
    Daniel überflog auf jeder Seite ein oder zwei Absätze, nickte beifällig, bis er plötzlich auf eine bestimmte Seite deutete. „In dieser speziellen Sache arbeiten wir mit Dolran Electronics zusammen. Ich bin sehr beeindruckt von den Leistungen dieser Firma.”
    „Dolran! Das ist doch die Gesellschaft, für die Allen arbeitet!” Überrascht neigte sich Sybil vor und merkte dabei gar nicht, welch reizvolles Bild sie bot. Der Schlitz ihrer Bluse hatte sich etwas geöffnet und gab den Blick auf die reizvolle Vertiefung zwischen ihren festen Brüsten frei, die sich mit jedem Atemzug hoben und senkten.
    Daniel beugte sich vor, und sekundenlang blitzten seine Augen verlangend auf. Unwillkürlich befeuchtete Sybil ihre Lippen mit der Zungenspitze, weil die Gefühle, die sie angesichts seiner plötzlichen Nähe überkamen, sie zu überwältigen drohten.
    „Ich arbeite schon anderthalb Monate mit Allen zusammen. Wusstest du das nicht?” fragte er.
    „O nein, davon hatte ich keine Ahnung”, gab sie verwirrt zur Antwort. Langsam wurde Sybil unruhig. Dieses Treffen verlief bis jetzt gar nicht nach Plan. Wie sollte er sie unwiderstehlich finden, wenn sie durch einen breiten Schreibtisch getrennt waren? Womit konnte sie die Situation retten? Da erinnerte sie sieh an seine Taktik in Big Bear und beschloss, den Spieß umzudrehen und zur Abwechslung ihm beim Arbeiten zuzuschauen. „Warum liest du die Berichte nicht gründlicher durch?”
    Daniel warf ihr einen kurzen, prüfenden Blick zu. „Möchtest du, dass ich den ganzen Ordner noch heute durchlese? Es wäre schon einfacher für mich, wenn ich dich persönlich befragen könnte, anstatt sie zu notieren. Aber hast du denn soviel Zeit?”
    Und ob ich die habe, schließlich steht meine ganze Zukunft auf dem Spiel, dachte Sybil kampfbereit, bevor sie sich mit kokettem Augenaufschlag an Daniel wandte. Aber selbstverständlich! „Natürlich, Daniel. Pagel Associates steht seinen Vertragspartnern immer zu Diensten.”
    Der verführerische Unterton in ihrer Stimme war ihm nicht entgangen. Mit erhobenen Brauen sah er sie misstrauisch an. Doch Sybil überwand schnell ihre Bedenken, ihre geschäftliche Verbindung für private Zwecke zu nutzen. Sie musste es einfach tun. Sie setzte sich bequem in ihrem Sessel zurecht, wobei ihr Rockschlitz noch etwas weiter aufsprang.
    Daniel drückte auf einen Knopf seiner Sprechanlage und gab seiner neuen Sekretärin die Anweisung: „Mrs. Everest? Bitte bringen Sie uns eine Kanne Kaffee und sagen Sie für heute alle meine Verabredungen ab.” Während er sprach, hatte er Sybil nicht aus den Augen gelassen.
    „Wirklich alle Termine, Mr. Huntingdon?” vergewisserte sich die Sekretärin erstaunt.
    „Alle, Mrs. Everest.”
    „Jawohl, Sir.”
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    Daniel lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. Offenbar wollte er mit der Lektüre der Berichte warten, bis der Kaffee gebracht wurde. Um das Schweigen zwischen ihnen zu überbrücken, erkundigte sich Sybil neugierig: „Was ist aus Miss Walsh geworden? Sie war zwar äußerst unfreundlich, aber doch recht tüchtig.”
    Daniel lachte. „Es wird ja langsam Zeit, dass du mir diese Frage stellst. Ich wollte es dir schon zweimal erzählen, aber du hast dich ja jedesmal geweigert, mich anzuhören.”
    Die Sekretärin schob einen Teewagen mit dem Kaffee ins Zimmer, und Daniel stand auf, um sie mit einer höflichen Handbewegung und einem Nicken zu entlassen. Er goss Sybil Kaffee ein, gab etwas Zucker und Milch dazu und reichte ihr die Tasse. Dann füllte sich Daniel selbst eine Tasse und setzte sich neben Sybil. Genauso hatte sie es geplant. Obwohl sie zugeben musste, dass sich ihre Gedanken leichter ordnen ließen, wenn er hinter seinem Schreibtisch saß.
    „Du willst also wissen, was aus Miss Walsh geworden ist”, begann Daniel und beugte sich ein wenig zu ihr hinüber. Einen Moment lang ruhte sein Blick auf ihrem
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