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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere
Autoren: May R. Tanner
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gemeint, Sid. Ich finde es
sogar sehr gut, dass sie mal aus der Stadt rauskommt. Wenn du es so siehst,
habe ich ihr vor kurzem noch viel mehr Stress bereitet… Ich bin ihr sozusagen
in den Schoß gefallen. Ihr vom Schicksal bestimmter Beschützer, den sie mit
offenen Armen empfangen hat. Sie muss nur noch lernen, mich auch richtig
einzusetzen.“
    Sid zog die
Augenbrauen fragend in die Höhe, als sich ihre Blicke im Rückspiegel kreuzten.
„Nico hat mir das mit dem Wolf erklärt… Warst nicht du es, der mir gesagt hat,
dass Vampire sehr territorial reagieren? Was hält denn ihr Verlobter davon? Ich
glaube nicht, dass Malcolm davon begeistert wäre, wenn in meinem Leben
plötzlich ein Wolf auftauchen würde… Schon gar nicht, wenn er so… ist wie du.“
Eigentlich hatte Sid so überwältigend männlich sagen wollen, doch mit
einer solchen Beschreibung sollte sie in Zukunft besser nur noch Malcolm
titulieren. Ihr würde es auch nicht gefallen, wenn es in seinem Leben eine
schöne Frau gäbe, die sich um ihn kümmern wollte. Pas du tout!
Das Vampirblut wirkte anscheinend schon. Nico hatte ihr erklärt, dass sie zwar
erst nach der Schwangerschaft eine Immaculé werden konnte, doch von
regelmäßigen Blutgaben von Malcolm abhängig sein würde, da sie dadurch ihr Kind
optimal versorgen würde, dessen Organismus schon zum Teil durch die starke
Vampir-DNS beeinflusst war. Sid legte unwillkürlich eine Hand über ihren
flachen Bauch, wo noch lange nichts zu sehen war. Sie konnte es immer noch
nicht fassen, dass es nun doch möglich sein würde, mit Malcolm zusammen zu
bleiben und zudem ein Kind mit ihm zu bekommen. Sie verspürte überhaupt keine
Angst. Es fühlte sich absolut richtig an und es war völlig egal, wie lange sie
ihn nun schon kannte. Ein einziger Blick in seine Augen hatte genügt, ihn als
den Ihren zu erkennen. Sie hatte ihn auserwählt, und obwohl sie bis dahin
völlig ahnungslos gewesen war, hatte sie ihn betört und becirct, ihm den
Verstand vernebelt und dazu verführt, ihr Blut zu trinken. Sid biss sich auf
die Unterlippe, weil sie ihre Gedanken bei nahendem Vollmond besser unter
Kontrolle bringen sollte.
    „Das hast du
dir gut gemerkt, Püppchen.“, meinte Brock mit einem leise grollenden Lachen,
das anderen Frauen sicher eine Gänsehaut bereitet hätte.
„Und ich werde es sicher nicht wagen, in der Anwesenheit deines Enforcers so
mit dir zu sprechen. Der versteht da garantiert keinen Spaß. Würde ich wohl
auch nicht, wenn du zu mir gehören würdest. Die Sache mit mir und Nico ist
etwas anderes. Großer Bruder, kleine Schwester könnte man sagen. Und da es
schwerer ist, einen Sack voll Flöhe zu hüten, würde ich behaupten, dass Damon
mit meiner Wenigkeit ziemlich gut zurecht kommt, da er jedes zusätzliche Paar
Hände beim Aufpassen gut gebrauchen kann.“
    Nicos Mund
entwich ein kleiner Laut des Unmuts, bevor sie die die schweren Lider hob und
Brocks Hinterkopf einen verschlafen vorwurfsvollen Blick schenkte.
„Du bist unmöglich, Brock! Ich bin doch kein unartiges Kind. Hör nicht auf ihn,
Sid. Das ist seine Art von Humor, an die ich mich immer noch gewöhnen muss.“
    Nico sandte
ihm einen schmollenden Blick in den Spiegel, den er ungerührt erwiderte. Brock
stand zu seiner Meinung und hatte der Kleinen ordentlich eingeheizt, nachdem er
von ihrer letzten Eskapade gehört hatte.
Allein in die Höhle des Löwen! Weiß der Geier, was da hätte alles passieren
können!
Er pfiff auf diese Lichtsache, sie hätte ihn alarmieren und mitnehmen sollen.
Und er war nicht so leicht durch das Klimpern mit ihren Kulleraugen zu
beeindrucken wie ihr Zukünftiger, der sich viel zu schnell von Nico
breitschlagen ließ.
    „Wir sind
gleich da, Ladies! Wenn wir den Wald verlassen, dann erhaschen wir einen ersten
Blick auf das Schloss.“, verkündete Brock, ohne weiter auf dem Thema
herumzureiten. Immerhin könnte dann das ein oder andere Wort fallen, das noch
nicht für Sids Öhrchen bestimmt war. Es fiel ihm schwer, Nico diesen Alleingang
zuzugestehen, ganz egal wie viele Argumente sie nun auf ihrer Seite hatte.
    „WOW! Jetzt
verstehe ich, warum man es Castle nennt! C’ est
véritablement un palais de conte de fées! * Unglaublich!“
(*Das ist ja ein echtes Märchenschloss.)
Sid beugte sich in ihrem Sitz ein Stück nach vorne und starrte das hell
erleuchtete Gebäude mit großen Augen an. Das Castle konnte durchaus mit dem
Pariser Schloss Fontainebleau mithalten. Es musste riesig sein und erst
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