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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere
Autoren: May R. Tanner
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zu tun…
Ich kann mich auch nur schwer daran gewöhnen, aber es gehört einfach zu ihr.
Sie ist eben in einer anderen Zeit groß geworden… Soll ich vielleicht gehen,
damit ihr euch in Ruhe unterhalten könnt?“
    Sid
schüttelte den Kopf und verrührte den Kandis in ihrer Teetasse mit einer
gezwungen ruhigen Bewegung, obwohl ihr die Hand zittern wollte. Nach der
nächtlichen Begegnung mit der tot geglaubten Frau war es ihr lieber, wenn sie
ihr nicht allein gegenübertreten musste. Sie fühlte sich zwar gesund, dennoch
konnte sie nicht für Gefühlsumschwünge garantieren, die sie vermutlich wie jede
Schwangere ereilen würden.
Ein zögerliches Klopfen vor der Tür, dann ein freundliches Herein von Nico und
Juno Felix stand leibhaftig vor ihr. Es war kein Irrtum möglich. Diesmal war ihr
Gesicht nicht von einer Kutte verdeckt. Die blonden Haare fielen in weichen
Wellen auf ihre Schultern und das Gesicht sah so lieblich wie eh und je aus.
Sie trug weite Hosen, wie man sie von Seeleuten kannte, und einen dicken
Strickpullover mit einem breiten Kragen, der ihren schlanken Hals verbarg.
Trotzdem sah sie überwältigend schön aus, wäre da nicht der entrückt kühle
Ausdruck in ihren babyblauen Augen.
    „Pia
Nicolasa, Sie haben meine Anwesenheit befohlen?“
Die Stimme der Frau war glockenklar und so kühl wie eine Fensterscheibe, auf
der sich Eisblüten ausgebreitet hatten. Was für ein Gegensatz zu der Vorführung
im Garten, als sie betörende Worte gesprochen hatte.
    „Nein, Honora
Nuntia! Ich würde mir niemals anmaßen, Ihnen Befehle zu erteilen. Ich
wollte Ihnen nur jemanden vorstellen, der auf der Suche nach Ihnen ist. Sidonie
St. Pierre, sie ist extra aus Europa in die Staaten gereist, um nach Ihrem
Verbleib zu forschen…“, erklärte Nico mit sanfter Stimme.
    Sid zuckte
zusammen, als die Frau ihr endlich den Blick zuwandte. Sie tat so, als würde
sie sie nicht erkennen. Zumindest war keine Regung in ihrem unbewegten Antlitz
zu entdecken, als wäre sie eine leblose Statue. Wie das Marmorbild … Nur
dass dieses nicht lebendig wurde sondern zu Eis erstarrte.
Sid dagegen fühlte sich mehr als lebendig und war ziemlich aufgebracht. Was
sollte diese Farce?
Sie ließ den Löffel klirrend in die Tasse zurückfallen und erhob sich in einer
geschmeidigen Bewegung von ihrem Platz, um auf die Fremde zuzugehen und auf
Armeslänge entfernt vor ihr stehen zu bleiben. Sie zog den Skarabäus aus dem
Ausschnitt der hellgrauen Bluse und ließ ihn schwer auf ihr Dekolleté fallen.
    „Mein Vater
Bertrand hat mir diesen Anhänger geschenkt, der doch eindeutig Ihnen gehört.
Sie sind vor ein paar Tagen einfach im Haus der Lancasters aufgetaucht und
haben mir den Schreck meines Lebens versetzt… Und ich nehme an, dass Sie es
waren, die diese merkwürdigen Briefe an meinen Vater geschrieben hat. Paris
wäre nicht mehr sicher für mich . Ich verlange eine Erklärung, Miss Felix!
Ich würde meinen Verdacht gerne aus Ihrem Mund bestätigt hören.“
Sid empfand einige Genugtuung, als die Lider der Frau kurz nervös zuckten, auch
wenn es nur eine minimal verräterische Bewegung gewesen war. Oder bildete sie
sich das nur ein, weil sie unbedingt eine Reaktion von der Fremden sehen
wollte?
     
     
    . . .
    Fortsetzung
folgt in Band 7 der "Immaculate Breed" …
     
     

Glossar
    (Sammlung der speziellen
Ausdrücke aus der Welt der Immaculate, die natürlich auch ausführlich im Text
erklärt werden.)
     
    Alva Fructifera : (siehe
Breed) Altmodischer Ausdruck für die menschlichen Frauen, deren DNS mit der der
Immaculate kompatibel ist.
     
    Arbitra Omnia : Höchste
Richterin der Immaculate, die auch international tätig wird.
     
    Aryaner: Vampire, die auf die althergebrachte Weise leben (Sind
nachtaktiv, gehen im Sonnenlicht aufgrund schwerer Verbrennungen ein, haben
ähnliche Kräfte wie ihre Verwandten, die Immaculate, allerdings aufgrund von
schlechter Varianz im Genpool weisen sie auch immer öfter Schwächen auf).
Besitzen ebenfalls die Fähigkeit, Menschen umzuwandeln (weigern sich jedoch,
ihr Blut mit ihnen zu teilen und hinterlassen leere, seelenlose Hüllen, siehe
Ghouls).
Reagieren auf Reliquien des Glaubens wie das Kreuz oder den Jakobsstern, können
keine Gotteshäuser betreten, in denen sie starke Schmerzen oder Beklemmungen
verspüren, je nachdem wie mächtig sie sind.
     
    Breed: Menschen, die
über eine genetische Prädisposition verfügen, in Vampire umgewandelt zu werden. Breed erster Generation kann man als
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