Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
konnte.
Gut, er mochte jetzt in diesem Moment feuchte Augen haben, aber das lag sicher
nur an den Nachwehen des Speichels, die seine Netzhäute angegriffen hatte. Er
weinte doch nicht wegen dem Geist, an den er zuerst nicht hatte glauben wollen
und der ihm ordentlich Respekt eingeflößt hatte. Doch, ein bisschen schon.
    “Sie wird
immer bei dir sein. So, wie sie es gesagt hat. -Ganz sicher.”
Oh, wem erzählte er das? Nico war doch diejenige, die in solchen Sachen
erfahren war. Wie in so vielen Dingen, die sie sich in kürzester Zeit angeeignet
hatte. Er hätte wirklich nie an ihr zweifeln und die mitgegebenen Fähigkeiten
der Krieger vergessen sollen. Aber offenbar schlummerte in Nico noch eine sehr
viel größere Kraft.
Kind des Lichts.
Mélusina hatte ihnen ja erklärt, was mit dem Lord und seinen Gefolgsleuten
passiert war. Die Prophezeiung hatte sich erfüllt. Er war durch die Hand seiner
Tochter gestorben. Dagegen hatte er nichts tun können, außer vielleicht weitere
Menschen, die Nico liebte, mit in den Tod zu reißen. Nun verstand Damon seine
Soulmate viel besser als vorhin. Der Lord hätte fallen, Nicos Leben aber
dennoch zerstören können. Er war so froh, dass nichts dergleichen passiert war.
Nicht seinetwegen, aber für Nico.
Als Krieger kannte er die Angst vor dem Tod, hatte aber gelernt, damit zu
leben. Er gehörte dazu und würde ihn entweder, so das Schicksal es denn wollte,
als alten Immaculate irgendwann einmal im Schlaf ereilen oder aber in einer
Schlacht wie dieser, nur dann hoffentlich nicht gefesselt in einer Ecke auf
Gedeih und Verderb seinen Widersachern ausgeliefert. Das würde seinen Geist mit
Rachegedanken gefüllt nur ebenfalls eine Weile spuken lassen und das musste nun
wirklich nicht sein.
    “Ich wollte
nicht brüllen.”, machte er den ersten Schritt zur aktiven Versöhnung, die Nico nun
brauchte, da ihr Zorn garantiert nicht mehr so groß wenn nicht ganz verpufft
war.
    Doch
wolltest du …, hatte Nico sagen wollen, doch sie sah auch ein, dass es
keinen Sinn machen würde, Damon weiterhin zu widersprechen. Er hatte sich
zurecht gesorgt und drückte es zuerst auf diese Weise aus. Es lag nur an ihr,
nicht länger empfindlich auf solche Anspielungen zu reagieren, die mit ihren
Fähigkeiten zu tun hatten. Die alten Zweifel schlummerten noch tief in ihr
drin, weil sie einfach noch nicht gänzlich verarbeitet werden konnten.
Nun endlich hatte sich eine neue Fähigkeit gezeigt und sie hatte den Tod ihrer
Mutter und den Angriff auf ihren Vater und Damon gerächt.
El Brujo schmorte nun hoffentlich in einer schrecklichen Aryaner-Hölle,
in der ewiges Licht herrschte.
    “Und ich
wollte deine Fähigkeiten nicht ins Negative ziehen. Ich weiß doch, was du drauf
hast. Es ist nur…”Damon machte eine Pause und seufzte leise, da es ihm immer
noch nicht leicht fiel, ganz offen und ehrlich über seine tiefen Gefühle für
Nico zu sprechen, wenn die Lage zwischen ihnen so ernst war wie in Augenblicken
wie diesen. Sie hatten sich zuletzt wegen seiner Eifersucht gestritten, nun
stritten sie, weil er offenbar an ihr zweifelte und sie nicht verstehen konnte,
warum.
“…du bist mein Licht, Nicolasa. Nicht das von irgendjemandem.” Er löste sich
leicht von ihr, um ihr Gesicht mit einer Hand zu umfassen, damit sie ihn ansah
und nicht mehr ausweichen und sich wieder aufregen würde.
    “Ich liebe
dich und ich kann nicht anders, als mich um dich zu sorgen. Du sorgst dich auch
um mich und du würdest es auch nicht gutheißen, wenn ich mich in Gefahr begebe,
selbst wenn sie überschaubar ist. Wir sind Krieger und es ist unsere
Bestimmung, aber wir sind auch ein Paar. Soulmates. Wir werden niemals sorglos
in den Horizont blickend auf den anderen warten, wenn wir in die Schlacht
ziehen. - Wenn du möchtest, war das die letzte Diskussion zu diesem Thema, aber
du sollst wissen, dass ich lieber sterben würde, statt dich zu gefährden. - So
wie du es für mich tun würdest. Ich weiß.“
Damon legte Nico einen Finger auf die bereits protestierend geöffneten Lippen
und küsste sie dann endlich darauf, wie er es eigentlich schon seit einer
ganzen Weile hatte tun wollen.
“Deshalb hältst du es auch mit einem Holzkopf wie mir aus, nicht wahr?!” Damon
hatte sein freches Grinsen wiedergefunden und hoffte, sie damit sowohl
besänftigen als auch beeindrucken zu können.
Nicht, dass Mélusina auf halbem Weg in den Frieden wieder kehrt machte, um ihm
ein weiteres Mal die Leviten zu lesen.
    Nico seufzte
gerührt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher