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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit
Autoren: Anna Depalo
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musste sie wieder an den schrecklichen Moment denken, als ihr Vater ihr offenbart hatte, was er sich vorstellte. Sie sollte Griffin heiraten.
    Griffin als ihr Ehemann?
    Von wegen.
    Ja, sie spürte die veränderte Atmosphäre, die entstand, wenn Griffin den Raum betrat. Aber das lag nur daran, dass er die erstaunliche Fähigkeit besaß, sie mit fast allem, was er sagte und tat, auf die Palme zu bringen. Und sie konnte sich nicht einmal erklären, wie er das anstellte.
    „Ich habe eine Wahnsinnsneuigkeit.“
    Mit festem Griff umklammerte Griffin den Telefonhörer.
    Seit seinem Anruf bei Ron Winslow waren mehr als zwei Wochen vergangen. Sobald Griffin jetzt die Stimme des Privatdetektivs hörte, musste er wieder an Eva denken.
    Als hätte er nicht schon genug an sie denken müssen.
    „Was haben Sie herausgefunden?“, fragte er ruhig, während er sich auf seinem Bürosessel umdrehte, um einen Blick aus den raumhohen Fenstern zu werfen. Sein Büro lag hoch über dem geschäftigen Treiben des Union Squares in San Francisco.
    Ron räusperte sich. „Newell ist ein raffinierter Kerl …“
    „Kann ich mir vorstellen.“
    „… aber nicht so, wie Sie denken.“
    Er hielt angespannt inne. „Wie meinen Sie das?“
    „Romeo betrügt seine Julia.“
    Griffin fluchte leise. Das hatte er nicht erwartet. Er hatte eher mit unlauteren Geschäften und Wirtschaftskriminalität gerechnet.
    „Bisher haben Sie immer einen guten Job gemacht, Ron, das weiß ich. Trotzdem muss ich Sie das fragen … Sind Sie sicher?“
    Immerhin sprachen sie über Marcus Tremonts Tochter. Sie bewegte sich in exklusiven Kreisen. Wenn Evas schmieriger Möchtegern-Verlobter sie betrog, war das eine Neuigkeit, die sicher einige Leute interessierte. Nicht auszudenken, was passierte, wenn die Gerüchte erst einmal in der höheren Gesellschaft San Franciscos die Runde machten.
    „Ich schicke Ihnen die Beweisstücke gerade zu. Es gibt ein Video, Fotos, die ich mit dem Teleobjektiv gemacht habe und sogar…“, Ron lachte bitter auf, „… eine Tonaufnahme. Was Sie damit anfangen, ist Ihre Sache.“
    Auch ohne nachzufragen, wusste Griffin, was Ron meinte.
    Er entschied allein, wem er die Beweisstücke vorlegte.
    Ihm gefiel der Gedanke nicht, derjenige zu sein, der Eva von Carters Untreue in Kenntnis setzte. Besonders, da Griffin gerade an nichts anderes denken konnte als daran, diesem aalglatten Kerl ins Gesicht zu schlagen.
    „Wie haben Sie herausgefunden, dass Newell sich mit einer anderen Frau trifft?“
    „Reiner Zufall“, antwortete Ron. „Ich habe ihn beschattet, um zu sehen, ob ich irgendetwas Interessantes herausfinde. Nach ein paar Tagen bin ich ihm in ein Restaurant in Berkeley gefolgt. Dort stellte sich heraus, dass er sich mit einem Mädchen traf, das ein wenig wie Jessica Alba aussah.“
    Dieser Bastard.
    Griffin überlegte, ob Newell einen bestimmten Frauentyp bevorzugte. Eva hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Schauspielerin.
    Und möglicherweise ist das der springende Punkt, erkannte Griffin. Eva war nicht Carters Typ. Der Kerl hatte es nur auf ihr Geld abgesehen.
    „Während Newell und die Frau im Restaurant an der Bar saßen“, setzte Ron seinen Bericht fort, „habe ich einen der Kellner geschmiert, um zu erfahren, welchen Tisch die beiden reserviert hatten. Bevor sie Platz genommen haben, konnte ich in der Nähe ein Mikrofon an der Wand installieren. Dann habe ich mich am Nebentisch postiert.“
    Der Detektiv schnaubte verächtlich. „Sie werden den Mist nicht glauben, den ich auf Band mitgeschnitten habe.“
    Oh, und ob ich das glaube, dachte Griffin zynisch. Er konnte sich jetzt schon allzu gut ausmalen, welche Szene sich abgespielt hatte. Nur, wie sollte er das alles Eva erklären?
    „Hinterher habe ich sie auf einem düsteren Parkplatz hinter einem unauffälligen Bürogebäude erwischt“, erzählte Ron mit Unbehagen weiter: „Newell hat sie noch nicht mal in eine billige Absteige mitgenommen, wie es solche Typen sonst immer machen.“
    „Toll .“
    Nicht toll. Die Informationen stimmten ihn nachdenklich; Newells Taschen waren anscheinend so leer, dass er aus Verzweiflung eine reiche Erbin heiraten wollte.
    „Ich habe das Video und Fotos von dem Parkplatz-Intermezzo.“
    „Sind Sie sicher, dass es sich nicht nur um einen One-Night-Stand handelt?“, fragte Griffin. Seine Argumente sollten hieb- und stichfest sein, wenn er Eva die Augen öffnete über den Mann, den sie zu lieben glaubte. Und Newell sollte keine
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