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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit
Autoren: Anna Depalo
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Verpflichtungen, und auf eine Ehe wollte er sich erst recht nicht einlassen.
    Er hatte seine jüngeren Geschwister großgezogen und dafür gesorgt, dass sie ihren Platz in der Welt fanden.
    Erst in den letzten Jahren bekam er allmählich das Gefühl, endlich aufatmen zu können. Sein Bruder Josh hatte sein Medizinstudium beendet und arbeitete als Chirurg in Denver, wo er kürzlich seine Collegeliebe Tessa geheiratet hatte.
    Seine Schwester Monica leitete inzwischen eine Schule für Kinder mit Lernbehinderungen. Vor zwei Jahren hatte Monica den Filmproduzenten Ben Corrigan geheiratet. Sie lebten heute in L. A., und in fünf Monaten sollte ihr erstes Kind zur Welt kommen.
    Griffin war sehr stolz auf seine Geschwister. Um sie musste er sich keine Sorgen machen, sein Job war erledigt. Auch wenn er seine Geschwister liebte und sich gern um sie gekümmert hatte, wollte er nicht wieder gezwungen sein, für jemand anderen die Verantwortung zu übernehmen.
    Doch der Gedanke, dass Eva sich mit einem Verlierer wie Carter Newell einließ und ihn sogar heiraten wollte … Griffin hätte die Wände hochgehen können.
    Wenn er sie nicht haben konnte, wollte er verdammt noch mal genauso wenig, dass sie sich an einen Falschspieler wie Newell verschwendete. Auch wenn Griffin wusste, sie würde ihn nie wieder eines Blickes würdigen, wenn sie es jemals herausfand. Er war fest entschlossen zu enthüllen, was für Ziele Carter Newell tatsächlich verfolgte.
    Griffin hatte lange genug gegrübelt. Er wollte es nicht länger aufschieben und griff nach seinem Mobiltelefon, um Ron Winslow anzurufen.
    Von Zeit zu Zeit engagierte er den Privatdetektiv, um vor geplanten Immobilienkäufen alle Fakten in Erfahrung zu bringen.
    Bereits nach dem ersten Klingeln meldete sich Ron. Griffin kam gleich zur Sache. „Ich habe einen neuen Auftrag für Sie.“
    „Er ist unmöglich.“
    „Er ist dein Vater.“
    Eva seufzte. Sie hatte das Anwesen ihrer Eltern vor ein paar Stunden verlassen. Gleich nach dem Gespräch mit ihrem Vater war sie zu ihrer Eigentumswohnung in San Francisco gefahren. Eva lebte gern in Russian Hill. Die Gegend war gepflegt, und hier wohnten normale Menschen.
    Sie hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht und telefonierte gerade mit ihrer Mutter.
    „Dabei hatte ich diesmal wirklich gehofft, er würde mich verstehen.“
    „Ach, Kind, irgendwann wird er schon einlenken und sich für dich freuen.“
    Das wäre zu schön, dachte Eva. Sie wusste, wie stur ihr Vater sein konnte. Und wenn sie ganz ehrlich war, gab sie sogar zu, dass sie diese Sturheit von ihm geerbt hatte.
    „Viel wichtiger ist die Frage“, fuhr ihre Mutter fort, „ob du sicher bist, dass du Carter heiraten willst …“
    „Natürlich!“, antwortete Eva, ohne nachzudenken. Sie war immer noch verletzt, nachdem ihr Vater ihr ungeschönt gesagt hatte, was er von der Verlobung hielt. Und Eva war wütend, dass er sie ausgerechnet vor Griffin so bloßgestellt hatte.
    „Gut. Denn es gibt keinen Grund zur Eile“, redete ihre Mutter in beruhigendem Tonfall auf sie ein. „Du warst ja beim Arzt und weißt, dass du noch Zeit hast.“
    „Ja, aber wie lange noch?“ Sie hatte ihrer Mutter erzählt, dass sie sich beim Gynäkologen auf ihre Fruchtbarkeit hin hatte untersuchen lassen. Jetzt, da sich auch ihre Mutter Sorgen wegen ihrer Verlobung zu machen schien, überlegte Eva, ob sie sich vielleicht zu viel mit ihrer biologischen Uhr beschäftigte. Womöglich war es doch vernünftiger zu warten, bevor man eine so wichtige Entscheidung traf.
    „Eva …“
    „Mom.“
    Ihre Mutter seufzte.
    „Wie findest du Carter?“, platzte Eva mit der Frage heraus, die sie bisher nicht zu stellen gewagt hatte. Und kaum hatte Eva die Worte ausgesprochen, hätte sie sich dafür am liebsten geohrfeigt.
    „Ich möchte nur, dass du glücklich bist, mein Schatz.“
    „Ich will Carter heiraten, wirklich“, erklärte Eva in einem Tonfall, von dem sie wusste, dass er äußerst professionell und ruhig klang. So besänftigte sie häufig Kunden, die vor einer großen Feier schrecklich nervös wurden.
    Bevor ihre Mutter zu einer Entgegnung ansetzen konnte, hörte Eva ihr Handy summen. „Mom, ich habe ein anderes Gespräch in der Leitung.“
    Auf dem Display las Eva die Nummer ihrer Freundin Beth Harding. Sie und Beth steckten mitten in der Planung für eine Party, die die Hardings in einigen Wochen auf ihrem Anwesen geben wollten.
    „Es ist Beth“, sagte sie entschuldigend zu ihrer
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