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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit
Autoren: Anna Depalo
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er Carter Newell, den er für einen windigen Geschäftemacher hielt, seine Finanzen nicht anvertrauen. Lieber beobachtete Griffin den Markt selbst. Auch wenn Carter nicht müde wurde, seine freundliche Verkäufermasche aufs Neue an Griffin auszuprobieren.
    Er hatte Carter nicht gezeigt, was er über ihn dachte. Seltsamerweise hatte Griffin jedoch den Eindruck, dass Carter ihn nicht leiden konnte. Von Zeit zu Zeit hatte Carter sich unbeobachtet gefühlt und ihn angesehen. Und jedes Mal wenn Griffin den Mann dabei ertappte, entdeckte er einen säuerlichen Gesichtsausdruck.
    Newell hatte wohl selbst eine Einschätzung der Lage vorgenommen und war zu dem offensichtlichen Schluss gekommen: Marcus Tremont, der Mann, der sein Schwiegervater werden sollte, sah in Griffin seinen Wunschnachfolger – einen Nachfolger, der zudem alleinstehend und ungebunden war.
    Ohne Zweifel sah Newell ihn als Rivalen an, der den Geldfluss und möglicherweise auch Eva kontrollieren konnte. Carter war jedoch bereit, seine persönlichen Gefühle beiseitezuschieben, wenn es ihm einen finanziellen Vorteil brachte … Deshalb versuchte er, Griffin als neuen Kunden zu gewinnen.
    Dass der Mann derart seine Prioritäten setzte, machte Griffin wirklich zu schaffen. Nicht so sehr seinetwegen, sondern wegen Eva. Wenn Carter bereit war, über vieles hinwegzusehen, um einen neuen Kunden an Land zu ziehen – wie viel mehr würde er auf sich nehmen, um eine reiche Frau zu heiraten?
    Marcus Tremont sah Griffin ernst an. „Stelle bitte Nachforschungen für mich an.“
    „Was genau soll ich tun?“ Er konnte es sich denken, doch er wollte jedes Missverständnis aus dem Weg räumen.
    „Ich möchte, dass du alles über Carter Newell in Erfahrung bringst, was es zu wissen gibt. Engagiere den Privatdetektiv, der sonst immer für die Firma arbeitet.“ Der Blick des älteren Mannes verfinsterte sich. „Ich möchte wissen, was Carter Newell verheimlicht, und zwar bevor er mein Schwiegersohn wird.“
    Griffin war erstaunt. Anscheinend gab Marcus sich geschlagen, wenn er davon ausging, dass seine Tochter tatsächlich diesen Carter heiratete. Griffin ließ sich nichts anmerken. Schließlich war er bekannt für sein Pokerface. „Hast du einen besonderen Grund zu glauben, dass er etwas verheimlicht?“
    Marcus sah ihn aufmerksam an. „Was ich über die Newells weiß, gefällt mir nicht. Sie haben es geschafft, die Tatsache lange geheim zu halten, dass ihr Vermögen stetig schwand. Täuschung liegt bei denen in der Familie.“
    „Ich verstehe. Aber, wenn Eva das herausfindet …“
    Er führte den Gedanken nicht weiter aus. Griffin wollte nur sichergehen, dass Marcus sich über die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidung im Klaren war. Die Beziehung zu seiner Tochter könnte unwiderruflichen Schaden nehmen, wenn Eva herausfand, dass sie Carter hinterherspioniert hatten.
    Und mein Verhältnis zu Eva würde davon sicherlich auch nicht gerade profitieren, dachte Griffin.
    „Es gibt keinen Grund, warum Eva davon erfahren sollte“, erwiderte Marcus schroff. „Es sei denn, wir bringen etwas über Newell ans Licht … In dem Fall sollte sie uns sogar dankbar sein.“
    Griffin nickte.
    Auch wenn er es nicht zeigte, er würde seine Freude daran haben, Carter Newell zu Fall zu bringen. Sollte er tatsächlich etwas verbergen und es mit Eva nicht ehrlich meinen, Griffin würde es herausfinden.
    Er verdrängte die Sorge, dass Eva alles andere als erfreut reagieren könnte, sobald sie entdeckte, wer ihrem Verlobten hinterherspionierte …

2. KAPITEL
    Griffin blickte aus dem Fenster seiner Villa in Pacific Heights auf die funkelnden Lichter der San Francisco Bay. Während er die Ereignisse des Tages Revue passieren ließ, hielt er sein Weinglas fest umschlossen. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor.
    Obwohl er einverstanden gewesen war, Evas Verlobten zu überwachen, hatte Marcus’ Bitte ihn in eine schwierige Situation gebracht.
    In den vergangenen Jahren hatte er Eva immer sehr anziehend gefunden, dieses Gefühl jedoch unterdrückt. Dennoch hatte Griffin sich des Öfteren vorgestellt, wie es wäre, sie zu küssen, sie im Arm zu halten und in sein Bett zu tragen … auch wenn sie ihn abwechselnd verwirrte und verärgerte.
    Sie erinnerte ihn an eine geschmeidige kleine Katze. Sie hatte einen perfekt proportionierten Körper, war schlank und durchtrainiert. Ihr glattes schwarzes Haar reichte knapp über ihre Schultern. Ihre sinnlichen Lippen luden geradezu zum Küssen
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