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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit
Autoren: Sherry Thomas
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ich dort Hausherrin, mein Glück wäre vollkommen.“
    Helena runzelte leicht die Stirn. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du jemals besonderes Interesse an ihm gezeigt hättest.“
    Weil sie das auch nicht getan hatte. Doch was für eine Schwester wäre sie, hätte sie nicht dafür gesorgt, dass der begehrenswerteste – und womöglich passendste – Junggeselle in ganz England Helena vorgestellt wurde? „Naja, er ist eine gute Partie. Es wäre zu schade, ihn nicht zu treffen, wenn sich die Chance bietet. Und während wir auf ihn warten, können wir anfangen, uns die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Es gibt ein paar herrliche Inseln jenseits von Cape Cod, habe ich gehört. Connecticut soll sehr schön sein, und Montreal ist nur eine kurze Zugfahrt entfernt.“
    „Wie aufregend“, pflichtete Millie bei.
    „Ein bisschen Ruhe und Entspannung, bevor die Saison wirklich anfängt“, sagte Venetia.
    Helena presste die Lippen zusammen. „Der Herzog sollte die ganze Mühe besser wert sein.“
    „Ein Mann, der ein Vermögen an Geld und Fossilien hat?“ Venetia tat so, als ob sie sich Luft zufächelte. „Er wird jede Mühe wert sein. Das wirst du schon sehen.“
    „Ich habe einen Brief von Fitz bekommen“, erklärte Millie.
    Helena war gerade im Badezimmer, sodass Venetia und Millie allein im Salon des kleinen Hauses waren, das sie für ihren Aufenthalt am Radcliffe College gemietet hatten.
    Venetia rückte näher an Millie heran und fragte mit gesenkter Stimme: „Was schreibt er?“
    Helena war im Januar in Begleitung ihrer Freundin Mrs Denbigh nach Huntington gereist, Lord Wrenworths Landsitz. Fitz‘ bester Freund Viscount Hastings war ebenfalls zugegen gewesen. Hastings hatte die Feierlichkeiten vorzeitig verlassen und Fitz und Millie einen Besuch auf ihrem Anwesen abgestattet, wo Venetia zufällig auch gerade zu Besuch weilte. Er erzählte ihnen, dass er während seines Aufenthaltes in Huntington gesehen hatte, wie Helena in drei aufeinanderfolgenden Nächten um vier Uhr morgens in ihr Zimmer zurückkehrte.
    Venetia war sofort nach Huntington aufgebrochen und hatte sich bei ihrer Ankunft dort mehrfach überschwänglich dafür entschuldigt, dass sie ihre Schwester einfach zu sehr vermisst habe. Auf Huntington gab es noch freie Gästezimmer, doch sie bestand darauf, sich eines mit Helena zu teilen, und konnte so gewährleisten, sie nie aus den Augen zu lassen.
    Danach hatten sie Helena so schnell wie möglich aus der Gegend geschafft und Fitz mit dem Auftrag zurückgelassen, die Identität des Mitschuldigen herauszufinden.
    „Huntington eingerechnet war sie seit dem Ende der Saison auf vier Hausgesellschaften – fünf, wenn man die auf Henley Park mitzählt, die Fitz und ich gegeben haben. Hastings war auf vier von ihnen – aber er ist augenscheinlich nicht unser Verdächtiger. Lady Avery und Lady Somersby waren auf vier von ihnen, auch auf der in Huntington.“
    Venetia schüttelte den Kopf. „Ich kann einfach nicht glauben, dass sie das getan hat, während diese Klatschweiber unter demselben Dach weilten.“
    Millie ging die Liste weiter durch. „Die Rowleys waren auf drei der Gesellschaften. Ebenso Jack Dormer und seine Gattin.“
    Allerdings war Mr Rowley fünfundfünfzig und das Ehepaar Dormer frisch verheiratet und einander in Liebe zugetan. Venetia holte tief Luft. „Was ist mit Andrew Martin und seiner Ehefrau?“
    Vor ein paar Jahren hatte Helena eine Neigung für Mr Martin entwickelt. Es deutete alles darauf hin, dass ihre Gefühle leidenschaftlich erwidert wurden. Mr Martin hatte in der Zwischenzeit jedoch einer jungen Dame, die seit seiner Geburt für ihn vorgesehen war, einen Antrag gemacht und sie geheiratet.
    Millie glättete mit beunruhigter Miene die Falten in Fitz‘ Brief. „Wenn ich so darüber nachdenke, fällt auf, dass ich Andrew Martin und seine Frau schon eine Weile nicht mehr zusammen gesehen habe. Mr Martin kam zu drei der Gesellschaften ohne Begleitung. Und er hat in jedem Haus um ein abgelegenes Zimmer gebeten, angeblich, weil er Ruhe und Frieden brauchte, um an seinem nächsten Buch zu arbeiten.“
    Das war erst recht dafür geeignet, eine verbotene Affäre geheim zu halten.
    „Verdächtigt Fitz noch jemand anderen?“, fragte Venetia ohne viel Hoffnung.
    „Nicht unter denen, die auf Huntington waren.“
    Wenn Mr Martin tatsächlich Helenas Geliebter war, würde die Sache nicht gut enden. Wenn man sie erwischte, könnte die Familie Fitzhugh ihn nicht einmal dazu
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