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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit
Autoren: Milena Mayfeldt
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Kopf. »Ich habe Mona schon einmal allein gelassen, als sie mich dringend gebraucht hätte«, sagte ich mit fester Stimme. »Das passiert mir bestimmt nicht noch mal.«
    Ich legte meine Hand auf seine. Er ergriff sie und drückte sie fest. Während wir weiter darauf warteten, dass Mona endlich aus dem OP gebracht wurde, hielten wir uns aneinander fest.
    Wir brauchten allerdings nicht mehr allzu viel Geduld. Eine knappe halbe Stunde später kam ein Arzt aus dem OP-Bereich und steuerte zielstrebig auf uns zu.
    Eigentlich musste er gar nichts mehr sagen. Ich sah schon an seinem Lächeln, dass die Operation gut verlaufen war.
     

Kapitel 31
     
    Am Freitag, zwei Tage nach Monas Unfall, wollte ich meine Freundin endlich im Krankenhaus besuchen. Ich hatte am Abend zuvor mit Tobias telefoniert. Er hatte berichtet, dass Mona zwar noch recht schwach wäre und sich erholen musste, aber sich garantiert freuen würde, mich zu sehen.
    Bewaffnet mit einer großen Schachtel Nougatpralinen, betrat ich vorsichtig das Zimmer in der Klinik.
    Mona lag im vorderen Bett, das hintere schien derzeit nicht belegt zu sein. Sie sah blass und irgendwie zerbrechlich aus, aber ihre grünen Augen blitzten schon wieder lebenslustig.
    »Isabelle, schön, dass du mich besuchen kommst«, begann sie freudig. »Komm, setz dich zu mir.« Sie klopfte neben sich auf die Matratze.
    Ich zog mir aber lieber den Stuhl heran, der an der Wand stand, und setzte mich darauf. Dann hielt ich ihr die Pralinen hin. »Ich dachte, neben dem schrecklichen Klinikessen brauchst du unbedingt etwas Gesundes.«
    Mona kicherte. »Nougat, lecker! Endlich mal eine, die mitdenkt. Die Hälfte davon werde ich nachher gleich verspeisen, und mit dem Rest besteche ich vielleicht die Schwestern, damit sie endlich mal ein bisschen für Stimmung sorgen.«
    Das war wieder typisch Mona. Sie ließ sich einfach nicht unterkriegen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. »Na, dir scheint es ja schon wieder viel besser zu gehen.«
    Diesmal war Monas Antwort wesentlich ernster. »So ist es. Ich habe wohl noch mal Glück gehabt. Es ist nichts kaputt gegangen, was nicht vorher schon hinüber war. Dafür hat jetzt meine Wirbelsäule ein paar neue Titanschrauben.« Sie zuckte die Achseln. »Ich habe selbst keine Ahnung, wie das passieren konnte. Vielleicht habe ich den Lift einfach schon zu oft benutzt und dachte, das kann ich sogar im Schlaf. Ich musste Tobias schon versprechen, in Zukunft viel vorsichtiger zu sein. Er hat mir sogar angedroht, mit mir in einen Bungalow ganz ohne Treppen zu ziehen.«
    »Das kann ich gut verstehen«, gab ich nickend zurück. »Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.«
    Mona sah mich nachdenklich an. »Tobias hat mir erzählt, dass du die ganze Zeit hiergeblieben bist, während sie mich operiert haben. Das hat mir eine Menge bedeutet.« Sie lächelte. Dann fügte sie leise hinzu: »Und Tobias hast du damit auch sehr geholfen.«
    »Ich bin zwar ein Riesenrindvieh, aber manchmal doch lernfähig«, versuchte ich zu scherzen. »Ganz dicke Fehler versuche ich möglichst nur einmal zu machen.«
    Mona verdrehte die Augen. »Jetzt fang nicht schon wieder davon an. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, sind irgendwelche Schuldbekenntnisse. Kapier endlich, dass dieses Thema ein für alle Mal abgehakt ist, okay?«
    Als ich zögernd nickte, sah sie mich stirnrunzelnd an. »Aber da ist noch etwas anderes, stimmt’s? Dir geht es nicht gut.«
    »Doch, doch, alles okay«, beteuerte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Mach dir um mich keine Sorgen.«
    »Alles okay?«, wiederholte sie spöttisch. »Du warst ja schon immer eine Niete im Lügen, aber heute übertriffst du dich noch selbst. Hast du schon einmal in den Spiegel geschaut? Du siehst aus wie ein Zombie auf Gurkendiät!«
    Ich zögerte einen Moment. Eigentlich war ich doch hergekommen, um Mona ein bisschen aufzumuntern, und nicht um sie zusätzlich mit meinen Problemen zu belasten.
    Aber dann entschied ich, ihr die Wahrheit zu sagen. Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie nicht lockerlassen würde, bis sie alles erfahren hatte.
    »Zombie schon, nur ohne Gurkendiät«, seufzte ich. »Aber du hast recht, es geht mir nicht besonders gut. Deswegen bin ich am Mittwoch eigentlich auch zu dir gekommen. Ich wollte dich um Rat fragen.«
    »Du wolltest meinen Rat? Weswegen?«
    Ich lachte freudlos auf. »Eigentlich ist das gar nicht mehr wichtig. Es ist sowieso schon zu spät. Sebastian ist
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