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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
Autoren: Gemma Townley
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Ich zwang mich, das Bild beiseite-zuschieben.
    »Wissen Sie … Wissen Sie schon, wann die Beerdigung stattfindet?«, fragte ich. »Brauchen Sie Hilfe? Ich meine, ich kenne ihre Lieblingsblumen, wenn Ihnen das hilft. Und sie hat ›I Vow to Thee My Country‹ geliebt. Nur falls Sie sich fragen, welches Lied Sie …« Meine Stimme versagte.
    »Danke, Mrs Milton. Ich meine, Jessica. Das ist sehr nett von Ihnen. Mrs Hampton hatte in der Tat sehr … spezielle Vorstellungen im Hinblick auf ihr Begräbnis. Sie hat alles schriftlich festgehalten. Da gibt es nicht viel Spielraum.«
    Die Vorstellung, dass Grace ihre Wünsche wie eine Einkaufsliste zu Papier gebracht hatte, entlockte mir ein gequältes Lächeln. Sie hatte eine wunderbare Art gehabt, Menschen dazu zu bringen, dass sie genau das taten, was sie wollte, ohne den Eindruck zu hinterlassen, als hätte sie ihnen ihren Willen aufgezwungen – die Schwestern gaben ihr nicht nur einfache Teebeutel, sondern English Breakfast von Twinings, und ich brachte ihr keine gewöhnlichen Äpfel mit, sondern English Coxes, und auch nur während der Saison.
    »Okay«, sagte ich und nickte verlegen, weil ich nicht recht wusste, was ich sagen oder tun sollte. Ich wollte nur noch allein sein. Wollte wütend sein und trauern, ohne dass mir jemand dabei zusah. »Tja, danke, dass Sie gekommen sind und es mir gesagt haben. Und Sie lassen mich wissen, wo und wann, ja? Und wenn Sie Hilfe brauchen …«
    Ich wartete darauf, dass er aufstand, doch stattdessen erschien ein seltsames Lächeln auf seinem Gesicht.
    »Na ja, es gibt tatsächlich etwas.« Er räusperte sich. »Da ist noch Mrs Hamptons letzter Wille.«
    »Letzter Wille? Oh. Ja.« Mit einem stummen Seufzer setzte ich mich wieder hin. Mit Testamenten kannte ich mich aus. Omas Testament war zwei Tage nach ihrem Tod verlesen worden.
    »Mrs Milton«, sagte Mr Taylor mit ernster Miene, zog einen Hefter heraus und reichte ihn mir. »Sie sind die Haupt-begünstigte von Graces Testament und kommen in den Genuss ihrer Hinterlassenschaft. Ich kann Ihnen jetzt gleich die Details erklären, wenn Sie wollen, oder Sie kommen irgendwann nächste Woche zu mir, dann kümmern wir uns um den ganzen Papierkram.«
    Ich legte den Hefter beiseite. »Okay. Ich meine, ich sehe mir das hier später an, wenn das möglich ist. Wenn ich … besser … Sie wissen schon.«
    »Sie sind also nicht am Inhalt der Hinterlassenschaft interessiert?«
    Ich sah auf. »Inhalt. Doch natürlich. Sie meinen ihre persönlichen Habseligkeiten.« Ich schniefte und versuchte, mich zu konzentrieren. Sie hatte nicht viel in ihrem Zimmer gehabt – ein paar Fotos, eine Handvoll Bücher. Trotzdem wäre es nett, etwas als Erinnerung an sie zu haben.
    »Ah. Ja, die wohl auch«, erwiderte Mr Taylor vage. »Aber das Haus bildet den Hauptteil.«
    »Das Haus?«, wiederholte ich und starrte ihn ausdruckslos an.
    Mr Taylor lächelte mich an, als wäre ich ein Kleinkind. »Das Haus befindet sich seit Generationen im Besitz ihrer Familie. Ich weiß, wie wichtig ihr war, dass Sie es bekommen.« Er reichte mir die Fotografie eines leicht zerbröckelten Steinhauses. Ich sage Haus , dabei war es ein riesiges Anwesen inmitten eines gewaltigen Grundstücks. Und mit einem Mal wusste ich, was ich da vor mir hatte. Ich sah Grace als kleines Mädchen, wie sie mit ihren Brüdern durch die Gänge und hinaus in den Garten lief.
    »Sudbury Grange?«, japste ich. »Sie hat mir Sudbury Grange hinterlassen?«
    »Dann kennen Sie das Haus also? Oh, das ist gut.« Der Anwalt nickte. »Zusätzlich zum Haus gibt es einige nicht unbeträchtliche Anlagen, dazu Gemälde, Schmuck und so weiter. Bestimmt machen Sie sich Sorgen wegen der Erbschaftssteuer, aber ich darf Ihnen versichern, dass Grace auch in dieser Hinsicht vorgesorgt hat. Sie hat einen Treuhandfonds in Höhe von einer Million Pfund eingerichtet, der zu Deckung der Steuerschulden ausreichen sollte.«
    Meine Augen weiteten sich, und ich lächelte. »Oh, das war ein Scherz. Einen Moment lang dachte ich wirklich, Sie meinen es ernst. Eine Million Pfund für die Steuern. Das ist gut. Wirklich sehr gut.«
    Mr Taylor lächelte nicht, sondern räusperte sich verlegen.
    »Dank einiger Anlagen konnte die Steuerlast gemindert werden«, erklärte er. »Ohne sie wäre die Summe noch höher, fürchte ich.«
    »Noch höher?«, wiederholte ich stumpf. Ich spürte, wie meine Haut zu prickeln begann und mir plötzlich warm wurde.
    »Grace hatte eine sehr hohe Meinung von
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