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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
Autoren: Gemma Townley
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Ihnen«, sagte der Anwalt, noch immer wohlwollend lächelnd, als hätte er ein Kleinkind vor sich sitzen. »Da sie selbst … keine eigene Familie hatte, waren Sie so etwas wie eine Angehörige für sie.«
    »Das war sie für mich auch«, sagte ich, »trotzdem muss hier ein Missverständnis vorliegen. Sie würde mir niemals das Haus hinterlassen. Nie.«
    »Oh, aber sie hat es getan.« Wieder lächelte Mr Taylor. »Sie wissen ja selbst, wie Grace Hampton war, oder?«
    Ich musterte ihn ungeduldig. »Natürlich weiß ich, wie sie war. Ich habe sie seit fast zwei Jahren regelmäßig besucht.«
    Er sah erleichtert aus. »Also, dann zum Anwesen«, fuhr er ernst fort, zog ein paar Unterlagen aus seinem Aktenkoffer und reichte mir ein Foto. »Es gibt da ein Ehepaar, das sich im Moment darum kümmert und in einem der Nebengebäude wohnt. Soweit ich informiert bin, würden sie auch weiterhin gern dort beschäftigt bleiben, wenn es Ihnen recht ist. Außerdem gibt es mehrere Gärtner, einen Koch und zwei Putzfrauen, die auf Abruf zur Verfügung stehen.«
    Ich starrte das Foto an. Es war sogar noch eindrucksvoller als nach Graces Beschreibungen – Efeu, der sich an den Mauern emporrankte, ein riesiges Grundstück mit lauschigen Gärten, Nebengebäuden und Verstecken, in denen einen keine Menschenseele jemals finden würde. Als ich bei meiner Großmutter in ihrem kleinen Reihenhaus in Ipswich gewohnt hatte, hatte ich mir immer ausgemalt, dass meine Mutter gar nicht gestorben sei, sondern irgendwo anders lebte – in einem zerfallenden Haus wie diesem hier (nur eben wesentlich kleiner), und dass sie eines Tages vorbeikommen würde, um mich abzuholen. Nicht, dass sie das je getan hätte. Und ich wusste auch, dass es nur ein Traum war. Aber dieses Haus auf dem Foto war absolut real. Und jetzt gehörte es tatsächlich mir?
    »Es ist … sehr groß«, sagte ich zögerlich.
    »Ja, das ist es allerdings«, bestätigte Mr Taylor nickend. »Ich habe alle Informationen hier, ebenso wie die Details über die Einrichtung. Es bleibt alles mit Lady Hamptons persönlichen Sachen im Haus, so dass Sie es sich in Ruhe durchsehen können.«
    »Lady … Lady Hampton?«, wiederholte ich krächzend.
    »Wussten Sie das nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht hatte ich sie ja doch nicht so gut gekannt, wie ich immer dachte.
    »Dann hatten Sie auch keine Ahnung, dass sich die Gesamtsumme ihres Erbes auf rund vier Millionen Pfund beläuft?«
    »Vier Millionen?« Mit einem Mal begann sich die Welt um mich zu drehen, so dass ich Mühe hatte, noch klar zu sehen.
    Mr Taylor wollte seinen Aktenkoffer öffnen, doch ich hob die Hand. »Tut mir leid«, sagte ich mit einer Stimme, die mehrere Oktaven höher war als sonst. »Könnten wir noch mal kurz … ich dachte, Sie reden davon, dass Grace mir ein paar Bücher vermacht hat oder so. Ich wusste nicht … ich meine, ein Anwesen? Ich … Und sie war eine Lady? Das hat sie mir nie erzählt. Aber ich will ihr Geld doch gar nicht. Das ist nicht … Ich meine …«
    »Grace lag es sehr am Herzen, dass jemand das Anwesen bekommt, dem sie vertraut«, erklärte der Anwalt sanft. »Jemand, der sich liebevoll darum kümmert, der vielleicht eine Familie dort gründet. Jemand, dem sie ihre Besitztümer anvertrauen kann«, erklärte er. »Grace war eine … Frau, die ein sehr zurückgezogenes Leben geführt hat. Als Sie sie kennen lernte, wurde ihr eine große Last von den Schultern genommen, weil sie wusste, dass Sie eine gute und vertrauenswürdige Erbin sein würden. Grace wusste, dass sie ihr Anwesen schützen würde, indem sie es Ihnen vermachte. Ich weiß, dass sie diese Gewissheit sehr glücklich gemacht hat. Sehr glücklich sogar.«
    »Aber … aber …«, stammelte ich. »Gibt es denn sonst niemanden? Familie? Jemanden außer mir?«
    Der Anwalt nickte. »Lady Hampton hatte tatsächlich einen Sohn. Hat einen Sohn. Aber sie stehen einander nicht sonderlich nahe. Sie … hat ihn vor vielen Jahren enterbt. Er ist mit achtzehn von zu Hause weggegangen.«
    Ich riss die Augen auf. »Sie hatte einen Sohn? Sie hat nie einen Sohn erwähnt.«
    »Sie hat es nicht so gesehen, dass sie noch einen Sohn hatte.« Mr Taylor runzelte kaum merklich die Stirn. »Sie … Vater und Sohn hatten Streit, soweit ich weiß. Nachdem er mit achtzehn weggegangen war, hatten sie, soweit ich weiß, keinerlei Kontakt mehr.«
    »Aber will er das Geld denn nicht? Das Haus?«
    Mr Taylor schüttelte den Kopf. »Soweit ich informiert bin, ist er
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