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Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Titel: Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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war eben genauso wie Marguerite gewesen: eine starke Frau, die alles schaffte, was sie sich in den Kopf setzte. Wahrscheinlich hatte ihre Mutter nach dem Tod ihres Lebensgefährten ohnehin keine Perspektive mehr gesehen. Einen Gefährten zu finden war etwas Besonderes, und ohne einen solchen konnte das Leben sehr einsam werden.
    Mirabeau verdrängte den Gedanken und gestand Tiny: »Als sie es tat, schrie ich los. Glücklicherweise presste mir Frederique sofort die Hand auf den Mund, und mein Onkel schrie vor Zorn so laut, dass er das leise Geräusch, das ich verursachte, überhörte. Er raste und tobte, doch wir blieben in unserem Versteck, bis er den Stall verließ, um mich zu suchen. Dann krochen wir vom Heuboden. Ich befahl Frederique zu verschwinden, bestieg ein Pferd und floh. Die Männer meines Onkels kampierten in den Wäldern rund um die Burg. Als sie mich entdeckten, nahmen sie die Verfolgung auf. Wahrscheinlich hätten sie mich auch erwischt, wenn nicht plötzlich Lucian aufgetaucht wäre. Er und mein Vater waren beide Pferdenarren und gut miteinander befreundet. Er war auf dem Weg nach La Roche, um sich ein Pferd anzusehen, als er zufällig Zeuge wurde, wie die Männer meines Onkels versuchten, meiner habhaft zu werden.«
    »Und er hat sie erledigt«, sagte Tiny leise.
    »Ja. Sie und meinen Onkel.«
    Tiny nickte und ließ Mirabeau einige Minuten in Ruhe. Dann fragte er: »Und was unternehmen wir im Hinblick auf unsere Lebensgemeinschaft, Mirabeau La Roche?«

10
    Mirabeau sah Tiny schockiert an und spürte, wie die Panik in ihr aufstieg. Mit dieser unverblümten Frage hatte sie nicht gerechnet und erwiderte grob: »Was meinst du damit? Ich habe nie behauptet, dass wir Lebensgefährten seien. Wie kommst du auf die Idee – «
    »Als du im Schlafzimmer versucht hast, meine Gedanken zu lesen, hat das offensichtlich nicht funktioniert«, unterbrach Tiny sie ruhig. »Ein weiterer Hinweis ist, dass du wieder normale Nahrung zu dir nimmst. Und ich bin mir sicher, dass das, was ich da gestern Abend oder heute Morgen oder wann auch immer im Bett mit dir gespürt habe, gemeinsame Lust war.«
    »Ihr zwei habt es letzte Nacht getan?«, quakte Stephanie vom Rücksitz.
    Mirabeau fuhr herum. Die Kleine trug noch immer die Kopfhörer. Mirabeaus Verwirrung darüber, wie sie es trotzdem geschafft haben konnte, sie zu belauschen, stand ihr wohl ins Gesicht geschrieben, denn Stephanie verdrehte die Augen.
    »Ich brauche doch meine Ohren nicht, um Gedanken zu hören«, sagte sie laut. In den Kopfhörern dröhnte Filmmusik.
    »Schon, aber das, was du gehört hast, haben wir laut gesagt«, murmelte Tiny.
    »Und zuerst denkt ihr das, was ihr dann laut aussprecht«, erklärte sie ungerührt und schüttelte dazu den Kopf. »Also wirklich, dieser Lebensgefährten-Humbug macht aus Erwachsenen Vollidioten. Ich meine, du lieber Himmel, Dani ist immerhin Ärztin, aber seit sie Decker getroffen hat, kommt sie mir ziemlich hirnlos vor. Und ihr zwei seid auch nicht besser.« Erneut schüttelte sie den Kopf, legte eine neue DVD in den Player und brummelte: »So werde ich niemals werden. O nein, auf keinen Fall.«
    Mirabeau ließ sich seufzend in den Sitz fallen. Teenager waren schon wirklich eine Plage. Erstaunlich, dass ihre Eltern freiwillig mehr als ein Kind bekommen und sich dazwischen auch keine angemessene Pause gegönnt hatten … ein Jahrtausend oder so. Die Stunden, die sie bisher mit dem Mädchen verbracht hatte, hatten sie überzeugt, dass man schon verrückt sein musste, um Kinder zu wollen. Klar, die Babys von anderen waren immer niedlich und knuddelig, aber die nahmen die Eltern dann auch irgendwann wieder mit nach Hause. Wenn man sie dagegen vierundzwanzig Stunden am Hals hatte, machten sie ständig in die Windeln, spuckten einen an und schrien unaufhörlich … bis sie irgendwann groß wurden und zu naseweisen Teenagern mutierten.
    »Wem willst du denn hier was vormachen?«, bemerkte Stephanie belustigt. »Vergiss nicht, dass ich deine Gedanken lesen kann. Du magst mich.«
    Mirabeau zog eine Grimasse, ließ sich aber auf keine Diskussion ein. Trotz ihrer Großmäuligkeit mochte sie die Kleine tatsächlich . Sie erinnerte sie an ihr eigenes jugendliches Ich. Sie hätte sich allerdings eher die Zunge abgebissen, als es offen zuzugeben – aber da Stephanie jetzt auf dem Rücksitz zu schmunzeln begann, hatte sie diesen Gedankengang offenbar sowieso schon mitbekommen. Mirabeau verzog genervt das Gesicht.
    »Und?«, meldete sich
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