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Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Titel: Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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umwerfend aus – und genau da lag das Problem. Ein Raum voller wunderschöner Frauen, von denen jede seine Gedanken lesen konnte – und Tiny musste sich eingestehen, dass nicht all diese Gedanken völlig unschuldig waren. Schließlich war er ein Mann, und er wollte nur ungern eine der Frauen aus Versehen mit einem vorwitzigen Gedanken, der sei beleidigen, der seinem Unterleib entsprang.
    »Ach so«, sagte Marguerite, die schon wieder Tinys Gedanken gelesen hatte, und tätschelte beschwichtigend seine Schulter. »Mach dir keine Sorgen, sie sind die vorwitzigen Gedanken sterblicher Männer gewohnt.«
    »Aber ich bin es nicht gewohnt, dass Frauen wissen, was in meinem Kopf vorgeht«, entgegnete Tiny trocken und legte die Blutbeutel auf einem Tisch ab. »Überbring’ Leigh meine besten Wünsche und sag’ den anderen, ich fände, dass sie großartig aussehen.«
    »Na schön«, lenkte Marguerite ein, doch als Tiny das Zimmer verließ, folgte sie ihm auf den Flur. Anscheinend hatte sie ihm noch etwas zu sagen. Tiny blieb stehen und musterte sie erwartungsvoll. Marguerite zögerte kurz und meinte dann: »Es ist schön, nach all den Sorgen wieder Anlass zum Feiern zu haben.«
    »Hmm«, machte Tiny und wartete ab, denn offenbar lag ihr noch mehr auf dem Herzen.
    Marguerite seufzte und fragte dann geradeheraus: »Du wirst bei dieser Aufgabe doch vorsichtig sein?«
    »Lieber Himmel, Marguerite«, stöhnte er gereizt. Immer musste sie ihn wie ein Kind behandeln, das nicht auf sich selbst aufpassen konnte. Das war zwar lieb von ihr, aber -
    »Ich weiß sehr wohl, dass du auf dich selbst achtgeben kannst, Tiny«, versicherte sie schnell, »und wenn es ein ganz normaler Job wäre, würde ich mir auch keine Sorgen machen – zumindest keine allzu großen«, fügte sie hinzu, als sie seinen skeptischen Gesichtsausdruck bemerkte. Dann fuhr sie eilig fort: »Aber in diesem Fall haben wir es mit Schlitzern zu tun, und – «
    »Moment mal«, unterbrach Tiny sie irritiert. »Woher weißt du denn von diesem Auftrag? Lucian hat behauptet, er wäre streng geheim. Wir – « Er verstummte, da ihm klar wurde, dass sie die Informationen wahrscheinlich aus seinen Gedanken gefiltert hatte. Bestimmt hatte ihm Lucian deshalb auch erst vor wenigen Minuten alle Einzelheiten über den Einsatz verraten. Die Hochzeit würde gleich anfangen, und bis zum Beginn der Zeremonie sollte er sich in den Privaträumen aufhalten und erst in letzter Minute auf seinen Platz schleichen, damit möglichst niemand Unbefugtes seine Gedanken lesen konnte.
    »Eigentlich habe ich deine Gedanken gar nicht gelesen«, erklärte Marguerite mit gedämpfter Stimme. »Als mir Lucian von seinem Plan erzählt hat, war ich es, die dich und Mirabeau vorgeschlagen hat.«
    » Du hast dafür gesorgt, dass Mirabeau und ich den Job bekommen«, wiederholte er langsam und war plötzlich alarmiert. Marguerite war für ihre Kuppeleien bekannt und tat nichts ohne Hintergedanken. Mit einem Mal war Tiny nicht mehr ganz wohl bei der Sache, die er für Lucian Argeneau erledigen sollte.
    Marguerite verdrehte die Augen. »Jetzt sieh mich nicht so erschrocken an!«
    »Marguerite«, erwiderte er und stieß ihren Namen dabei wie ein Knurren aus, »wir alle wissen doch, was passiert, wenn du zwei Personen zusammenführst.«
    »Sie finden ihren Lebensgefährten«, konstatierte sie zufrieden lächelnd und rollte mit den Augen, als Tiny eine Grimasse zog. »Du wirst doch wohl nicht behaupten wollen, dass du nicht auch gern eine Gefährtin finden würdest.«
    Tiny zog die Stirn kraus. Er war sterblich, also ein Mensch, kein Vampir. Soweit er wusste, gab es bei den Menschen keine Partnerschaften fürs Leben, zumindest wenn man nach den Scheidungsraten der Sterblichen urteilte. Nur die Unsterblichen kannten Lebensgefährten, also Partner, die sie nicht zu kontrollieren und deren Gedanken sie nicht zu lesen vermochten – und mit denen sie ein langes, friedliches und von Leidenschaft erfülltes Leben führen konnten.
    Allerdings war es möglich, dass ein Sterblicher der Partner eines Unsterblichen wurde. Aber wollte er das denn? Tinys Blick wanderte zurück ins Zimmer und fiel wieder auf die fröhlichen Frauen, die gerade ausgelassen über Leighs Schwangerschaft plauderten. So viele strahlende, glückliche Gesichter. Er blieb an Jackie hängen, seiner Vorgesetzten und Partnerin in der Detektei. Auch sie war einst sterblich gewesen, doch dann war sie zu Vincent Argeneaus Gefährtin geworden. Seitdem hatte er
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