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Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Titel: Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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die Frau, die er für eine seiner besten Freundinnen hielt, kaum noch zu Gesicht bekommen, denn sie und Vincent klebten ständig zusammen. Zum letzten Mal hatte er sie vor einem Monat in Las Vegas bei ihrer Elvis-inspirierten Hochzeit gesehen, als er anstelle von Jackies verstorbenem Vater die Rolle des Brautführers übernommen hatte. Er wusste, dass die beiden unfassbar glücklich miteinander waren, denn sie und Vincent strahlten nur so vor Seligkeit. Als er sie damals bei der Hochzeit so überglücklich erlebt hatte, war es ihm schon schwergefallen, sich nicht auch nach solcher Freude und tiefer Verbundenheit zu sehnen. Gleichgültig, welches unsterbliche Paar man betrachtete, immer kam diese Sehnsucht in einem auf. Allerdings …
    Tiny wandte sich wieder Marguerite zu. »Du glaubst also, diese Mirabeau und ich … «
    »Mirabeau La Roche«, korrigierte Marguerite und lächelte strahlend. »Ich glaube, ihr beide würdet perfekt zueinanderpassen.«
    Tiny blieb skeptisch und fragte mit erhobenen Brauen: »Hat sie nicht schwarz-rosa gefärbte Haare?«
    »Eigentlich schon, heute aber nicht. Ich habe ihr zwar versichert, dass sich hier in New York niemand an ihren Haaren stören werde, aber sie bestand für die Hochzeit auf einer klassischeren Frisur. Außerdem befürchtete sie, die Haarfarbe beiße sich mit dem pfirsichfarbenen Kleid, das sie tragen soll. Darum habe ich sie heute Morgen zu meiner Friseurin mitgenommen, und die hat ein wenig gezaubert.«
    »Hmm«, murmelte Tiny und ließ seinen Blick wieder über die Frauengruppe wandern. Er war sich ziemlich sicher, bisher kein pfirsichfarbenes Kleid gesehen zu haben.
    »Sie hilft Elvi beim Anziehen«, erläuterte Marguerite und wies auf eine geschlossene Tür. »Du wirst sie schon früh genug kennenlernen, und dann … « Sie zögerte kurz und fuhr mit einem Seufzen fort: »Unsere Mirabeau gibt sich gern ein bisschen stachelig und ist nicht ganz leicht zu knacken. Bei den Massakern von St. Bartholomew hat sie durch die Gier und den Verrat ihres Lieblingsonkels ihre gesamte Familie verloren. So fällt es ihr schwer, anderen zu vertrauen oder Zuneigung zu zeigen. Sie hat eine Menge Schutzwälle um sich aufgebaut. Du wirst Geduld brauchen.«
    Tiny starrte Marguerite verblüfft an. Sie glaubte allen Ernstes daran, dass er zu Mirabeaus Lebensgefährte werden würde. Diese Vorstellung war einerseits aufregend, jagte ihm andererseits aber auch eine höllische Angst ein. Sein Leben würde sich dadurch unwiderruflich verändern. Du liebe Güte. Eine Lebensgefährtin. Seine Tage als Junggeselle wären endgültig gezählt, und außerdem würde er sich wahrscheinlich auch noch wandeln und wie Jackie unsterblich werden müssen. Er würde Blut trinken und …
    »Hol mal tief Luft«, ermahnte ihn Marguerite beschwichtigend. »Keine Panik. Ich könnte mich auch irren. Warum wartest du nicht einfach ab, was geschieht? Lernt euch kennen, erledigt die Aufgabe, die Lucian euch gestellt hat, und lasst der Natur ihren Lauf.«
    Tiny spürte, wie sich seine Lungen weiteten und Luft einsogen und dann mit dem Atem auch all die Anspannung und Besorgnis, die ihn befallen hatten, wieder ausstießen. Mit zusammengekniffenen Augen fixierte er Marguerite. »Du kontrollierst mich«, knurrte er vorwurfsvoll.
    »Nur damit du dich beruhigst«, erwiderte sie ungerührt und strahlte ihn an. »Ich setze große Hoffnungen in dich und Mirabeau, und wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, dann muss ich mir nie wieder Sorgen machen, dich an die Mächte der Zeit und des Alterns zu verlieren. Denn du wirst für alle Ewigkeit ein Mitglied meiner Familie sein.«
    Tiny blieb skeptisch. Doch als Marguerite ihn auf einmal in die Arme schloss, tätschelte er ganz automatisch ihren Rücken und sagte: »Mirabeau ist dann wohl eine eurer Verlorenen.«
    »Mit der Zeit ist sie zu einem Teil unserer Familie geworden«, stellte Marguerite klar und ließ Tiny los. »Dank ihres Onkels hat sie ja keine eigene mehr.«
    Ein amüsiertes Lächeln umspielte Tinys Lippen. »Also habt ihr sie adoptiert, wie man es mit Verlorenen eben so macht.« Marguerite verzog bei dem Wort Verlorene missbilligend das Gesicht, doch bevor sie ihn zurechtweisen konnte, fuhr er bereits fort. »Ich bin kein Verlorener, Marguerite. Ich habe eine Familie, die ich sehr liebe, und ich weiß nicht, ob ich bereit bin, sie aufzugeben.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte Besorgnis in ihrem Gesicht auf. Doch dann lächelte sie schnell wieder
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