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Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Titel: Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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nach dem Mädchen um und warf der Kleinen einen warnenden Blick zu. Da erklang in ihrem Rücken ein entsetztes Keuchen.
    »Kind, was ist denn mit deinem Haar passiert?«
    Mirabeau wandte sich um und griff sich peinlich berührt an den Hinterkopf. Mabel sprang auf sie zu und drehte sie wieder um, um sich die Bescherung genauer anzusehen.
    »Was, um alles in der Welt, ist geschehen?«, flüsterte sie und zupfte an den übrig gebliebenen Strähnen.
    »Ein Obdachloser hat ihre Extensions ausgerissen«, meldete sich Stephanie und Mirabeau entging nicht, dass sie sich dabei prächtig amüsierte. Elvi und Mabel begutachteten den entstandenen Schaden.
    »Also, das müssen wir in Ordnung bringen«, entschied Mabel bestimmt.
    »Ja«, pflichtete Elvi ihr bei und schob Mirabeau und Stephanie schnell aus dem Esszimmer auf die Wendeltreppe in der Eingangshalle zu. »Kommt mit. Tiny kann Lucian anrufen, während wir deine Frisur richten.«
    »Ja, so kannst du nicht herumlaufen. Im ersten Augenblick dachte ich, man hätte dich skalpiert«, stimmte Mabel mit ein. »Sollen da eigentlich rosafarbene Flecken auf den Haaren sein, oder kommt das von der Haarverlängerung?«
    »Sie hatte ursprünglich fuchsienfarbige Spitzen. Marguerite hat sie doch zum Friseur mitgenommen«, raunte Elvi Mabel zu.
    »Oh, ach so … ja, das ist … interessant, mein Kind«, kommentierte Mabel lahm, und Mirabeau hätte beinahe losgelacht. Ganz offensichtlich konnte sie überhaupt nichts mit diesem Look anfangen, denn obwohl Mabel jung aussah, war sie bereits Anfang sechzig und in Sachen Modetrends wahrscheinlich nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Zugegeben, Mirabeau war viel älter, aber da sie bereits als Unsterbliche geboren worden war, hatte sie niemals alt ausgesehen und sich auch zu keinem Zeitpunkt so gefühlt. Elvi und Mabel dagegen waren bei ihrer Wandlung bereits grauhaarige, ältere Damen gewesen. Deshalb sagte Mabel wohl auch immer »mein Kind« zu ihr, obwohl sie deutlich jünger war als Mirabeau. Sie hatte sich eben noch nicht daran gewöhnt, dass sie jetzt, zumindest optisch, wieder eine junge Frau war.
    »So, da sind wir«, verkündete Elvi fröhlich und manövrierte das Grüppchen in ein weitläufiges Schlafzimmer mit großem Doppelbett und einer Sitzecke. »Das hier ist für die Dauer eures Aufenthalts dein und Tinys Zimmer.«
    Mirabeau zwinkerte irritiert und Mabel beeilte sich zu erklären: »Marguerite hat uns verraten, dass sie euch für Lebensgefährten hält und deshalb Lucian gebeten hat, euch den Auftrag zusammen übernehmen zu lassen. Und es ist ganz offensichtlich, dass sie sich nicht geirrt hat.«
    »Ist es das?«, fragte Mirabeau bestürzt, denn sie war sich sicher, dass sie nichts gesagt oder getan hatte, was ihre Gefühle für den Sterblichen verraten haben könnte.
    »Du musst nichts sagen«, belehrte Elvi sie milde. »Deine Gedanken sind ziemlich laut und sprechen für sich. Mabel und ich sind im Gedankenlesen zwar noch nicht so versiert, und bei Sterblichen funktioniert es eigentlich überhaupt nicht, aber bei Tiny und dir, da ist es ganz so, als wären eure Köpfe vollaufgedrehte Radios.«
    »In denen ein Pornosender eingestellt ist«, fügte Elvi grinsend hinzu. »Jedes Mal, wenn du ihn ansiehst, reißt du dir im Geiste die Kleider vom Leib und tust unanständige Dinge mit ihm – und er ist kein Stück besser.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass du einem deine Gedanken regelrecht ins Gesicht schreist«, rechtfertigte sich Stephanie sofort.
    Mirabeau schloss die Augen und wäre am liebsten im Boden versunken.
    »Kannst du ihre Gedanken auch hören?«, fragte Elvi erstaunt. Stephanie nickte.
    »Dich kann ich auch hören und noch dazu alle, die sich im Erdgeschoss aufhalten.«
    »Sogar Harper?«, fragte Mabel verwundert.
    »Ja.«
    »Na, du bist ja eine ganz gewitzte«, meinte Elvi und rieb Stephanies Schulter. »Du musst ein außergewöhnliches Talent haben, denn Harpers Gedanken lassen sich ungemein schwer lesen.«
    »Wirklich?«, fragte Stephanie und straffte sich unter Elvis Lob.
    »Ja, wirklich. Seit Harper seine Gefährtin verloren hat, kann nicht mal mehr Victor ihn lesen.« Sie seufzte bedrückt und berichtete: »Er und die anderen haben hier im vorletzten Sommer Lebensgefährten gefunden, doch Harpers Gefährtin hat die Verwandlung nicht überlebt.«
    Mabel murmelte zustimmend und bugsierte Mirabeau zum Bett, um sich ihrer Frisur zu widmen. »Ich kann euch sagen, das war ein Schock. Wir hatten uns eigentlich alle
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