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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle
Autoren: Charlaine Harris
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Villa, von wo aus die beiden glücklichen Ehepaare in die Flitterwochen starten würden. Halleigh und Portia waren schon nach oben entschwunden, um sich für die Reise umzuziehen. Die Kellner von E(E)E hatten bereits die leeren Schalen und die kleinen Platten, auf denen Fingerfood und Kuchen angeboten worden waren, eingesammelt, so dass der Garten relativ aufgeräumt aussah.
    Als an der Bar schließlich kaum noch etwas los war, vertraute Sam mir an, was ihn in Gedanken beschäftigt hatte. »Sookie, irre ich mich, oder hast du was gegen Tanya?«
    »Ja, ich habe was gegen Tanya«, sagte ich. »Ich bin nur nicht sicher, ob ich dir erzählen soll, warum. Denn du magst sie ja offenbar.« Klang das nicht fast, als hätte ich den Bourbon vorgekostet oder ein Wahrheitsserum getrunken?
    »Wenn du nicht mit ihr zusammenarbeiten möchtest, will ich wissen, warum«, sagte Sam. »Wir beide sind Freunde. Ich respektiere deine Meinung.«
    So was hört man natürlich gern.
    »Tanya ist hübsch«, begann ich. »Sie ist klug und fähig.« Das waren ihre Vorzüge.
    »Und?«
    »Und sie kam als Spionin hierher«, erzählte ich. »Die Pelts haben Tanya geschickt, um herauszufinden, ob ich etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter Debbie zu tun habe. Weißt du noch, wie sie plötzlich im Merlotte's auftauchten?«
    »Ja«, sagte Sam. Im Schein der Lampions, die überall im Garten hingen, war er hell beleuchtet und düster beschattet zugleich. »Und hattest du etwas damit zu tun?«
    »Viel«, sagte ich traurig. »Aber es war reine Notwehr.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Er hatte meine Hand ergriffen, und ich zuckte überrascht zusammen. »Schließlich kenne ich dich«, sagte er, ohne meine Hand wieder loszulassen.
    Sams Vertrauen löste ein warmes Glücksgefühl in mir aus. Ich arbeitete jetzt schon recht lange für ihn, und seine gute Meinung von mir bedeutete mir sehr viel. Ich spürte einen dicken Kloß im Hals und musste mich erst mal räuspern. »Daher war ich nicht gerade erfreut, Tanya wiederzusehen«, fuhr ich fort. »Ich habe ihr von Anfang an misstraut, und als ich herausgefunden hatte, warum sie in Bon Temps war, war sie unten durch bei mir. Ich weiß nicht, ob sie immer noch von den Pelts bezahlt wird. Und abgesehen davon ist sie heute Abend mit Calvin hier. Wieso macht sie sich da an dich heran?« Ich klang sehr viel wütender, als ich beabsichtigt hatte.
    »Oh.« Sam wirkte irritiert.
    »Aber wenn du dich mit ihr treffen willst, tu's ruhig«, fuhr ich fort und versuchte, etwas lockerer zu scheinen. »Ich meine - sie kann ja nicht durch und durch schlecht sein. Und vermutlich dachte sie, es wäre richtig, bei der Suche nach einer vermissten Gestaltwandlerin mitzuhelfen.« Das klang doch ziemlich gut, und vielleicht entsprach es sogar der Wahrheit. »Mir müssen die Frauen, mit denen du dich triffst, ja nicht gefallen«, fügte ich noch hinzu, nur um klarzustellen, dass ich natürlich kein Anrecht auf Sam hatte und das auch wusste.
    »Stimmt, aber mir geht's besser, wenn's so ist«, meinte Sam.
    »Mir auch«, sagte ich zu meiner eigenen Überraschung.

       Kapitel 2
    Leise und unauffällig begannen wir zusammenzupacken, denn es hielten sich noch einige wenige Gäste im Garten auf.
    »Wo wir grad von Verabredungen reden: Was ist eigentlich aus Quinn geworden?«, fragte Sam, während er Gläser einpackte. »Seit du aus Rhodes zurück bist, hast du nur noch Trübsal geblasen.«
    »Na ja, er wurde bei dem Bombenanschlag ziemlich schwer verletzt, das habe ich dir doch erzählt.« Quinn arbeitete für Special Events, ein Tochterunternehmen von E(E)E, das Veranstaltungen in der Welt der Supras organisierte: Partys zur ersten Verwandlung eines Werwolfteenagers, Wettkämpfe um das Amt des Leitwolfs, hierarchische Vampirhochzeiten. Wegen so einer Hochzeit war Quinn im Vampirhotel Pyramide von Giseh gewesen, als die Bruderschaft der Sonne ihren hinterhältigen Anschlag in die Tat umsetzte.
    Diese Sonnenbrüder waren Vampirgegner, ahnten jedoch nicht, dass die Vampire nur die in der Öffentlichkeit sichtbare Spitze einer ganzen Welt von übernatürlichen Geschöpfen waren. Niemand wusste das, oder zumindest nur einige wenige so wie ich - obwohl in letzter Zeit mehr und mehr Leute hinter das große Geheimnis kamen. Die Fanatiker der Bruderschaft würden Werwölfe und Gestaltwandler wie Sam sicher genauso hassen wie die Vampire ... wenn sie denn von ihrer Existenz wüssten. Und das konnte schon sehr bald der Fall sein.
    »Ja, aber
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