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Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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sehen zu dürfen. Es ist exzellent. Ein Meisterwerk.“
    „Vielen Dank, mein Lieber .“ Goldstein war eindeutig hingerissen. „Du bist ein schamloser Schmeichler, aber ich weiß, dass dieses Urteil dennoch viel bedeutet wenn es aus deinem Mund kommt. Du hast Recht, ich—“ Er unterbrach sich und warf einen Blick in Julians Richtung.
    „Jacob“, sagte Romeo mit sanftem Nachdruck. „Ignorier ’ ihn einfach. Erzähl mir was du über das Gemälde weißt. Die Version die wir gefunden haben.“
    Die Augen noch immer auf Julian gerichtet, räusperte Goldstein sich. „Vor etwa fünf Jahren war da ein Mann der, äh, eine gewisse Leidenschaft für eben dieses Gemälde entwickelt hatte und da das echte war wo es nun einmal war, hat er um eine Kopie davon gebeten. Er hatte offensichtlich einen erlesenen Geschmack und Klasse, also wollte er nicht einfach einen Druck.“
    „Ich verstehe“, sagte Romeo.
    Julian verstand ebenfalls. „Wären Sie wohl imstande diesen Mann zu identifizieren, Mr. Goldstein?“ fragte er. Goldstein schaute ein paar Mal zwischen ihm und Romeo hin und her, sichtlich widerstrebend.
    „Den Mann , der Sie gebeten hat einen Monet für ihn zu kopieren ?“ verdeutlichte Julian.
    „ Ich kann es versuchen, Sir.“ Goldstein schaute Romeo erneut an und fügte hinzu „Er wollte das Bild nur für sein eigenes Wohnzimmer—zumindest sagte er das, sonst hätte ich es doch niemals auch nur in Betracht gezogen.“
    Julian tauschte nun selbst einen langen Blick mit Romeo aus, dann lächelte er den Galeriebesitzer aufmunternd an. „Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Goldstein. Sobald wir einen Verdächtigen haben, werde ich Ihnen ein Foto für die Identifizierung zukommen lassen. Sie haben nichts zu befürchten , wenn Sie uns helfen. Es ist nichts Unrechtes daran, ein Gemälde zum eigenen Vergnügen zu kopieren und solange niemand es mit dem echten verwechseln könnte, haben Sie nichts getan, wofür wir Sie zur Rechenschaft ziehen werden.“
    Die Schultern des Mannes sackten ein wenig vor Erleichterung. „Ich danke Ihnen, Sir.“
    „Ich danke dir , Jacob“, sagte Romeo mit einem warmen Ton in der Stimme. „Richte deinen Damen liebe Grüße aus.“
    „Das werde ich.“
    Vor dem Gebäude musste Julian erst einige Male tief durchatmen und sich ausgiebig recken bevor er sich wieder einigermaßen wie er selbst fühlte. Es war da drin so eng gewesen, dass er kurz davor gewesen war, Platzangst zu bekommen. „Netter Mann“, bemerkte er nach einer Weile.
    Romeo hielt inne. Er hatte gerade seine Manschetten und Krawatte zurechtgerückt, das einzige sichtbare Eingeständnis dass er sich auch nicht wirklich wohl gefühlt hatte. „Jacob? Ja, er ist ein anständiger Mann.“
    „Ein Freund von dir?“
    „Wir kennen uns schon eine Weile.“ Romeo drehte sich um und ging zurück zum Auto. Wieder einmal hatte Julian keine andere Wahl als ihm zu folgen.
     
    * * * *
     
    Auf dem Rückweg herrschte erneut Schweigen zwischen ihnen. Sie hatten schon fast die Tiefgarage des FBI erreicht als Julian es nicht länger aushielt. „Können wir bitte damit aufhören? Ich habe schon gesagt , dass es mir leid tut, und das tut es. Wirklich. Ich will deswegen keinen Streit mit dir haben.“
    Romeo verzog das Gesicht und seufzte. „Ich auch nicht, Jules, aber allem Anschein nach…“ Er atmete tief ein ehe er fortfuhr. „Du hast mich vorhin gefragt ob es etwas gibt, das ich nicht kann. Ja, das gibt es. Offensichtlich kann ich dich nicht dazu bringen, mir zu vertrauen.“
    Julian stöhnte. „Das ist nicht fair! Ich weiß , wer du bist. Du bist ein Verbrecher. Du verdienst deinen Lebensunterhalt mit Lügen und Betrug und—“
    „Ich habe dich niemals angelogen, Jules, und ich würde dich niemals betrügen.“
    „Nein?“
    „Nein.“
    „Stimmt, du biegst dir lieber die Wahrheit zurecht oder lenkst vom Thema ab.“
    „ Mag sein, aber dennoch würde ich dich nie anlügen.“
    „Ach, wirklich?“ Julian schnaufte. „Dann sollte ich vielleicht mal anfangen , die Fragen zu stellen, die mir im Kopf herumgehen. Wie wäre es hiermit—du hast mir nie erzählt, wie du aus dem Archiv heraus gekommen bist. Wie du die Schüsse oder den Sturz in den Fluss überlebt hast. Oh, und dann ist da natürlich immer noch die vollkommen unbedeutende Angelegenheit mit deinem richtigen Namen.“
    „Verdammt. Du tust es schon wieder.“ Romeo drehte den Kopf zur Seite, starrte aus dem Fenster und trommelte mit den Fingerspitzen gegen sein Bein.
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