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Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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weiter verkaufen kann.“
    „Keine schlechte Theorie.“ In der Tat war es ziemlich nahe an der Erklärung , die Julian selbst sich überlegt hatte, aber er mochte Barnes und es war immer gut einen jungen Agenten zu motivieren. „Wir sollten nach Beweisen suchen, die sie untermauert. Es sei denn natürlich, es gibt noch andere Vorschläge?“ Er schaute in die ausdruckslosen Gesichter seiner anderen Teammitglieder, die allesamt die Köpfe schüttelten. Es war wirklich die überzeugendste Theorie.
    Zum Schluss ließ er seinen Blick auf Romeo ruhen . Der merkte anscheinend, dass er plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stand und blickte auf von seinem Vorhaben, die Büroklammer um den Stift zu wickeln.
    „Klingt ganz nett, aber ich nehme ihm die Geschichte nicht ab“, sagte er in entspanntem Tonfall, ganz so als lehne er das Angebot einer weiteren Tasse Kaffee ab.
    „Würden Sie uns das freundlicherweise näher erläutern?“ fragte Julian, als Romeo keine Anstalten machte weiterzusprechen und Barnes ernsthafte Augenschäden riskierte mit all den tödlichen Blicken, die er aussandte.
    „Es ist keine schlechte Vermutung. Ich glaube nur nicht , dass es die Lösung ist“, erklärte Romeo und lächelte Barnes unschuldig an.
    „Warum nicht?“
    „Besteht die Möglichkeit, das Gemälde zu sehen, das in dem Schließfach gefunden wurde?“ fragte Romeo anstatt zu antworten.
    „Natürlich. Es ist vorläufig als Beweis beschlagnahmt.“
    „Gut. Wo ist es?“
    Julian rollte die Augen. Das hatte man davon , wenn man mit Außenstehenden zusammenarbeitete. „Im Beweislager.“
    „Aha. Müssen wir da hin gehen oder kann es hier her gebracht werden?“
    Julian unterdrückte einen Seufzer und drehte sich zu Agent Palmer, den er mit einem knappen Kopfnicken auf den Weg schickte. „In der Zwischenzeit könnten Sie uns vielleicht erklären warum Sie Barnes’ Theorie für unzutreffend halten“, sagte er, wieder an Romeo gewandt.
    „Vor allem weil jeder , der auch nur die geringste Ahnung von Kunstdiebstählen hat, erwarten würde, dass das Gemälde vor der Rückgabe an seinen Besitzer untersucht wird. Somit würde der Dieb sich zwar ein bisschen mehr Zeit verschaffen, hätte aber ansonsten gar nichts davon, euch eine Fälschung aufspüren zu lassen.“
    „Vielleicht weiß ja derjenige , der das Bild gestohlen hat, nicht so viel über Kunstdiebstähle wie Sie und dachte er würde damit durchkommen“, bemerkte Barnes säuerlich.
    „Schon möglich“, murmelte Romeo unverbindlich und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Stift in seiner Hand. Diesmal versuchte er die Klammer wieder abzuwickeln und in ihre ursprüngliche Form zurück zu biegen.
    Zu Julians großer Erleichterung kehrte Palmer mit dem Gemälde zurück bevor die Spannung zwischen Barnes und Romeo noch stärker wurde. Er stellte es auf einen Stuhl, was Romeo mit einem Paar kritisch hochgezogener Augenbrauen kommentierte ehe er aufstand und gemächlich den Raum durchquerte um das Bild näher zu betrachten.
    „Hmm. Kann ich mal den Bericht des Experten sehen , der es untersucht—oh, danke.“
    Julian war ihm zuvorgekommen und hatte bereits den dünnen Hefter ergriffen und Romeo entgegengestreckt. Romeo nahm ihn und las ihn schweigend, wobei er seine Umgebung wieder einmal ignorierte. Dann gab er Julian mit einem zufriedenen Lächeln den Bericht zurück. „Er hat vollkommen recht. Sie sollten Hanson auf jeden Fall behalten. Er weiß wovon er redet.“
    „Danke“, sagte Julian und unterdrückte den Wunsch , den Hefter auf den Tisch zu knallen oder noch besser, Romeo um die Ohren zu hauen. „Zufrieden? Wollen Sie sonst noch etwas sehen oder wären Sie jetzt vielleicht bereit uns zu verraten, was Ihnen so im Kopf herumgeht?“
    „Was?“ Romeo schaute ihn überrascht an, dann schenkte er Julian eine abgemilderte Version seines charmanten Lächelns. „Ach ja, natürlich. Also, genau wie Hanson sagt, ist dieses Gemälde eine Fälschung. Sie ist gut, aber eben nicht echt. Wer auch immer sie angefertigt hat, muss sich Zeit dabei gelassen haben. Sowas wie das da kann man nicht in ein paar Tagen machen. Zudem ist die Farbe vollständig getrocknet und bildet Risse aus. Demnach ist dieses Gemälde mehrere Jahre alt. Selbst wenn also Ihre Theorie stimmt und das Bild nach dem Diebstahl ausgetauscht wurde, dann existierte diese Kopie schon lange bevor das Original gestohlen wurde.“
    „Das beweist aber nicht , dass sie nicht dennoch ausgewechselt
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