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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck
Autoren: Laura Florand
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aber sie würde sich wohl ganz rasch an den Gedanken gewöhnen müssen.
    »Du willst es mir nicht ausreden?«, fragte Cade verwundert.
    »Das habe ich ja schon versucht«, sagte Mack Corey ziemlich bitter. »Es hat nicht funktioniert.«
    »Mach dir deshalb keine Vorwürfe, Sohn«, sagte sein Vater mitfühlend zu ihm. »Nicht einmal mir ist es gelungen, da kannst du dir erst recht nicht die Schuld geben.«
    Mack Corey sah seinen Vater mit einem Blick hart erprobter Geduld an und ließ sich nicht darauf ein. »Noch dazu hast du mich die ganze Zeit über angelogen, Cade, was auch nicht gerade nett war. Du hättest ruhig ab und an anders darüber sprechen können als über eine rein geschäftliche Entscheidung.«
    Cade sah völlig verdutzt drein.
    »Wir kommen also zu Besuch. Hast du hier schon einen guten Immobilienmakler gefunden?«
    Cade schlang die Arme um sich und blinzelte langsam und voller Freude. Vater und Tochter mochten ihr Leben lang zusammengearbeitet haben, aber ihrem Vater, der an die dreißig Jahre Erfahrung mit ihr hatte, war es doch gelungen, sie zu überraschen.
    Sylvain musste lächeln. »Also, nur so aus Neugier: Was erwarten Sie vom Leben?«, fragte er seinen neuen beau-père .
    »Meine Töchter sollen glücklich sein, Corey soll den Schokoladenmarkt beherrschen, und meine Familie soll die Welt erben«, antwortete Mack Corey prompt. »Ich denke, das ist nicht zu viel verlangt, oder? Es hat nicht viel Sinn, Geld zu haben, wenn die eigenen Kinder damit unglücklich sind, richtig, Dad?«, fügte er recht bissig hinzu. »Wenn ihr beide unterdessen am Familienzuwachs arbeiten könntet, damit ich nicht bis fünfundneunzig warten muss, ehe ich mich zur Ruhe setze, wäre das großartig.«
    Sylvains Züge verhärteten sich. »Moment. Wieso? Sie glauben doch nicht, dass eines meiner Kinder einmal Corey Chocolate leiten wird, oder?«
    »Kinder?«, ertönte eine Stimme von der Tür. Er schaute an den Corey-Männern vorbei und sah seine Mutter und Natalie näher treten, die Hände voller Tüten mit Weihnachtseinkäufen. Hinter ihnen stand Chantal, ähnlich ausstaffiert, in der Tür. Die drei Frauen gingen seit vielen Jahren gemeinsam einkaufen. »Sprecht ihr zwei über Kinder?« Marguerite sah Cade eindringlich an, als prüfe sie ihre Gene. Alle Feindseligkeit war aus ihrem Blick gewichen, an deren Stelle war pures Entzücken getreten.
    »Ihr – Sohn, wie ich annehme – hat die Absicht, meine Tochter zu heiraten«, teilte Mack Corey ihr mit und streckte eine Hand aus.
    Marguerite schaute äußerst befremdet auf diese Hand, überging sie und drückte enthusiastische bises auf Mack Coreys Wangen. Vier enthusiastische bises , vor lauter Aufregung. »Mariage? Sylvain, tu veux te marier? Enfin? Enfin!«
    Außer sich vor Freude drehte sie sich um und drückte mehrere bises auf Cades Wangen. »In eurer Generation heiratet ja niemand mehr. Sylvain, ich hätte nie gedacht, dass du es tun würdest. Wirst du Weiß tragen?«, fragte sie wissbegierig. Sie schlug die Hände zusammen und blickte zum Himmel, was Sylvain vermuten ließ, dass sie für ihn gebetet hatte: »Un mariage.«
    »Vraiment?« Natalie wirkte aufgeregt. »Das wird lustig. Kann ich eine demoiselle d’honneur sein?«
    »Un mariage?« , sagte eine Sylvain weniger liebe Stimme. Christophe. Er würde zeit seines Lebens gewiss keinen Foodblogger mehr in seinen Laden lassen. Der Bursche war schlimmer als Flöhe. Er kehrte immer wieder in Sylvains Laboratoire zurück. Christophe blieb neben Chantal in der Tür stehen und betrachtete Cade ein wenig wehmütig. »Ich hätte es mir denken können«, sagte er zu Chantal, dem nächsten verfügbaren Ohr. »Die beiden müssen immer so melodramatisch sein.«
    »Ja«, sagte Chantal resigniert, »ich hätte es mir wohl auch denken sollen. Hab ich aber nicht.«
    »Wer heiratet denn heute noch? Das ist so altmodisch.«
    »Er ist ein Romantiker«, sagte Chantal. »Und das kann ihm niemand ausreden.«
    Christophe drehte seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie zum ersten Mal richtig an. Er blinzelte. Dann beugte er sich plötzlich für zwei Begrüßungs- bises vor. »Ich bin Christophe, ein Freund von Sylvain. Magst du Romantiker?«
    Ein Freund?, dachte Sylvain entrüstet, wurde aber abgelenkt. Cade hatte mit einer Hand sein Handgelenk umfasst und schaute zu ihm auf. Dabei sah sie so vollkommen glücklich aus, dass er diesen Moment am liebsten in eine Flasche abgefüllt hätte, um sie für den Rest ihres Lebens immer dann
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