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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck
Autoren: Laura Florand
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hervorziehen zu können, wenn es ihr nicht gut ging. »Wirklich? Heiratet man hier nicht?«, raunte sie.
    »Es ist nicht ganz so üblich«, gab er zu. »Die meisten Leute leben ihr Leben lang einfach so zusammen. Aber du hast es bereits versprochen, also mach jetzt keinen Rückzieher.«
    »Untersteh dich!«, warf Marguerite empört dazwischen. Ihre Hände waren vor Aufregung zu Fäusten geballt. Sie wippte förmlich auf ihren Ballen. » Un mariage. Das muss ich meinen Freundinnen erzählen. Keines ihrer Kinder ist verheiratet. Kann ich dir beim Kauf des Hochzeitskleides helfen?«, fragte sie Cade.
    Cade warf einen raschen, analysierenden Blick auf die Unzahl von Einkaufstüten. »Ja«, sagte sie sehr bestimmt. Sie wusste offenbar bereits genau, wie sie sich bei ihrer belle-mère beliebt machen konnte. »Auf der Rue du Faubourg Saint-Honoré, um genau zu sein.« Sie erwähnte die Straße in Paris, die am dichtesten mit außerordentlich teuren Designern bestückt war.
    Sylvains Mutter musste sich setzen. Einen Augenblick länger und sie hätte ihren Kopf zwischen die Knie nehmen müssen, um nicht ohnmächtig zu werden. Chantal nahm Christophes Arm und flüchtete mit ihm gemeinsam vor diesen Hochzeitsgesprächen in den Laden.
    »Du meine Güte«, murmelte Cade auf Englisch und sah Marguerite an. »Ich vermute, nun habe ich mir in dieser Stadt doch endlich was mit meinem Geld kaufen können.«
    »Kann ich auch mit shoppen kommen?«, fragte Natalie begeistert, ließ sich dadurch aber nicht lange ablenken. Sie streckte die Hand in bester amerikanischer Business-Manier dem einflussreichsten anwesenden Geschäftskontakt entgegen. »Sie sind also Cades Vater? Ich bin Natalie Marquis. Ich würde diesen Sommer gern ein Praktikum bei Ihnen machen.«
    Cade grinste und schaute zu Sylvain, der zugegebenermaßen recht stolz auf seine Schwester war. Beharrlichkeit war ein ausgezeichneter Charakterzug.
    »Wissen Sie, was ich mir vom Leben wünsche?« Die muntere Stimme einer weiteren unnachgiebigen Persönlichkeit drang an Sylvains Ohr. »Mit Cades Hilfe bei einem Schweizer Chocolatier einzubrechen, jetzt, wo Sie bei Ihnen trainiert hat. Und Spinat und Schokolade zusammenzubringen. Was wiederum in Ihr Spezialgebiet fällt, von daher …« Cades Augen weiteten sich vor Schreck. Sie legte eine Hand vor ihren Mund, als wollte sie ihn vor dieser Geschmacksattacke bewahren, und schüttelte warnend den Kopf in Richtung Sylvain. Zu spät. Der alte Mann grinste spitzbübisch. »Ich bin sicher, du hast nichts dagegen, deinen neuen Grandpapa bei einem kleinen Projekt zu unterstützen, oder?«
    »Ich finde, das Spinatprojekt klingt gut«, sagte Mack Corey, womit er endgültig unter Beweis stellte, dass die CEOs multinationaler Konzerne weder Moral noch Gewissen kannten. »Mir gefällt vor allem der Gedanke, es hier in Paris in Marquis’ Laboratoire umzusetzen. Aber keine Einbrüche. Keine Festnahmen wegen Spionage in Schweizer Fabriken. Mein Gott, wenn ihr beide als Schokoladendiebe durch die Medien geistern würdet …« Er bewegte seine großen Hände in einer kraftlosen würgenden Geste. »Und Jaime würde wahrscheinlich zur selben Zeit bei irgendeinem Protest gegen die Weltbank verhaftet.« Er brachte beide Fäuste vor seine Stirn und stöhnte.
    James Corey schlang seinen Arm um die Schultern seiner Enkelin. Sie schenkte ihm ein kurzes Grinsen, dabei leuchteten ihre Augen auf eine Art, die verriet, wie sehr sie ihren Großvater liebte. »Es ist wirklich hart, das weiße Schaf der Familie zu sein«, teilte er seinem Sohn mitfühlend mit. »Ich weiß nicht, wie du das machst. Aber mach dir um Cade und mich keine Sorgen. Vor allem, weil es jetzt der Name Marquis sein wird, der in allen Medien als Schokoladendieb durch den Kakao gezogen wird.«
    Sylvain hatte eine kurze Schreckensvision davon, dass sein Name mit einem Versuch, die Geheimnisse eines anderen Chocolatiers zu stehlen, in Zusammenhang gebracht würde.
    Cades Großvater grinste ihn hinterhältig an. »Aber ich würde mit hoher Wahrscheinlichkeit die Besitzer der Schweizer Firma nicht sonderlich sexy finden, sodass wir gar nicht erst geschnappt würden.«

Danksagung
    Mille merci an Jacques Genin und Michel Chaudun, zwei der führenden Chocolatiers in Paris, die so freundlich waren, mir einen Einblick in ihre Laboratoires zu gewähren und geduldig all meine Fragen beantwortet haben. Ich danke auch Sophie Vidal, Chef-Chocolatière bei Jacques Genin, die die Geduld in Person war.

Laura
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