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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf
Autoren: Alan Dean Foster
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»Wie überall.«
    Barriss nickte wissend. »Alle erinnern sich immer noch an die Vorfälle auf Naboo. Warum beschließt der Senat nicht einfach, ihre Handelsverbindungen einzuschränken? Das würde sie ein wenig beruhigen!«
    Luminara musste sich ein Lächeln verkneifen. Ah, die Unschuld der Jugend! Barriss meinte es gut, und sie war eine gute Padawan, aber mit Regierungen und Politik kannte sie sich überhaupt nicht aus.
    »Es ist gut und schön, an der Moral festzuhalten, Barriss, aber dieser Tage wird die Republik offenbar vollkommen vom Kommerz beherrscht. Die Handelsgilde und die Handelsföderation verhalten sich, als wären sie selbst Regierungen. Und sie gehen dabei sehr schlau vor.« Sie verzog das Gesicht. »Sie buckeln vor Senatsbotschaftern und schmeicheln ihnen, geben ununterbrochen Unschuldsbekundungen von sich, und besonders dieser Nute Gunray ist so glatt wie ein notonianischer Schlammwurm. Geld ist Macht, und Macht kauft Stimmen. Ja, sogar im republikanischen Senat. Und sie haben mächtige Verbündete. Es geht allerdings um mehr als Geld. Der Jedi-Rat fürchtet, dass die allgemeine Unzufriedenheit mit dem derzeitigen Zustand der Regierung dazu führen wird, dass sich viele Planeten offen von der Republik trennen.«
    Barriss, die neben ihrer Meisterin ging, straffte ihre Haltung. »Zumindest wissen alle, dass die Jedi über solchen Dingen stehen und nicht käuflich sind.«
    »Nein, wir sind nicht käuflich.« Luminara versank in ihre Gedanken.
    Barriss bemerkte die Veränderung. »Gibt es noch etwas anderes, was Euch beunruhigt, Meisterin Luminara?«
    Die andere Frau rang sich ein Lächeln ab. »Ach, manchmal hört man Dinge. Alte Geschichten, unbewiesene Gerüchte. Dieser Tage scheint es Unmengen solcher Geschichten zu geben. Zum Beispiel die politische Philosophie eines gewissen Grafen Dooku.«
    Obwohl sie immer eifrig bedacht war, ihr Wissen zu demonstrieren, zögerte Barriss, bevor sie antwortete. »Ich glaube, den Namen hebe ich schon mal gehört. War er nicht der Jedi, der...«
    Luminara blieb plötzlich stehen und streckte die Hand aus, damit auch ihre Begleiterin anhielt. Ihr Blick zuckte von einer Seite zur anderen, und sie war nicht länger in Gedanken versunken, sondern aufmerksam bis in die letzte Faser, alle Sinne hellwach.
    Bevor Barriss noch fragen konnte, was los war, hatte die Jedi ihr Lichtschwert in der Hand, aktivierte es und streckte es vor sich aus.
    Barriss reagierte auf das Verhalten ihrer Meisterin, indem sie ebenfalls die Waffe zog und aktivierte. Sie sah sich unruhig nach dem Grund für Luminaras Unruhe um. Sie konnte nichts Ungewöhnliches entdecken und bedachte ihre Lehrerin mit einem fragenden Blick.
    In diesem Augenblick trat Luminara zwei Schritte nach vorne, hob die Laserklinge steil nach oben, und der Hoguss, der von einem Dach aus vor ihr zu Boden hatte springen wollen, eine mörderische Axt in den Fäusten, spießte sich selbst mit Luminaras erhobenem Lichtschwert auf. Es stank kurz nach brennendem Fleisch, dann zog die Jedi das Lichtschwert aus dem Hoguss, der, die nun nutzlose Axt immer noch fest im leblosen Griff, zur Seite fiel. Die Leiche schlug dumpf auf dem Boden auf.
    »Zurück!« Luminara wich nach hinten, und Barriss deckte ihrer Meisterin den Rücken.
    Die Angreifer kamen von Hausdächern und aus Fenstern im ersten Stock, aus Eingängen und leeren Körben am Straßenrand - eine ganze Springflut böswilliger Zwielichtigkeit. Jemand, so dachte Luminara finster, hatte sich diesen Hinterhalt einiges kosten lassen. Um wen immer es sich dabei handeln mochte, er wusste genau, dass er es mit mehr als zwei harmlosen Touristinnen zu tun hatte, die auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten waren.
    Aber was genau wusste dieser Jemand sonst noch?
    Es gab für einen Nicht-Jedi nur zwei Möglichkeiten, einen Jedi im Kampf zu besiegen: ihm ein falsches Gefühl der Sicherheit zu vermitteln oder ihn durch schiere Masse zu überrennen. Subtilität war diesen Angreifern offenbar fremd -die Jedi-Meisterin und ihre Padawan hatten es mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen von blutrünstigen, aber unausgebildeten Einzelkämpfern zu tun, also musste, wer immer sie bezahlte, sich für die letztere Herangehensweise entschieden haben.
    In den überfüllten engen Gassen hatte Luminara die Angreifer nicht bemerkt, obwohl es sich um eine beträchtliche Anzahl handelte. Doch die feindselige Ausstrahlung war in der größeren Menge emotionaler Schwingungen untergegangen, die von den
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