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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf
Autoren: Alan Dean Foster
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der, wenn man ihn wegnimmt, das ganze Gebäude zum Einsturz bringt.
    Ansion ist dieser Schlüssel. Wenn dieser einzelne Baustein entfernt wird, wird der Rest der Systeme in sich zusammenbrechen.« Ihre Gedanken schienen sich ebenso wie ihr Blick auf etwas außerhalb des Sichtfelds ihrer Begleiter zu konzentrieren. »Aus den Ruinen der alten, verfallenen Republik werden jene von uns, die über Voraussicht verfügen, eine neue politische Struktur errichten, perfekt und strahlend. Ein politisches Gebilde ohne Schwachstellen, frei von diesen moralistischen Anwandlungen, die der angemessenen Entwicklung einer wirklich fortschrittlichen Gesellschaft nur im Weg stehen und sie verlangsamen.«
    »Und wer wird diese neue Gesellschaft anführen?« In der Frage der Twi'lek lag eine Spur Zynismus. »Ihr?«
    Shu Mai zuckte bescheiden mit den Schultern. »Meine Interessen gelten der Handelsgilde. Wer kann schon sagen, wie es weitergehen wird. Das ist noch nicht entschieden, denn unsere Sache muss zunächst einmal Erfolg haben, bevor wir Anführer wählen. Ich gebe zu, ich würde eine solche Nominierung nicht abweisen, aber ich glaube auch, dass es andere gibt, die qualifizierter sind als ich. Fangen wir mit kleinen Dingen an.«
    »Wie mit Ansion.« Der Corellianer hatte sich offenbar von der milden Zurechtweisung erholt, und seine Begeisterung war mit aller Macht zurückgekehrt. »Was für eine Freude, was für ein Wunder, wenn wir zumindest imstande wären, Geschäfte abzuschließen, die nicht von Bergen überflüssiger Regeln, Einschränkungen und Vorschriften behindert würden. Die Personen und Interessen, die ich vertrete, würden dafür ewig dankbar sein.«
    »Ja, Ihr hättet zumindest die Möglichkeit, jene Monopole aufzubauen und zu sichern, die Ihr so sehr anstrebt«, stellte Shu Mai trocken fest. »Keine Sorge - für Eure politische und finanzielle Unterstützung werdet Ihr erhalten, was Euch zusteht.«
    »Und selbstverständlich«, entgegnete der Industrielle tückisch, »wird diese neue Übereinkunft auch der Handelsgilde alle möglichen Vorteile bieten.«
    Shu Mai machte eine bescheidene Geste. »Wir sind stets darauf bedacht, politische Veränderungen zu unserem Vorteil zu nutzen.«
    Sie hatte bemerkt, dass Senator Mousul sehr schweigsam geworden war. »Etwas scheint Euch nicht zu gefallen, Mousul. Was ist es?«
    Der Ansionianer sah seine Verbündete an, und er wirkte ein wenig besorgt. Seine großen, vorstehenden Augen erwiderten den Blick der Präsidentin der Handelsgilde. »Seid Ihr sicher, dass niemand Eure Absichten hinsichtlich Ansion durchschauen kann, Shu Mai?«
    »Bisher hat es jedenfalls niemand getan«, erwiderte sie spitz und sah ihre Mitverschwörer der Reihe nach an.
    Mousul richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Ich bin intelligent genug, um zu wissen, dass es andere gibt, die klüger sind als ich. Das sind die Personen, die mich beunruhigen.«
    Shu Mai trat vor und legte dem Senator beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Ihr macht Euch zu viele Gedanken, Mousul.« Mit der freien Hand machte sie eine Geste, und der Lichtpunkt, der für Ansion stand, erschien erneut. »Ansion! Seht es Euch an. Klein, abgelegen, unwichtig. Ich wette, unter hundert Politikern oder Kaufleuten könnte Euch kaum einer etwas über diesen Planeten sagen. Niemand außer uns hier in diesem Raum ist sich bewusst, wie wichtig Ansion werden kann.«
    »Ich hoffe, Ihr habt recht, Shu Mai. Ich hoffe, Ihr habt recht.«
    »Das hat sie selbstverständlich.« Die Twi'lek hatte ein wenig gezögert, dieser Begegnung zuzustimmen, aber nun war sie mehr als überzeugt von den Plänen, die ihre Gastgeberin so ausführlich dargelegt hatte. »Ich bin gleichzeitig beeindruckt und bewegt von dem vollen Ausmaß und der Subtilität von Präsidentin Shu Mais Strategie. Wie sie so richtig ausgeführt hat, scheint dieser Planet viel zu unwichtig, als dass ihm ein Außenstehender sonderliche Beachtung schenken würde...«

2

    »Haja, Süße - was versteckst du denn unter diesem weiten Gewand vor uns?«
    Luminara Unduli ignorierte den großen unrasierten Mann und seine ebenso groben Gefährten, ihr überhebliches Grinsen und ihre lüsternen Blicke - ihr kollektiver Körpergeruch war allerdings ein wenig schwerer zu ignorieren. Geduldig hob sie den Löffel mit heißem Eintopf an die Lippen, von denen die untere dauerhaft in einem Purpurrot gefärbt war, das beinahe schwarz wirkte. Eine Reihe tätowierter, miteinander verbundener schwarzer
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