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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg
Autoren: David Weber
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Mr. President.«
    »Ein Sicherheitstest?« Harris wischte sich den Mund mit der Serviette ab und legte sie neben seinen Teller. »Nun, ich nehme an, unter den gegebenen Umständen ist so etwas nicht ganz ohne Sinn und Zweck. Setzen Sie sich trotzdem mit Minister Saint-Just in Verbindung und lassen Sie sich die Übung vom der InAb bestätigen.«
    »Das versuchen wir bereits, Sir, aber Minister Saint-Just geht nicht ans Com.«
    »Dann rufen Sie Unterstaatssekretär Singh an. Irgend jemand muß doch Bescheid wissen.«
    Der PST-Mann erstarrte und drückte die Hand gegen den unauffälligen Ohrhörer, dann erbleichte er. Mit der rechten Hand packte er den Präsidenten am Handgelenk. Harris taumelte, als er mit sanfter, aber unwiderstehlicher Gewalt in Richtung Ausgang gezerrt wurde.
    »Eric! Was zum Teufel soll das …?«
    »Die Shuttles haben gerade den Kurs geändert, Mr. Präsident! Sie kommen genau in unsere Richtung, und …«
    Der PST-Mann sollte seinen Satz nie beenden, denn in diesem Augenblick schossen sieben Sturmshuttles der Volksflotte kreischend über den Präsidentenpalast hinweg. Vier präzisionsgesteuerte 5000-Kilogramm-Gefechtsköpfe erzielten Volltreffer im Speisesaal des Präsidenten, und Sidney Harris, seine Frau, seine drei Kinder, sein gesamtes Kabinett und seine obersten Ratgeber starben in dem gewaltigen Feuerball der Detonation chemischer Explosivstoffe.
    Fünf Sekunden später bestand der Palast selbst aus nicht mehr als brennenden Trümmern inmitten einer kraterübersäten Schreckenslandschaft, die einst gepflegte Gärten gewesen waren.
     
    »Verehrte Damen und Herren, angesichts des Ausmaßes dieses Hochverrats bin ich entsetzt.« Quorumssprecher Robert Stanton Pierre schüttelte in einer Geste der Betroffenheit den Kopf und sah vom schockgezeichneten Gesicht eines Quorumsmitglieds zum nächsten. Es herrschte Totenstille. Im großen und ganzen war die komplette Regierung der Volksrepublik Haven samt der Oberhäupter jeder Legislaturistenfamilie, die zählte, ausgelöscht worden, und das volle Ausmaß der Katastrophe mußte noch erst in die Köpfe des Quorums einsinken.
    »Der Umstand, daß Minister Saint-Justs Interne Abwehr-Streitkräfte in der Lage waren, die Verräter abzufangen und zu vernichten, nimmt nichts von der Schwere dieses Schlages«, fuhr Pierre traurig fort. »Nicht nur sind unsere Anführer und ihre Familien brutal ermordet worden, die Verräter kamen aus unserer eigenen Flotte! Commodore Danton konnte bestätigen, daß die Shuttles, die den Angriff durchführten, von offiziellen Befehlen gedeckt worden waren – Befehle, die von weiteren Verrätern aus der Datenbank gelöscht worden wären, hätten die loyalen Stabsangehörigen nicht so schnell und umsichtig gehandelt. Mit höchstem Bedauern höre ich, daß diese tapferen Männer und Frauen bei dem Feuergefecht im Hauptquartier des Commodore Verluste hinnehmen mußten, aber die Existenz dieser Verräter und ihre Gewaltbereitschaft geben Anlaß zu ernstesten Befürchtungen. Unter den gegebenen Umständen können wir nichts anderes als das Schlimmste annehmen, wenigstens bis eine sorgfältigst durchgeführte Untersuchung alle schrecklichen Details dieser furchtbaren Ereignisse offenlegt.«
    »Herr Sprecher!« Ein wohlgenährter, massiger Hinterbänkler erhob sich, und Pierre nickte ihm zu.
    »Der Vorsitzende erteilt Mr. Guzman das Wort.«
    »Was meinen Sie mit ›das Schlimmste annehmen‹, Herr Sprecher?«
    »Ich will damit sagen, daß wir der schwerwiegendsten Krise in unserer Geschichte gegenüberstehen«, antwortete Pierre leise. »Dieser Angriff wurde von Flottenpersonal durchgeführt, und zwar im Nachhall der größten Niederlage, die unsere Flotten je hinnehmen mußten. Uns stellt sich nun die Frage, wer die Befugnis besaß, diese Shuttles auf diese ›Übungsmission‹ zu beordern. Wir müssen uns fragen, wer Anlaß hatte, die Reaktion der Regierung auf den Fehlschlag beim Angriff auf das Hancock-System und den Verlust von Seaford Neun zu fürchten.«
    »Sie wollen doch sicher nicht andeuten, daß Flottenoffiziere für den Anschlag verantwortlich sind?«
    »Ich deute lediglich an, daß wir jede Möglichkeit in Erwägung ziehen müssen, so schrecklich sie auch sei, bis wir wissen, wer wirklich hinter dem Anschlag steckt«, entgegnete Pierre mit ruhiger Stimme. »Von ganzem Herzen hoffe ich, daß ich unserem Militär großes Unrecht zufüge, indem ich diese Möglichkeit auch nur in Betracht ziehe. Aber bevor wir uns dessen
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