Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel
Autoren: Karen Keskinen
Vom Netzwerk:
Lücke, der die Türblätter geschlossen hielt. Nach einigen weiteren Minuten intensiven Gestochers winkte mir der Sieg. Offenbar gab es kein Schloss, denn ich hörte, wie die Verriegelung sich löste.
    Vorsichtig hob ich eine der Klappen an und versetzte ihr einen leichten Stoß. Mit einem Knall schlug sie gegen die Hausmauer, ein Knall, der möglicherweise laut genug war, irgendwo im Obergeschoss gehört zu werden. Ich hatte keine Zeit zu vergeuden.
    Ich stemmte mich hoch und über den Rand der Luke und fiel ungefähr dreißig Zentimeter tief auf einen weichen Rasen. Die Versuchung war groß, eine Minute liegen zu bleiben und den süßen Duft frischen Grases und zerdrückten Klees zu atmen, die Sonne auf der …
    »Aufstehen, Schlampe.«
    Ich hob den Kopf und stierte direkt in die Mündung einer Waffe.

Kapitel Zwanzig
    »Hurley, ich habe sie. Komm hier rüber«, grunzte Ken in das Mikrofon an seinem Kragen.
    »Wie ich sehe, haben Sie ein paar Kleinigkeiten mitgehen lassen, als man Sie aus dem Dienst rausgeschmissen hat«, verkündete ich in heiterem Ton. Ich wollte nicht, dass Utman merkte, wie verängstigt ich war. »Da haben Sie schön vorausgeplant.«
    »Mach dein vorlautes Maul noch ein Mal auf, Zarlin, und ich werd’s dir mit Vergnügen stopfen. Und jetzt dreh dich um und setz dich in Bewegung.«
    »Es wäre nicht klug, mir irgendwas anzutun, Ken. Das erledigt Frayne am liebsten selbst, wissen Sie?«
    Und dann sank ich auf die Knie und schnappte keuchend nach Luft. Er hatte mir die Waffe brutal zwischen die Schulterblätter gerammt.
    »Ich habe gesagt, du sollst dein Maul halten.«
    Hurley tauchte an der Hausecke auf und kam in langsamem Trott näher. »Wo war sie?«
    »Ist wie ein kleiner Köter aus dem Keller gekrochen. Fessel ihr die Hände. Und dann stopf ihr einen Knebel in die vorlaute Schnauze. Ich will mir den Scheiß nicht anhören, der da rauskommt.«
    Hurley bückte sich und fesselte meine Hände mit Kabelbindern. Dann zerrte er mich an den Handgelenken hoch, und ich gab einen unwillkürlichen Schmerzensschrei von mir, als sich der Plastikstreifen in mein Fleisch grub. Gleich darauf wurde mir ein schmutziges Tuch um den Mund gewickelt und am Hinterkopf verknotet.
    »Geh vor. Ich übernehme sie.« Ken bohrte mir die Waffe ins Kreuz. »Bewegung.«
    Ich dachte daran, die Flucht zu ergreifen, aber Ken umfasste meinen Nacken mit der Gewalt eines Schraubstocks, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Keine Mätzchen, ich warne dich.« Meine Arme fühlten sich an, als wären sie drauf und dran, aus den Gelenken zu springen.
    Er dirigierte mich mit der Waffe um die Hausecke zu einem alten Kombi, der unter einer Zypresse parkte. Ich sah mich zum Haus um und erkannte, dass Janet unsere kleine Parade durch ein Fenster im Obergeschoss beobachtete. Mit den Augen versuchte ich, sie um Hilfe anzuflehen, doch sie legte nur eine Hand über die Lippen und wich zurück in den Raum.
    Ken packte mich wie ein Stück Holz und warf mich auf die Rückbank. Mein Kopf knallte gegen die Tür auf der anderen Seite, und kurz wurde mir schwarz vor Augen.
    »Ziel auf sie«, hörte ich Ken befehlen. »Und gib zur Abwechslung mal acht. Die ist verdammt viel schlauer als du.«
    Die beiden Schläger saßen auf den Vordersitzen. Hurley hatte sich seitlich auf den Beifahrersitz gequetscht, damit er die Waffe weiterhin auf mich richten konnte, während wir die Auffahrt hinunterjagten und dann den Berg weiter hinauffuhren.
    »Also, was will Frayne, dass wir …«
    »Halt’s Maul, Idiot. Nicht in ihrer Gegenwart«, fauchte Utman.
    Die Fahrt auf der Straße war kurz. Noch weitere drei oder vier Minuten lang wälzte sich der Kombi über einen unbefestigten Weg. Staub verstopfte meine Nase. Dann ging es ein paar Minuten wild hüpfend querfeldein, ehe der Wagen ruckartig stoppte.
    Die beiden Männer sprangen hinaus. Hurley öffnete die Tür und zerrte mich mit den Füßen voran aus dem Fahrzeug. Mein Kopf prallte hart auf den Boden. Sofort riss er mich auf die Füße und versetzte mir einen Stoß. Wieder ging ich zu Boden, und wieder riss er mich in die Vertikale. Meine Wange war zerkratzt, und ich hatte den Geschmack von Blut auf der Zunge.
    »Hör mit dem Mist auf, Hurley«, knurrte Utman. »Machen wir lieber unsere Arbeit. Er will in dreißig Minuten hier sein, und bis dahin sollen wir verschwunden sein.«
    »Was er wohl mit ihr anstellen wird?«, gluckste Hurley.
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Schlaumeier.«
    Jeder der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher