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Ein Ring aus Asche

Ein Ring aus Asche

Titel: Ein Ring aus Asche
Autoren: Cate Tiernan
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blickte hinauf und sah riesige pflaumenfarbene Wolken, die von Süden heranzogen.
    »Es wird einen Sturm geben«, murmelte ich zu Maman gewandt. »Vielleicht sollten wir das ein anderes Mal machen.«
    Melita hatte mich gehört. »Nein«, sagte sie. »Ich kann den Zauber nur heute Nacht anwenden. Alles ist perfekt: der Mond, die Jahreszeit, die Teilnehmer. Ich bin sicher, der Sturm wird uns nicht weiter stören.«
    Schnell zeichnete sie einen großen Kreis in den Boden, der beinahe über die ganze Lichtung reichte. Dann zündete sie dreizehn Kerzen an– für jeden von uns eine. Der Wind wurde ein wenig stärker. Ein seltsam kühler, feuchter Wind. Doch obwohl die Flammen nach links und rechts flackerten, erloschen die Kerzen nicht.
    Melita zeichnete die Borche -Rune in die Luft, für Neuanfang und Geburt. Ich runzelte leicht die Stirn und hielt mir den Bauch. Bestand wirklich kein Risiko für mich? Ich warf Maman einen Blick zu. Sie beobachtete Melita ernst. Maman würde dem Ganzen Einhalt gebieten oder mich wegschicken, sollte sie um meine Sicherheit fürchten. Ich versuchte, mich zu entspannen, während wir uns alle an den Händen fassten.
    Marcel sah mich immerzu an, was mich irritierte. Sein Blick lastete schwer auf mir. Ganz anders Richard, der auf der gegenüberliegenden Seite des Kreises stand und leise mit Claire sprach. Er lachte, Claire kicherte und schwang seine Hand in ihrer hin und her.
    Wir fingen an, dalmonde, im Kreis, zu laufen, und Melita begann mit ihrem Gesang. Wieder wanderte mein Blick zu Maman, die ihre Augen noch immer fest auf meine Schwester gerichtet hatte. Ich erkannte das Lied nicht. Ich hatte es noch nie zuvor gehört, und es stimmte nicht mit den Gesängen überein, mit denen wir normalerweise arbeiteten. Melitas Stimme wurde lauter und lauter, schien meine Brust ganz auszufüllen. Sehr seltsam, gar nicht wie bei anderen Zirkelsitzungen.
    Es begann zu regnen. Kühle Tropfen drangen bis auf die nackte Haut meiner Schultern und meiner Bauchdecke durch. Ich hatte das undeutliche Verlangen aufzuhören, loszulassen, doch sobald mir der Gedanke in den Sinn kam, war er auch schon wieder verschwunden, und Melitas Gesang erfüllte mich von Neuem.
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