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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Leben und meinen wundervollen Plan, aber trotzdem wirst du sterben!«
    Er sprang nach vorne, einen kleinen Zeremoniendolch in der Hand, der auf mein Herz zielte. Ich erinnerte mich vage, dass so etwas schon einmal geschehen war, damals, im Herrenhaus, also wartete ich bis zum letzten Moment ab, bis er beinahe über mir war. Dann spuckte ich einen Mund voll Blut in seine Augen. Er schrie auf und kam plötzlich geblendet und verwirrt stolpernd zum Stehen. Und es war das Leichteste der Welt, vorzutreten und ihm das Messer wegzunehmen. Ich konnte den glatten Knochengriff in meiner geschwollenen Hand kaum spüren. MacAlpine fiel wieder zurück in die Menge und hieb auf seine eigenen Leute ein, als er versuchte, von mir wegzukommen. Ich öffnete langsam die Hand und ließ das Messer auf den Boden fallen. Es war ja nicht so, als hätte ich noch genug Kraft besessen, es zu benutzen. Ich war überrascht, dass ich mich überhaupt auf den Beinen hielt. Also stand ich da und sah die oberen Chargen der neuen satanistischen Verschwörung in Panik ausbrechen und sich gegenseitig anschreien, während hinter mir das Trampeln der Familie, die zu meiner Rettung heraneilte, näher kam.
    Goldene Gestalten waren mit einem Mal um mich herum, goldene Hände hielten und stützten mich. Meine Erleichterung war so groß, dass ich beinahe zu heulen begann. Noch mehr goldene Gestalten strömten an mir vorbei ins Auditorium, und die Satanisten traten einen ungeordneten Rückzug an, sie schubsten sich gegenseitig durch die Stuhlreihen in ihrer Verzweiflung zu fliehen. Leere goldene Gesichter beugten sich über mich. Ich mochte das Bild, das sich darin spiegelte, wirklich nicht. Dann hörte ich die Stimme des Waffenmeisters.
    »Lieber Gott. Eddie, mein Junge, was haben sie dir angetan?«
    Eine Gestalt rüstete ab und da war das vertraute Gesicht meines Onkels Jack. Es war voller Schock, Schrecken und Wut über das, was er sah. Seine starken Ingenieurshände ergriffen und stützten mich. Ich versuchte, ihn anzulächeln. Blut von meinem demolierten Mund rann mir das Kinn herab.
    »Sie haben einen Klickschalter«, sagte ich so deutlich, wie ich konnte. »Wie deinen. Hat mir die Rüstung genommen. Aber ich hab es trotzdem mit ihnen aufgenommen.«
    »Natürlich hast du das«, erwiderte Onkel Jack. »Du bist ein Drood.«
    Er zog seinen eigenen Klickschalter hervor und drückte ihn vor meinen Augen. Meine Rüstung floss aus dem Torques und umhüllte mich von einem Moment zum anderen von Kopf bis Fuß. Ich seufzte wohlig auf, als aller Schmerz von der Rüstung davongespült wurde. Ich fühlte mich wieder stark und konzentriert. Meine Rüstung konnte mich nicht heilen, aber sie hielt mich aufrecht. Ich holte tief Luft und richtete mich auf. Mein Kopf war wieder klar. Ich sah mich rasch im Auditorium um.
    »Schließt die Türen«, sagte ich. »Und stellt Wachen davor auf. Keiner verlässt den Saal.«
    Der Waffenmeister gestikulierte dringend und ein halbes Dutzend Droods gingen wieder hinaus auf den Gang und schlossen die Türen fest hinter sich. Der Seneschall kam herüber und stellte sich vor mich hin.
    »Wir haben die überlebenden Gefangenen ins Herrenhaus gebracht. William ist mit Ammonia da und Molly mit ihrer Schwester. Alle anderen im Schloss sind tot. Alle Nazi-Klone, alle Satanisten. Auch wenn wir ein paar gute Leute dabei verloren haben. Ihre Namen sollen nicht vergessen werden.
    »Ich sehe, du hast deine Rüstung wieder«, sagte ich.
    »Du glaubst doch nicht, dass ich so etwas Wichtiges wie den Klickschalter erfinde, ohne etwas zu haben, das ihn neutralisiert, oder doch?«, fragte der Waffenmeister.
    »Habt ihr alle Teleport-Portale gefunden?«, fragte ich zurück. »Seid ihr sicher, dass ihr auch die versteckten nicht übersehen habt?«
    »Ein paar Leute kontrollieren das«, sagte der Waffenmeister. »Aber Eddie, hör mal, ich muss dir sagen –«
    »Nein«, sagte ich. »Das hier ist wichtiger. In diesem Saal sind die oberen Chargen der Verschwörung und ihr Anführer. Philip MacAlpine.«
    »Den mochte ich nie«, verkündete der Seneschall nach einer Pause. »War gut in seinem Job, aber niemals aus den richtigen Gründen.«
    Der Waffenmeister schüttelte langsam den Kopf. »Er hat mit James und mir gut zusammengearbeitet. Aber er war nie mit dem Herzen bei der Sache.«
    Der Seneschall sah über die nun stille Menge der Satanisten, die von der Anwesenheit so vieler Droods in voller Rüstung eingeschüchtert waren. Es gab noch eine Menge trotziger
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